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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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schuldig und bekam im Gegenzug die theoretische Möglichkeit einer Freilassung auf Bewährung zugestanden.
    »Ich bin damit zufrieden«, sagte Nguyen. »Wenn jemand anders es nicht ist, ist das sein Problem.«
    Ich hielt im Internet weiter Ausschau nach einer Erwähnung von Dahlia Gemein oder Prinz Teddy.
    Ihr Name tauchte nie auf, aber vier Monate nach den Turmmorden berichtete ein asiatischer Nachrichtendienst vom »tragischen Tod von Prinz Tariq Bandar Asman Ku’amah Majur bei einem Tauchunfall vor der Küste von Sranil«. Der Sultan, »untröstlich und tief betroffen«, habe eine einwöchige Staatstrauer angeordnet und bekannt gegeben, dass die Klinik für krebskranke Kinder, die die Krönung des für Sranil geplanten Klinikums von Weltklasse darstellen sollte, nach dem Prinzen benannt werde.
    »Mein Bruder war ein selbstloser Mann, dem Kinder besonders am Herzen lagen.«
    Eine Woche später versuchten Aufständische die Strände im Süden der Insel zu stürmen. Die Truppen des Sultans wehrten sie ab, aber mehrere Kommentatoren glaubten, dass dies erst der Anfang war.
    Ich loggte mich aus, zog meine Laufsachen an, joggte auf dem Beverly Glen Boulevard gen Süden, nahm ein paar gut einstudierte Abzweigungen und landete an der Borodi Lane.
    Doyle Bryczinski war weg. Männer mit Bauarbeiterhelmen nagelten die Verschalungen und Gerüste für ein riesiges Haus zusammen. Zwei Stockwerke, Tiefgarage, mehrere Giebel und gewagte Fenster. Ein Stil, der sich über ein Schaut mich an! hinaus nicht recht definieren ließ.
    Dort, wo in einer anderen Gegend der Gehsteig wäre, stand ein Paar, deutete darauf und redete miteinander.
    Eine atemberaubende Blondine, Mitte bis Ende dreißig, straffer Körperbau, ein Gesicht wie gemeißelt. Sie trug ein rosa Kaschmirkleid, einen hellblauen Seidenschal, braune Krokopumps und große Diamanten. Der Mann, der den Arm um sie gelegt hatte, ging eher auf die sechzig zu, war um die Leibesmitte herum ein bisschen füllig und hatte wellige, silberne Haare in einem Farbton, der viel Aufwand erforderte. Anschmiegsamer blauer Blazer, weiße Leinenhose, ein rotes Einstecktuch, das aus seiner Brusttasche spitzte wie Blut aus einer Schusswunde.
    Beide mit Designer-Sonnenbrillen.
    Als ich an ihnen vorbeilief, sagte die Frau: »Ach, das wird hinreißend, mein Schatz.«

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