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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Doktor sprang. Gregstone kippte seitlich weg und rollte ein paar Meter über den Boden. Doch ehe er sich aufrichten konnte, hatte Justus das Gewehr bereits ergriffen. Auch Peter rappelte sich wieder auf. Ohne Gregstone aus den Augen zu lassen, schnitt ihm Justus die Fesseln auf.
    Dann befreite Peter den Mexikaner. »Ramirez, sag Butch, dass er Gregstone zusammenbinden soll«, flüsterte er ihm ins Ohr. »Auf dich hört er.«
    Ramirez nickte. »Fessle Gregstone, Butch«, sagte er bestimmt. »Aber ordentlich!«
    Butch zögerte nur kurz. Der Lauf der Dinge schien auch in seinen Augen Justus und Ramirez recht zu geben. Langsam ging er auf Gregstone zu und verschnürte ihm mit immer entschlossener wirkenden Bewegungen die Hände.
    »Sie haben verloren, Gregstone«, erklärte Justus, während er Butch zusah. »Und wissen Sie was? Sie haben alles nur Ihrem Verfolgungswahn zu verdanken. Hätte uns Butch draußen in der Wüste Wasser gebracht und uns rausgeholfen, wären wir Ihnen nie auf die Spur gekommen. Selbst als Sie uns gefangen genommen hatten, wäre es kein Problem gewesen, uns loszuwerden. Aber Sie haben zu viel herumkombiniert und unseren Besuch für Absicht gehalten! So haben Sie sich selbst eine Falle gestellt.« Er machte eine Pause und blickte auf den Fernsehmonitor. Von Bob war nichts zu sehen. »Aber möglicherweise endet die Geschichte für Sie weniger tragisch als für uns«, fuhr er fort. »Sie verlieren nur einen Satelliten. Wir verlieren vielleicht unseren Freund.«
    »Große Ideen verlangen ihre Opfer«, erklärte Gregstone starrsinnig.
    Justus blickte ihn an. »Noch können Sie etwas tun. Holen Sie Bob wieder heil herunter.«
    Gregstone schüttelte den Kopf. »Das Programm läuft ab wie ein Uhrwerk. Bob fliegt den vorgesehenen Plan.«
    Ramirez schaltete sich ein. »Vielleicht kann ich noch etwas machen, Justus. Ich habe ja an der Programmierung mitgearbeitet. Aber die Startphase können wir nicht einfach so abbrechen. Und ich muss das am Computer erst einmal abchecken.« Er räusperte sich. »Weißt du, auf den Testflügen habe ich eben nicht hier unten gesessen, sondern in ›Masterplane‹.«
    »Verstehe. Haben wir zurzeit eigentlich Kontakt zu Bob?«
    »Nicht in der Startphase. Er wird ohnehin kaum ein Wort herausbekommen, da der Anschub zu stark ist«, antwortete Ramirez. »Aber in zwei, drei Minuten könnte sich was tun.« Er nickte Justus zu. »Eins muss man dir lassen: Dass du die Chipplatten ausgetauscht hast, war ein genialer Einfall.«
    »Ich habe sie gar nicht ausgetauscht.« Justus musste lachen, als er Ramirez’ ungläubiges Gesicht sah.
    »Aber du hast doch gesagt …«
    »Pass auf: Als Gregstone Bob den Zahlencode durchgab, bestätigte er nur meine Vermutung: Zwei – null – fünf – vier. Diese Ziffernfolge hatte ich bereits bei Butch gesehen. Und dieser Zusammenhang gab eine für Gregstone glaubwürdige Erklärung dafür ab, dass wir den Code durch Zufall hätten finden können. Tja, und das mit den Computerplatten? Nun, ich habe im Abstellraum Kisten mit der Aufschrift einer Computerfirma gesehen. Also habe ich mir das schnell so zurechtgelegt. Es war alles ein Trick, auf den selbst ein so schlauer Mensch wie Mr Gregstone hereingefallen ist. Man muss ihn vorher nur kräftig an seinem wunden Punkt packen.«
    »Und der wäre?«, fragte Butch, der dem Gespräch interessiert gefolgt war.
    »Die Intelligenz«, sagte Justus.
    Butch nickte heftig, doch aus seinem Blick was lesbar, dass ihm Justus’ Bemerkung nicht ganz klar war.
    »Wenn man ihm auf den Kopf zusagt, dass er dumm ist, flippt er aus«, erklärte Peter mit leicht genervter Stimme. »Verstehen Sie, Butch?«
    »Klar«, sagte Butch. »Kein Problem.«
    Gregstone warf ihm einen wütenden Blick zu. »Butch, du bist ein Totalversager«, sagte er.
    »Mr Gregstone, so sollten Sie nicht mir mir reden«, entgegnete Butch und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich lasse mir das nicht länger gefallen.«
    »Das brauchen Sie auch nicht, Butch«, ergänzte Peter und ging hinüber zu Gregstone. »Ich sperre den Doktor jetzt in die Toilette. Hier stört er nur.« Niemand widersprach ihm.
    Während die beiden verschwanden, machte sich Ramirez am Computer zu schaffen. Justus schnappte sich währenddessen das Mikrofon und versuchte Kontakt zu Bob aufzunehmen. »Hoffentlich ist er okay«, murmelte er. Jetzt erst, nachdem Gregstone gefangen genommen war, überrollte ihn wie eine dunkle Welle der Schock, dass Bob tatsächlich gestartet war.

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