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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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schlug die großen Hände zusammen.
    »
Bumm!
Ihr Boot wurde zerfetzt, und Sie landeten im Wasser.«
    »Das ist eine recht gute Zusammenfassung«, sagte Austin mit mattem Lächeln.
    Aguirrez bot ihm eine kurze dicke Zigarre an. Kurt lehnte ab, also entzündete nur der Baske einen der dunklen Stummel. Es stank wie auf einer Giftmülldeponie. »So, mein Freund«, sagte er und stieß den Rauch durch die Nasenlöcher aus. »Sind Sie bis in die Höhlen gelangt?«
    »Höhlen?«, fragte Austin unschuldig.
    »Herrje, Mann, nur aus diesem Grund bin ich hier: um die Höhlen zu finden. Sie haben sich doch bestimmt schon gefragt, was ich an diesem gottverlassenen Ort verloren habe.«
    »Der Gedanke ist mir gekommen.«
    »Dann gestatten Sie mir eine Erklärung. Ich habe beruflich einige Erfolge erzielt.«
    »Nicht so bescheiden. Sie sind sehr wohlhabend.
    Herzlichen Glückwunsch.«
    »Vielen Dank. Mein Vermögen erlaubt mir, zu tun, was immer ich möchte. Manche Männer geben ihr Geld für schöne junge Frauen aus. Ich habe mich entschieden, Amateurarchäologe zu werden.«
    »Das sind beides sehr anspruchsvolle Hobbys.«
    »Ich weiß die Gesellschaft schöner Frauen durchaus zu schätzen, vor allem wenn die Damen intelligent sind. Aber die Vergangenheit ist für mich
mehr
als ein Hobby.« Er sah aus, als würde er jeden Moment aufspringen. »Sie ist meine
Leidenschaft
. Wie Sie vorhin ganz richtig angemerkt haben, waren die Basken einst große Seeleute.
    Schon Jahrzehnte vor Kolumbus haben sie vor den Küsten Nordamerikas Dorsche gefangen und Wale gejagt. Einer meiner Vorfahren, Diego Aguirrez, hat damals viel Geld damit verdient.«
    »Er wäre bestimmt stolz, dass Sie sein Vermächtnis so erfolgreich fortgeführt haben.«
    »Sie sind mehr als liebenswürdig, Mr. Austin. Er war ein sehr mutiger und prinzipientreuer Mann, was ihm Ärger mit der spanischen Inquisition eingebracht hat. Einer der unbarmherzigsten Inquisitoren hatte es auf ihn abgesehen.«
    »Demnach wurde Ihr Vorfahr hingerichtet?«
    Aguirrez lächelte. »Er war außerdem einfallsreich.
    Diego hat seine Frau und die Kinder in Sicherheit bringen lassen. Ich bin ein direkter Abkömmling seines ältesten Sohnes. In unserer Familie heißt es, er sei auf einem seiner Schiffe entkommen, aber sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.«
    »Die See steckt voller ungelöster Rätsel.«
    Aguirrez nickte. »Wie dem auch sei, er hat eine Reihe verlockender Spuren hinterlassen, die beweisen, dass er sich weit aus dem Einflussgebiet der Inquisition entfernen wollte. Die traditionelle Nordamerikaroute der Basken beinhaltete einen Zwischenstop auf den Färöern. Also habe ich mir diese Verbindung etwas genauer vorgenommen. Wissen Sie, wie der Name Skaalshavn entstanden ist?«
    »Man hat mir erzählt, es heiße ›Schädelhafen‹.«
    Aguirrez lächelte, stand vom Tisch auf und holte aus einer Vitrine einen mit reichhaltigen Schnitzereien verzierten Holzkasten. Er klappte den Deckel auf, nahm einen Totenschädel heraus und wog ihn in einer Hand, beinahe wie Hamlet, der über Yorick nachsann. »Der hier stammt aus einer der Höhlen. Ich habe ihn von Fachleuten untersuchen lassen. Er weist eindeutig baskische Merkmale auf.« Er warf Austin den Schädel wie einen Ball zu, vermutlich, um ihn zu erschrecken.
    Kurt fing den Kopf geschickt auf und ließ ihn auf der Handfläche kreisen, als sei er ein Geograph, der einen Globus studiert. »Vielleicht ist es ja sogar Ihr Vorfahr Diego.«
    Er warf den Schädel zurück.
    »Die Frage habe ich mir auch gestellt und einen entsprechenden Gentest veranlasst. Leider sind dieser Gentleman und ich nicht miteinander verwandt.« Aguirrez verstaute den Schädel wieder in dem Kasten und setzte sich zurück an den Tisch. »Dies ist mein zweiter Besuch.
    Beim ersten Mal glaubte ich noch, die Höhlen seien von Land aus zugänglich. Es hat mich zutiefst bestürzt, dann erfahren zu müssen, dass der Hafen und das Höhlengebiet aufgekauft worden waren und als Fischzucht dienen sollten. Ich habe mit einem Mann gesprochen, der beim Bau der Anlage beteiligt gewesen ist. Er sagte, als dort Lagerräume in die Felsen gesprengt wurden, sei ein Durchbruch zu den Höhlen entstanden. Daraufhin habe ich mich bei den Eigentümern um die Erlaubnis bemüht, archäologische Untersuchungen vornehmen zu dürfen, doch leider erfolglos. Ich habe all meine Beziehungen spielen lassen, aber sogar mit meinen guten Verbindungen war es mir nicht möglich, Oceanus zum Einlenken zu

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