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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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entschieden kälter. Unter Deck in seinem Büro sitzend, betrachtete Michael Halpert einen Ausdruck aus seinem Computer. Halpert hatte einige Stunden konzentrierter Arbeit hinter sich, und seine Augen brannten vom ständigen Starren auf den Monitor. Indem er auf der Tastatur einige Befehle tippte, rief Halpert die Daten der Mission auf und überflog noch einmal Cabrillos Notizen.
    Nach einem weiteren kurzen Blick auf den Ausdruck raffte er seine Notizen zusammen und begab sich in den Kontrollraum.
    »Richard«, sagte Max Hanley gerade zu Truitt, während Halpert hereinkam, »lass die Gulfstream auftanken und startklar machen. Ich melde mich, sobald wir dich brauchen.«
    Hanley legte das Telefon hin und wandte sich zu Halpert um. »Ich nehme an, du hast was gefunden?« Halpert reichte Hanley das Dokument, und dieser überflog es. »Das könnte von Bedeutung sein«, sagte Hanley langsam, »vielleicht aber auch nicht. Das ist eine ziemlich große Summe, die Hickman der Universität gespendet hat. Aber vielleicht sind solche Spenden auch völlig alltäglich für ihn.«
    »Ich habe es überprüft«, sagte Halpert, »das sind sie tatsächlich. Und sie sind stets für die archäologische Abteilung bestimmt.«
    »Sehr interessant«, sagte Hanley.
    »Hinzu kommt, was der Archäologe kurz vor seinem Tod gesagt hat«, ergänzte Halpert, »nämlich dass er ›
die Universität gekauft und für sie bezahlt hat‹.«
    »Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, sagte Hanley, »außerdem war es schon seltsam, dass Ackerman zuerst Hickman eine E-Mail geschickt hat. Er hat keine Sekunde daran gedacht, seinen Abteilungsleiter an der Uni von dem Fund zu unterrichten.«
    »Vielleicht haben Hickman und Ackerman die ganze Geschichte ausgeheckt«, sagte Halpert, »damit Ackerman sicher sein konnte, dass der ganze Ruhm auf ihn fällt, falls irgendetwas gefunden wurde – und nicht auf seinen Chef an der Uni.«
    »Das erklärt aber nicht, weshalb Hickman sicher sein konnte, dass Ackerman etwas finden würde«, sagte Hanley, »oder dass sich der Fund als ein Meteorit entpuppen würde, der aus Iridium besteht.«
    »Vielleicht hat Hickman anfangs aus rein altruistischen Motiven den großen Wohltäter gespielt«, meinte Halpert nachdenklich. »Ackerman äußert seine Vermutung, und Hickman interessiert sich für Erik den Roten, daher beschließt er, die Expedition zu finanzieren. Dann, als der Meteorit tatsächlich entdeckt wird, wittert er plötzlich die Gelegenheit zu einem lukrativen Geschäft.«
    »Wir haben noch nicht mal den geringsten Hinweis, dass Hickman tatsächlich beteiligt ist«, sagte Hanley, »aber nehmen wir an, er ist es, dann muss man sich doch fragen, was einen reichen Mann dazu bringen kann, zu töten und alles aufs Spiel zu setzen, was er besitzt.«
    »Da gibt es eigentlich nur zwei Dinge«, sagte Halpert, »Liebe oder Geld.«
    Die Umrisse der zahlreichen Inseln der Faröer kamen soeben im Dunst in Sicht, als Hanley Juan Cabrillo im Helikopter erreichte und schilderte, was Halpert herausgefunden hatte.
    »Verdammt«, fluchte Cabrillo, »das wäre eine mehr als überraschende Wendung. Was hältst du davon?«
    »Ich finde, wir sollten diese Möglichkeit ernsthaft ins Auge fassen«, gestand Hanley.
    Die Inseln wurden in der Frontscheibe stetig größer.
    »Ist Dick schon in London eingetroffen?«, erkundigte sich Cabrillo.
    »Ich habe vor ein paar Minuten mit ihm gesprochen«, antwortete Max Hanley. »Er ließ gerade den Jet auftanken und wollte dann in ein Hotel in London, um dort auf unseren Ruf zu warten.«
    »Und die Challenger steht in Aberdeen in Bereitschaft?«
    »Aufgetankt und praktisch in Startposition«, sagte Hanley.
    »Dann ruf Dick und seine Leute an und erkläre ihnen, sie sollen nach Las Vegas fliegen, um Hickman unter die Lupe zu nehmen.«
    »Es fasziniert mich immer wieder, dass große Geister oft den gleichen Gedanken haben«, scherzte Hanley.
    Durch die Windschutzscheibe des Hubschraubers war der Hafen zunehmend deutlicher zu erkennen, während Cabrillo das Gespräch beendete und sich dann halb zu George Adams umdrehte. »Sehen wir zu, dass wir wieder festen Boden unter die Füße bekommen.« Adams nickte und ging in den Sinkflug.
    Die
Free Enterprise
befand sich dicht vor den Wellenbrechern, als sie die Fahrt verlangsamte und schließlich stoppte. Ein kleines offenes Fischerboot, angetrieben von einem Paar 250-PS-Außenbordmotoren, kam längsseits. So dicht wie möglich an die Leiter, die bis zur Wasserlinie

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