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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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brachte ihn seiner Sonne näher, und er warf nach und nach seine Haut ab, als bearbeitete die Hand Gottes seine Oberfläche mit einer Drahtbürste.
    Die stellaren Kopfschuppen, die in die Atmosphäre gewirbelt wurden, gelangten bis zum äußeren Rand der Gashülle, wurden von der Sonne erhitzt und explodierten mit der Wucht Tausender Atombomben. Von der Schwerkraft auf die Oberfläche zurückgesogen, rissen die Glutgeschosse weitere Teile der zerbrechlichen Kruste weg. Diese löste sich mehr und mehr auf.
    Der zum Untergang verurteilte Planet hatte nur noch kurze Zeit vor sich.
    Während sich die schützende Hülle ins All verflüchtigte, stieg die Temperatur des inneren Metallkerns weiter an und die Kugel im Zentrum begann zu rotieren. In der Oberfläche entstanden Risse, verbreiterten sich und dehnten sich aus, auch Brüche bildeten sich und entließen immer größere Stücke geschmolzenen Gesteins ins All. Währenddessen wuchs der metallene Kern mit erstaunlicher Heftigkeit. Dann, ganz plötzlich, geschah es. Ein riesiger Gesteinsbrocken auf der der Sonne zugewandten Seite löste sich ab. Die Polarität wechselte ein letztes Mal, und der Planet wurde in eine rasende Drehung versetzt.
    Dann explodierte er.
    Millionen metallener Kugelkörper flogen hinaus ins All, wobei sich ihre Moleküle neu anordneten, während sie wie Lötzinn unter einer offenen Flamme schmolzen. Ein paar glückliche Trümmer schafften es, das Gravitationsfeld der Sonne zu verlassen. Sie begaben sich auf eine lange Reise in die Tiefen des Alls.
    Zehntausende von Jahren waren verstrichen, seit der unbekannte Planet explodiert war und seine Überreste im Universum verstreut hatte. Aus großer Entfernung betrachtet erschien das sich nähernde Geröll blau. Ein Teil davon entpuppte sich als perfekt geformte Kugel. Viele Bruchstücke waren von anderen Planeten im All angezogen worden und auf deren Oberflächen gestürzt, doch dieses eine Stück war weiter gelangt als alle anderen und regnete mit vielen anderen Meteoriten auf einen Planeten namens Erde herab.
    Die metallene Kugel drang auf einer flachen Bahn von Westen nach Osten in die Erdatmosphäre ein. In der Ionosphäre teilte sie sich und gebar eine kleinere runde Kugel aus reinstem Metall. Der Muttermeteorit schlug auf dem fünfunddreißigsten Breitengrad auf. Dort war es heiß und trocken. Das Baby jedoch, leichter und kleiner, wurde weiter nach Nordwesten gezogen und hatte als Ziel den zweiundsechzigsten Breitengrad, eine Stelle, an der die Erdoberfläche mit einer dicken Schicht aus Schnee und Eis bedeckt war.
    Unterschiedliche Umweltverhältnisse auf ein und demselben Planeten sorgten auch für unterschiedliche Resultate.
    Die Mutter und ihr geschmolzenes Metall nahmen wieder die Form einer glühenden Kugel an, nachdem sie ihr Junges ausgespien hatten. Sie überquerte eine Küste und raste dann in einer abfallenden Flugbahn über eine kahle Wüste. Hoch über dem Sand, dem Gestein und den Kakteen dahinschießend, bohrte sich das Geschoss aus 63000 Tonnen Nickel und Eisen, das einen Durchmesser von gut hundert Metern besaß, in die Erde und pflügte einen Krater von knapp zwei Kilometern Durchmesser ins trockene Erdreich. Staubwolken wurden in den Himmel geschleudert und umkreisten dann die Erde. Monate vergingen, bis der Fallout wieder auf die Erde zurückkehrte.
    Das Baby war makellos und silbergrau. Der Prozess der ersten Explosion und die molekulare Neuanordnung während seiner Reise durchs All hatten eine perfekte Kugel entstehen lassen, die wie die miteinander verwachsenen Hälften eines geodätischen Doms aussah. Einer flacheren Bahn über dem Planeten folgend, wanderte sie unauffällig durchs All, wobei ihre glatte Oberfläche kaum Reibung mit der Erdatmosphäre entwickelte und anders als ihre Mutter keinerlei wütende Turbulenzen erzeugte. Die Kugel sank wie ein mit Topspin geschlagener Golfball allmählich tiefer.
    Über die Küste einer Insel hinweg segelnd, die mit Eis bedeckt war, sah es aus, als würde sie mit einem Magneten zur Erde hinabgezogen. Ihr Durchmesser betrug bei einem Gewicht von hundert Pfund knapp fünfzig Zentimeter. Als sie nur noch etwa drei Meter über dem Schnee dahinflog, brach ihre Vorwärtsbewegung jäh ab, als die Schwerkraft sie zur Landung zwang. Die ihr innewohnende Hitze schmolz eine Rinne in den Schnee und ins Eis, einer Schneekugel ähnlich, die von einem Kind gerollt wird, um damit einen Schneemann zu bauen.
    Nachdem sich ihre Bewegungsenergie

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