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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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Morddezernat gehörte, hatte Probleme mit Frauen und Hispanos, und mit Schwarzen und Juden und jeder anderen ethnischen Gruppe, die nicht aus dummen, rassistischen, engstirnigen Hinterwäldlern aus irgendeinem Kaff in Louisiana bestand – wie Parker Kray beschreiben würde.
    »Wo haben Sie Ihr Notizbuch?«, fragte er. »Sie müssen alles aufschreiben. Und mit alles meine ich jede noch so kleine Kleinigkeit. Sie hätten damit bereits in der Sekunde anfangen müssen, in der man Sie benachrichtigt hat. Wann der Anruf kam, wer was gesagt hat, wann Sie Ihren Hintern in diesen Rock gequetscht und diese albernen Schuhe angezogen haben. Wann Sie am Tatort eingetroffen sind, mit wem Sie als Erstes gesprochen haben, was Sie gesehen haben, als Sie zur Eingangstür hereinkamen, was Sie gesehen haben, als Sie diesen Raum betraten. Position der Leiche, Fundort der Mordwaffe, in welche Richtung und wie weit die einzelnen Teile seines Gehirns geflogen sind, ob sein Hosenschlitz offen ist oder nicht. Jede verdammte Einzelheit hier im Raum.
    Wenn Sie irgendetwas weglassen, garantiere ich Ihnen, dass irgendein mieser kleiner Verteidiger Sie in den Zeugenstand ruft und über dieses eine vermeintlich unbedeutende Detail ausquetscht, und er wird den Fall des Staatsanwalts aufdröseln wie einen billigen Pullover. Die beiden schlimmsten Worte vor Gericht, Baby: begründeter Zweifel .«
    Parker weigerte sich, sie auch nur eine Sekunde bevor sie ihre Polizeimarke in der Hand hatte, mit »Detective« Ruiz anzusprechen. Sie war ihm nicht gleichgestellt und daran würde er sie während des Trainee-Programms jeden Tag auf subtile und nicht ganz so subtile Weise erinnern. In seinem Job hatte er über nicht sehr viele Dinge die Kontrolle, aber solange er mit Ruiz zusammenarbeiten musste, wollte er sich wenigstens der Illusion hingeben können, dass er die Kontrolle über sie hatte.
    »Und messen Sie die Entfernungen«, sagte er. »Wenn Sie auf dem Teppich einen Popel entdecken, will ich genau wissen, wo er sich im Verhältnis zur Leiche befindet. Vermerken Sie die genauen Angaben in Ihren persönlichen Notizen, die ungefähren Angaben in den Notizen, die Sie zum Gericht mitnehmen. Wenn Sie die genauen Angaben in Ihren offiziellen Notizen festhalten und Ihre Messungen nicht auf den Millimeter genau mit denen der Spurensicherung übereinstimmen, macht Ihnen der Verteidiger die Hölle heiß.«
    »Sie leiten die Ermittlung«, sagte Ruiz mit gewohnter Arroganz. »Es ist Ihr Fall. Warum machen Sie nicht die Routinearbeit, Parker?«
    »Das werde ich«, erwiderte Parker. »Weil ich Ihnen nämlich nicht zutraue, dass Sie es können. Aber Sie werden es ebenfalls machen, damit es wenigstens so aussieht, als wüssten Sie, was Sie tun, wenn der nächste Mord passiert und Sie die Ermittlung leiten.«
    Er sah sich in dem voll gestellten Raum um, in dem sich mittlerweile die Leute von der Spurensicherung drängten. Einer der beiden Streifenpolizisten, die nach dem Anruf als Erste eingetroffen waren, stand an der Eingangstür und notierte, wer den Tatort betrat. Der andere – älter, von kräftiger Statur und mit beginnender Glatze – stand auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers und zeigte einem der Spezialisten von der Spurensicherung etwas, das er für ein möglicherweise wichtiges Beweisstück hielt. Jimmy Chewalski. Jimmy war ein guter Mann. Er redete zu viel, aber er war ein guter Polizist. Jeder nannte ihn Jimmy Chew.
    Ruiz schenkte den Leuten von der Spurensicherung und den Streifenpolizisten keinerlei Beachtung. Nachdem sie die schriftliche Prüfung bestanden hatte, hielt sie sich offensichtlich für etwas Besseres. Es spielte keine Rolle, dass sie vor nicht allzu langer Zeit selbst noch Uniform getragen hatte, jetzt war sie die Prinzessin unter dem gemeinen Fußvolk. Ruiz verband mit dem Namen Jimmy Chew nur ein Paar bescheuerte Schuhe.
    Parker ging zu dem uniformierten Polizisten hinüber und überließ es Ruiz, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie sich bücken und Beweisstücke in Augenschein nehmen konnte, ohne jedem der Anwesenden ihren Hintern zu präsentieren.
    »Jimmy, wo bleibt der Leichenbeschauer?«, fragte Parker und umrundete vorsichtig die Leiche, darauf bedacht, nicht auf die Papiere zu treten, die über den Boden verstreut lagen. Der Leichenbeschauer hatte den Vortritt. Niemand durfte auch nur die Hosentaschen des Toten ausleeren, bevor der Leichenbeschauer seinen Job erledigt hatte.
    »Kann noch eine Weile dauern«, sagte

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