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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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auch nicht, meine Liebe.«
     
    Luke kniete sich mit einem Bein neben den Safe und gab sich einen kurzen Augenblick lang den Nachwirkungen seiner Angst hin. O Gott. Sein Magen krampfte sich zusammen. Zu deutlich sah er noch vor seinem inneren Auge, wie Susannah auf allen vieren die Treppe hinaufkroch, während die Mündung einer Pistole auf ihren Kopf zielte. Würde er dieses Bild je aus seinem Kopf verbannen können? Sie ist in Sicherheit. Er hörte die Worte in seinem Kopf, aber sein Herz hämmerte noch immer viel zu heftig. Vielleicht würde er es eines Tages glauben können. Vielleicht.
    Er holte tief Luft und erhob sich mit so vielen Büchern in den Armen, wie er tragen konnte. Doch dann hielt er verwirrt inne. Ein scharfer Benzingeruch drang in seine Nase. Er wandte sich um, und der Schock wurde rasch durch blanken Hass ersetzt. Wieder hielt jemand Susannah eine Pistole an den Kopf.
    Charles Grant stand auf der Schwelle, Susannah vor sich. Ein Benzinkanister stand an seiner Seite, und über seine Schulter war ein Rucksack geschlungen, in dem sich etwas Eckiges befand, offenbar ein Kasten mit einigem Gewicht. An einem Riemen am Rucksack war der Gehstock befestigt. Ein Blick auf Grants Füße zeigte ihm dieselben Schuhe, die er auf Mansfields körnigem Foto entdeckt hatte.
    »Agent Papadopoulos«, sagte er sanft. »Tut mir sehr leid, dass ich vorhin nicht zu Hause war, um Sie willkommen zu heißen. Unhöflicherweise ist mir Ihr Besuch nicht offiziell angekündigt worden.«
    Lukes Gedanken begannen zu rasen. Nutze, was du weißt. Er sah Susannah nicht an, denn er wusste, dass seine Angst um sie ihn zu sehr ablenken würde. Er musste sich ausschließlich auf Grant konzentrieren. »Oh, wir brauchten keine Hausführung. Wir haben gefunden, wonach wir gesucht haben. Und nun wissen wir alles, Mr. Grant.« Charles lächelte. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie das denken.«
    Luke musterte ihn eingehend. »Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht wissen wir nicht alles. Zum Beispiel, wie Sie ungesehen hier hereinkommen konnten. Schließlich bewachen Streifenwagen das Haus.«
    »Es gibt einen Weg, der zum hinteren Eingang führt«, sagte Susannah tonlos.
    »Über diesen Weg kamen auch Arthurs nächtliche Besucher«, fügte Charles hinzu.
    »Und so wollen Sie auch wieder von hier verschwinden?«, fragte Luke. »Sich klammheimlich hinausschleichen wie all die anderen Kriminellen?«
    »Wohl kaum. Lassen Sie die Bücher fallen, und legen Sie die Waffe auf den Boden.«
    Er wartet auf Paul Houston. Luke konnte nur hoffen, dass Chase noch immer wusste, wo sich der Polizist gerade aufhielt. »Nein, ich denke nicht, dass ich das tun werde.« »Dann töte ich sie.«
    »Das werden Sie sowieso tun. Das wollten Sie doch immer schon.«
    »Sie haben keine Ahnung, was ich immer schon tun wollte«, sagte Charles verächtlich.
    »Oh, vielleicht doch. Weil ich nämlich eine ganze Menge mehr weiß, als Sie glauben.« Er hielt einen Moment inne. »Ray, nicht wahr? Ray Kraemer.«
    Charles erstarrte, und seine Augen blitzten wütend auf.
    »Nun wird sie unter Schmerzen sterben.«
    »Ja, und ich weiß, dass Sie Ihre eigene Methode haben. Ich habe Richter Borenson gefunden. Sie sind ein krankes Schwein.«
    »Tja, dann habe ich wohl nichts mehr zu verlieren, nicht wahr?«, sagte Charles. »Sie werden mich doch sowieso wegen Mordes anklagen.«
    Die Stimme des Mannes war ruhig, doch seine Hand hatte Susannahs Schulter so fest gepackt, dass die Knöchel sichtbar hervortraten. »Mehrere Morde, Ray«, sagte Luke. »Wir haben auch Ihre Tagebücher gefunden.« »Dann zählt einer mehr oder weniger ja nicht.« »Sie haben auch Tagebücher geführt?«, entfuhr es Susannah. »Derart arrogant waren Sie und Arthur? Beide?« »Arrogant? Vielleicht.« Charles warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Dein Vater war Anwalt. Es lag ihm im Blut, penibel aufzuschreiben, was er für wichtig hielt. Und ich bin Englischlehrer, meine Liebe. Schreiben ist immer schon mein Metier gewesen.«
    »Arthur war nicht mein Vater, und Sie sind ein kaltblütiger Mörder«, fauchte Susannah.
    »Du sagst das, als sei es etwas Widerwärtiges«, erwiderte Charles genüsslich. »Dabei ist Töten eine Kunst. Eine Leidenschaft. Wenn es gut gemacht wird, ist es extrem befriedigend.«
    »Und wenn Sie jemanden so weit bringen können, dass er für Sie tötet?«, schloss sie.
    »Ah, du hast es verstanden. Das ist die Krönung des Ganzen. Agent Papadopoulos. Ihre Waffe.« Charles stieß die

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