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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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näher. Dr. Masons panischer Gesichtsausdruck glich dem eines in die Enge getriebenen Wilds. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    Zum Entsetzen der Anwesenden führte er den Lauf des Revolvers in seinen Mund und drückte ab. Die Kugel durchschlug seinen harten Gaumen, den flüssigen Teil seines Stammhirns und das Kleinhirn und riß ein fünf Zentimeter großes Stück aus seinem Schädel, bevor sie sich tief in die Holztäfelung hinter dem Podium bohrte. Dr. Mason fiel nach hinten, während die Waffe nach vorn geschleudert wurde, auf dem Boden aufschlug und unter den ersten Sitzreihen hindurchschlitterte, so daß die in der Nähe Sitzenden in alle Richtungen davonstoben.
    Einige Menschen schrien, andere weinten, den meisten wurde übel. Janet und Brian wandten den Blick ab, als sich der Schuß löste. Als sie wieder hinsahen, herrschte völliges Chaos. Niemand wußte so recht, was zu tun war. Selbst die Ärzte und Schwestern wirkten ratlos. Denn für Dr. Mason kam jede Hilfe ganz offensichtlich zu spät.
    Alles, was Sean, Janet und Brian von ihm sehen konnten, waren seine zur Decke gerichteten Schuhe und sein perspektivisch verzerrter Rumpf. Die Wand hinter dem Podium war mit roten Spritzern übersät, als habe jemand eine Handvoll reife Beeren dagegen geworfen.
    Seans Mund war völlig ausgetrocknet. Er hatte Mühe zu schlucken.
    In Janets Augen standen Tränen.
    Brian murmelte: »Heilige Maria, Muttergottes!«
    Alle waren fassungslos. Kaum jemand sagte etwas. Ein paar entschlossene Gemüter, unter ihnen auch Sterling Rombauer, wagten sich vor, um einen genaueren Blick auf Dr. Masons Leiche zu werfen. Doch die meisten Anwesenden blieben wie erstarrt auf ihren Plätzen sitzen - bis auf eine Frau, die plötzlich aufgesprungen war und zum Ausgang drängte. Sean sah, wie sie in ihrer Hast hektisch ein paar Zuschauer beiseite drängte. Er erkannte sie sofort.
    »Das ist Dr. Levy«, rief er und sprang ebenfalls auf. »Irgendjemand muß sie aufhalten. Ich wette, sie versucht, außer Landes zu fliehen.«
    Brian packte ihn am Arm, um ihn daran zu hindern, ihr nachzusetzen. »Dies ist weder die Zeit noch der Ort, dich als Ritter der Gerechtigkeit aufzuspielen. Laß sie laufen.«
    Sean beobachtete, wie Dr. Levy einen Ausgang erreichte und verschwand. Er blickte zu Brian herab und sagte: »Langsam beginnt sich die Scharade zu entschlüsseln.«
    »Vielleicht«, erwiderte Brian ausweichend. Sein juristisch geschulter Verstand machte sich Sorgen wegen des Mitleids, das dieses schreckliche Ereignis in der Stadt hervorrufen würde.
    Nach und nach begann sich die Menge zu zerstreuen. »Komm«, sagte Brian. »Laß uns gehen.«
    Brian, Janet und Sean gingen niedergeschlagen und schweigend zum Ausgang und bahnten sich einen Weg durch die gedämpfte Menschenansammlung, die vor dem Klinikeingang stand. Auf dem Weg zu Brians Wagen versuchte jeder von ihnen, die grausame Tragödie, deren Zeugen sie gerade geworden waren, zu verdauen. Sean sprach als erster.
    »Ich muß schon sagen, ein reichlich dramatisches Schuldeingeständnis«, sagte er. »Aber ein treffsicherer Schütze, das muß der Neid ihm lassen.«
    »Sean, du bist wirklich taktlos«, sagte Brian. »Und ich kann auf deinen makabren Humor gut verzichten.«
    »Danke«, sagte Janet zu Brian und dann an Sean gewandt: »Ein Mensch ist tot. Wie kannst du darüber Witze machen?«
    »Helen Cabot ist auch tot«, gab Sean zurück. »Und ihr Tod geht mir sehr viel näher.«
    »Beide Tode sollten dir nahegehen«, sagte Brian. »Schließlich könnte man Dr. Masons Selbstmord auch auf die schlechte Presse zurückführen, die das Forbes-Zentrum dank deiner Person bekommen hat. Der Mann hatte allen Grund, deprimiert zu sein. Sein Selbstmord war nicht notwendigerweise ein Schuldgeständnis.«
    »Einen Moment mal«, sagte Sean und blieb stehen. »Willst du damit etwa sagen, daß du nach dem, was wir gerade mit angesehen haben, noch immer daran zweifelst, daß ich wegen des Medulloblastom-Projekts recht habe?«
    »Ich bin Jurist«, sagte Brian. »Ich bin geschult, in eine ganz bestimmte Richtung zu denken. Ich versuche gerade, mir die Argumentationslinie der Verteidigung vorzustellen.«
    »Vergiß doch mal eine Sekunde, daß du Anwalt bist«, sagte Sean. »Was denkst du als Mensch?«
    »Okay«, räumte Brian ein, »ich muß zugeben, damit hat er sich selbst schwer belastet.«

Epilog
     
    Freitag, 21. Mai, 13.50 Uhr
     
    Der große Delta-Jet flog eine Schleife, bevor er zur Landung auf dem

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