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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ihnen, und sie lagen einander in den Armen. Mary-Lynnette drückte ihn ganz eng an sich und verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter. Ash, der völlig von der Rolle zu sein schien, ließ Küsse auf ihren Nacken regnen und stammelte: „Ich wünschte, ich wäre ein Mensch! Ich wünschte, ich wäre ein Mensch."
    „Das willst du doch gar nicht", sagte Mary-Lynnette abgelenkt durch seine Küsse.
    „Doch, doch."
    Aber es würde nichts helfen, und sie wusste, dass er es auch wusste. Das Problem bestand einfach darin, was er war und was er auch in Zukunft sein würde. Er hatte zu viel von der dunklen Seite des Lebens gesehen, um ein normaler Mensch zu werden. Sein Charakter war bereits geformt, und sie war nicht sicher, ob er dagegen ankämpfen konnte.
    „Glaub an mich", sagte er, als ob er ihre Gedanken lesen könnte.
    Mary-Lynnette konnte weder Ja noch Nein sagen. Also tat sie das Einzige, was noch übrig blieb. Sie küsste ihn und entdeckte wieder, dass die elektrischen Funken gar nicht mehr wehtaten und der rosa Nebel einfach wundervoll sein konnte. Eine Zeit lang war alles warm, süß und seltsam friedlich.
    Dann klopfte hinter ihnen jemand an die Tür. Mary-Lynnette und Ash zuckten zusammen und trennten sich sofort Sie sahen einander überrascht an, ihre Gefühle wühlten noch zu heftig in ihnen. Erst dann fiel Mary-Lynnette wieder auf, wo sie waren, und sie lachte. Ash stimmte in ihr Lachen ein.
    „Kommt raus", riefen sie beide im Chor.
    Mark und Jade zeigten sich. Rowan und Kestrel waren direkt hinter ihnen. Alle standen auf der Veranda und vermieden es natürlich, in das Loch zu treten. Sie lächelten Ash und Mary-Lynnette auf eine Art an, bei der sie rot wurde.
    „Mach's gut", sagte sie mit Nachdruck zu Ash.

    Er sah sie einen langen Moment nachdenklich an. Dann schaute er auf die Straße und wandte sich zum Gehen.
    Mary-Lynnette sah ihm nach und verdrängte die Tränen. Sie konnte es immer noch nicht über sich bringen, an ihn zu glauben. Aber es war doch nicht schlimm zu hoffen, oder? Selbst wenn Wünsche niemals in Erfüllung gingen ...
    „Schau!" rief Jade.
    Sie alle sahen es, und Mary-Lynnettes Herz tat einen Sprung. Ein Lichtstrahl fuhr über den dunklen Himmel im Nordosten. Keine erbärmlich kleine Sternschnuppe, sondern ein hell leuchtender grüner Meteor, der den halben Himmel überspannte. Funken stoben heraus. Er glitt direkt in Ashs Richtung, als wollte er ihm den Weg weisen.
    Ein Nachzügler der Perseiden. Der letzte Sommermeteor. Aber er schien wie ein Segen zu sein.
    „Schnell, wünsch dir was", forderte Mark Jade aufgeregt auf. „Der Wunsch wird erfüllt."
    Mary-Lynnette sah sein erregtes Gesicht, seine Augen, die vor Begeisterung glänzten. Jade, neben ihm, klatschte in die Hände. Auch ihre Augen glänzten vor Freude.
    Ich bin so froh, dass du glücklich bist, Mark, dachte Mary-Lynnette. Mein Wunsch für dich ist in Erfüllung gegangen. Vielleicht kann ich mir jetzt etwas für mich selbst wünschen.
    Ich wünsche mir ... Ich wünsche mir ...
    Ash drehte sich um und lächelte sie an. „Wir sehen uns im nächsten Jahr. Dann habe ich einen Drachen für dich besiegt", rief er.
    Er ging über den mit Unkraut überwucherten Weg zur Straße. Für einen Moment kam er Mary-Lynnette im violetten Licht der Dämmerung tatsächlich vor wie ein Ritter mit schimmerndem blondem Haar, der sich waffenlos in die gefährliche Dunkelheit begibt. Dann drehte er sich um, lächelte, und die Illusion war zerstört.
    Alle riefen ihm zum Abschied zu.
    Mary-Lynnette konnte sie um sich herum fühlen, ihren Bruder und ihre drei Blutsschwestern, die Wärme und die Unterstützung, die sie ihr boten. Die verspielte Jade, die kühne Kestrel und die sanfte Rowan. Und auch Mark, der nicht mehr traurig und einsam war. Tiggy wand sich um ihre Knöchel und schnurrte aufmunternd.
    „Selbst wenn wir getrennt sind, werden wir immer auf denselben Himmel schauen!" schrie Ash.
    „Was Blöderes ist dir wohl nicht eingefallen", schrie Mary-Lynnette zurück. Aber er hatte ja Recht. Der Himmel würde stets für sie beide da sein. Sie würde immer wissen, dass Ash irgendwo da draußen war und voller Bewunderung den Himmel betrachtete. Schon das allein zu wissen, war wichtig für sie.
    Endlich wusste sie, wer sie selbst war. Sie war Mary-Lynnette. Eines Tages würde sie eine neue Supernova entdecken, einen Kometen oder ein Schwarzes Loch, aber sie würde es als Mensch tun. Und Ash würde nächstes Jahr wiederkommen.
    Und sie würde die

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