Todesschrein
Hubschrauber zur gleichen Zeit auf den Faröern eintreffen wie unser geheimnisvolles Schiff.«
»Das Problem ist«, sagte Max Hanley, »wenn nur ihr – du und George – am Ort des Geschehens seid, könnt ihr zu zweit unmöglich das Schiff stürmen. Jeder Versuch wäre glatter Selbstmord.«
»Diese Kerle«, fügte Eddie Seng hinzu, »sind ein ziemlich übler Haufen.«
In diesem Augenblick schwang die Tür des Konferenz saals auf, und Günther Reinholt, der alternde Antriebsingenieur der Oregon, steckte den Kopf herein.
»Juan«, sagte er, »da ist ein Anruf, den du auf jeden Fall entgegennehmen solltest.«
Cabrillo nickte, erhob sich am Kopfende des Tisches und folgte Reinholt hinaus in den Korridor. »Wer will mich sprechen?«, fragte er.
»Der Präsident persönlich«, antwortete Reinholt und ging voraus zum Kontrollraum.
Cabrillo sagte nichts – es gab auch nichts zu sagen. Im Kontrollraum wandte er sich sofort dem abhörsicheren Telefon zu und nahm den Hörer ab.
»Juan Cabrillo am Apparat.«
»Warten Sie einen Moment, hier ist der Präsident der Vereinigten Staaten«, antwortete eine Telefonistin.
Ein oder zwei Sekunden später meldete sich eine markante, unverkennbare Stimme. »Mr. Cabrillo?«, sagte sie. »Guten Tag.«
»Guten Tag, Sir«, erwiderte Juan Cabrillo.
»Mir sitzt hier im Augenblick Mr. Overholt gegenüber – er hat mich bereits ins Bild gesetzt. Könnten Sie die augenblickliche Lage skizzieren?«
Cabrillo lieferte dem Präsidenten einen knappen Abriss der bisherigen Ereignisse.
»Ich könnte in England ein paar Maschinen aufsteigen und das Schiff mit einer Harpoon–Rakete versenken lassen«, sagte der Präsident, als Cabrillo geendet hatte, »aber dann wäre die Atombombe immer noch vorhanden, nicht wahr?«
»Ja, Sir«, gab ihm Cabrillo Recht.
»Auf den Faröern können wir keine Truppentransporter landen lassen«, fuhr der Präsident fort. »Ich habe mir die dortigen Bedingungen angesehen – der Flughafen ist wirklich zu klein. Das bedeutet, dass unsere einzige Möglichkeit darin besteht, ein Team mit Hubschraubern dorthin zu bringen, und wenn meine Schätzungen zutreffen, dann würde es wahrscheinlich an die sechs Stunden dauern, um eine Kampfeinheit in Stellung zu bringen.«
»Wir gehen davon aus, dass wir dreieinhalb bis höchstens vier Stunden Zeit haben, Sir«, sagte Cabrillo.
»Ich habe auch bei der Marine nachgefragt«, sagte der Präsident. »Sie haben niemanden, der zurzeit in der Gegend operiert.«
»Mr. President«, sagte Cabrillo, »wir haben den Meteoriten mit einer Peilvorrichtung versehen. Solange er nicht mit der nuklearen Waffe kombiniert wird, geht nur eine begrenzte Gefahr von ihm aus. Wenn Sie uns die Erlaubnis geben, dann glauben wir, den Meteoriten bis zu dem Ort verfolgen zu können, wo er mit der Atombombe verbunden wird, und beides gleichzeitig aus dem Verkehr ziehen zu können.«
»Eine höchst riskante Strategie«, stellte der Präsident fest.
Er wandte sich an Overholt.
»Juan«, meldete sich dieser jetzt, »wie stehen die Chancen, dass deine Leute das erfolgreich durchziehen?«
»Gut«, antwortete Cabrillo schnell, »aber da ist ein Unsicherheitsfaktor. «
»Und welcher?«, fragte der Präsident.
»Wir wissen nicht genau, wer unser Gegner ist. Sollten die Leute, die im Besitz des Meteoriten sind, zur Hammadi–Gruppe gehören, dann glaube ich, dass wir sie ausschalten können.«
Der Präsident hielt kurz inne und ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. »Okay«, sagte er schließlich, »ich denke, wir sollten vorgehen wie geplant.«
»Sehr gut, Sir«, sagte Cabrillo.
»Und nun«, fuhr der Präsident fort, »sind wir in Verbindung mit dem Meteoriten noch auf ein völlig anderes Problem gestoßen. Ich habe einen Wissenschaftler hier, der es Ihnen erklären kann.«
Während der nächsten Minuten legte Dwyer seine Theorie dar.
Cabrillo spürte, wie ihm ein Frösteln über den Rücken lief und er eine Gänsehaut bekam. Das klang ja, als stünde der Jüngste Tag unmittelbar bevor.
»Das steigert das Risiko natürlich erheblich, Mr. President«, räumte Cabrillo ein, »unser Gegner dürfte jedoch von der Möglichkeit eines Virus, der bei einer Explosion freigesetzt werden könnte, keinerlei Ahnung haben. Wir selbst haben es ja gerade erst erfahren. Tatsache ist, dass die Gegenseite damit auch ihr eigene Vernichtung auslösen würde. Das einzige Szenario, das halbwegs einleuchtend erscheint, ist, dass der Meteorit dazu benutzt wird,
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