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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Aber sie war zu müde und zu hungrig, um zu erkennen, was das genau war.
    Es schien eine lange Zeit zu vergehen, bis Vic wieder etwas sagte: „Wart ihr Mädchen vorher schon mal in Oregon?"
    Jade blinzelte verschlafen und murmelte: „Nein."
    „Es gibt hier ziemlich einsame Gegenden", fuhr Vic fort. „Unsere Region zum Beispiel ist so eine. Briar Creek war eine Goldgräberstadt, aber als das Gold versiegte und die Eisenbahn nicht mehr anhielt, starb die Stadt. Jetzt erobert die Wildnis sie langsam zurück."
    Sein Ton klang so, als wollte er damit etwas ganz Bestimmtes ausdrücken. Aber Jade verstand nicht, was er sagen wollte.
    „Es scheint sehr friedlich hier zu sein", bemerkte Rowan freundlich vom Rücksitz aus.
    Vic machte ein abfälliges Geräusch. „Na ja, friedlich ist nicht genau das, was ich meine.
    Nehmen wir zum Beispiel diese Straße. Die Bauernhöfe liegen kilometerweit voneinander entfernt, stimmt's? Wenn ihr schreien würdet, würde es kein Mensch hören."
    Jade blinzelte wieder. Was redete der für ein seltsames Zeug?
    Rowan bemühte sich immer noch um eine höfliche Unterhaltung. „Nun, du und Todd, ihr würdet es hören."

    „Ich meine, sonst niemand." Vic wurde langsam ungeduldig. Er fuhr immer langsamer. Jetzt lenkte er das Auto an den Rand der Straße und parkte.
    „Niemand da draußen würde euch hören", stellte er richtig und drehte sich zum Rücksitz um.
    Jade wandte sich ebenfalls um und sah, dass Todd breit grinste.
    „Das stimmt", sagte er. „Ihr seid hier draußen mutterseelenallein mit uns. Deshalb seid ihr am besten schön brav."
    Jade sah, dass er Rowans Arm mit der einen Hand gepackt hielt und Kestrels Handgelenk mit der anderen.
    Rowan sah immer noch höflich, aber leicht verwirrt aus, Kestrel jedoch betrachtete die Tür an ihrer Seite nachdenklich!. Jade wusste, dass sie nach einem Türgriff suchte. Es gab keinen.
    ' „Zu schade", sagte Vic. „Die Karre ist ein richtiger Schrotthaufen. Man kann nicht einmal die Türen von innen öffnen."
    Er packte Jade so fest am Oberarm, dass sie seinen Griff bis auf die Knochen spürte. „Jetzt seid ihr Mädchen mal ganz lieb zu uns. und keiner wird euch wehtun."

2. KAPITEL
    „Wir sind nämlich zwei sehr einsame Jungs", sagte Todd vom Rücksitz aus. „Es gibt hier nicht viele Mädchen in unserem Alter, deshalb sind wir ja so einsam. Und wenn wir mal drei so süße Bienen wie euch treffen, na, da ist es doch natürlich, dass wir euch besser kennen lernen wollen. Kapiert?"
    „Wenn ihr also mitspielt, werden wir alle Spaß haben", warf Vic ein.
    „Spaß? Oh, nein", rief Rowan entsetzt. Jade wusste, dass sie einen Teil von Vics Gedanken gelesen hatte und sich sehr bemühte, nicht weiter zu bohren. „Kestrel und Jade sind viel zu jung für solche Sachen. Es tut mir Leid, aber wir müssen ablehnen."
    „k h würde es nicht tun, selbst, wenn ich alt genug wäre", meinte Jade. „Aber nur Schnaps zu trinken, das meinen die Typen sowieso nicht. Sie meinen - das." Sie schickte einige der Bilder, die sie von Vic empfing, telepathisch zu Rowan.
    „Du lieber Himmel", sagte Rowan ausdruckslos. „Jade, du weißt, dass wir uns geeinigt hatten, die Menschen nicht auf diese Art und Weise auszuspionieren."
    Ja, aber schau dir an, was sie mit uns tun wollen. Jade benutzte keine Worte für ihre Botschaft. Wenn ich eine Regel gebrochen habe, kann ich auch alle brechen, dachte sie.
    „Jetzt seid vernünftig", beschwichtigte Vic. Er schien zu merken, dass er dabei war, die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Er packte Jade am anderen Arm und zwang sie, ihn anzusehen. „Wir sind nicht hier, um zu quatschen, kapiert?" Er schüttelte sie ein wenig. Jade musterte ihn einen Moment, dann drehte sie sich um und sah fragend zum Rücksitz.
    Rowans Gesicht hob sich weiß wie Porzellan von ihrem braunen Haar ab. Jade fühlte, dass sie traurig und enttäuscht war. Kestrel runzelte die Stirn.
    Nun? fragte Kestrel, ohne laut zu sprechen.
    Nun? fragte auch Jade auf dieselbe Art. Sie wand sich, als Vic sie noch näher zu sich heranziehen wollte. Komm schon, Rowan, er betatscht mich.
    Ich glaube, wir haben keine andere Wahl, kam Rowans wortlose Antwort.
    Sofort drehte Jade sich zu Vic um. Er versuchte immer noch, sie an sich zu pressen, und war überrascht, dass es ihm nicht gelang. Plötzlich hörte Jade auf, sich ihm zu widersetzen, und ließ sich in die Umarmung fallen. Dann wand sie geschickt einen Arm aus seinem Griff und schlug ihm mit dem Handrücken

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