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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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stehen kaum fünf Meter von der Tür entfernt. Hier ringsum sind Aufnahmegeräte versteckt, die Ihre Gedanken, die ja mit gehirnelektrischen Vorgängen verbunden sind und deshalb elektromagnetischen Wellen gleichen, auf ein Band aufnehmen. Was auf das Band gelangt, wird dann wieder auf dreidimensionale Bildschirme projiziert, und diese plastischen Bilder sehen Sie. Sie erblicken immer nur das, was Sie zu sehen erwarten – in Ihrem Fall, wie ich annehme, nackte Felsen.“
    Yyrmac sagte etwas in der Marssprache, und der große Felsblock, den Waring argwöhnisch betrachtet hatte (wobei der Felsen, dank der Tücke der Erfindung, immer deutlicher zu werden schien), bewegte sich in einer sehr merkwürdigen Weise. Plötzlich war so etwas wie eine Nische darin, die es vorher nicht gegeben hatte, und dann war auf einmal an Stelle der Nische eine Tür.
    „Bitte, treten Sie ein“, sagte Yyrmac.
    Drinnen waren noch andere Marsleute. Einer kam über den schimmernden Boden auf sie zu, um sie zu begrüßen.
    „Ah, – Yyrmac. Ich hörte schon, daß Sie auf dem Wege seien. Das ist demnach Mr. Waring?“
    Waring nickte. Ihm war unbehaglich hier – so viele Marsleute; kein Erdenmensch außer ihm. Zum Glück hatten die meisten Marsleute Englisch gelernt und darüberhinaus auch die meisten Erdensprachen. Es schien, als könnten sie eine ganze Sprache in ein paar Marssekunden einfach aufschlucken, ohne zu büffeln. Waring spielte öfter mit dem Gedanken, daß ihnen das wahrscheinlich auf telepathischen Wege gelang. Aber das wußte natürlich kein Mensch, ob es wirklich so vor sich ging.
    Die Marsleute redeten jetzt in ihrer eigenen Sprache miteinander, von der Waring nichts verstand. Deshalb benutzte er diese Gelegenheit, sich umzusehen. Sie standen in der Eingangshalle eines riesigen Gebäudes. Säulen eines blanken Metalls trugen ein Dach aus klarem Glas. In allen Richtungen ging es in andere Räume, und dauernd kamen blaue spinnenbeinige Marsleute vorbei. Waring bemerkte auf einmal, daß die beiden Marsleute ihr Gespräch beendet hatten und ihn ansahen.
    „Wollen wir jetzt?“ fragte Yyrmac.
    „Natürlich.“
    Sie wanderten lange, gläserne Korridore entlang, und die spröde wirkenden Beine der Marsmänner machten dabei ein seltsam knackendes und raschelndes Geräusch.
    Schließlich betraten sie den Raum, in dem das Zeithirn aufbewahrt wurde. Waring hatte es nie zuvor gesehen, kannte keine Bilder oder auch nur Beschreibungen von ihm. Und doch wußte er beim ersten Blick, daß er das unheimliche Gerät vor sich hatte.
    Es war von rundlicher Form und lag wie friedlich schlafend auf einem Gestell, das an die Wand angelehnt war. Ein blankes, rundes Riesenei in einem Nest von Drähten, Isolatoren und Widerständen, Röhren, Scheiben und Stäben. Rechts davon stand ein schwarzer Metallstuhl, ebenfalls umrankt von Drähten, Stahlruten und schimmernden Röhrenreihen. Links davon lagen zwei mit vielen Gelenken versehene Metallarme auf dem Boden. Waring trat näher heran und musterte es mit gerunzelter Stirn.
    „Was ist das in Wirklichkeit? Wie arbeitet es? Wer hat es erfunden?“
    „Sie sind hierhergekommen, um es zu benutzen, nicht um Fragen zu stellen.“
    „Das stimmt schon, aber –“
    „Wir können Ihnen leider gar nichts sagen“, unterbrach ihn Yyrmac. „Ich bin zwar imstande, Ihnen den Gebrauch des Geräts ausnahmsweise zu vermitteln, aber es gibt keinen Marsbewohner, der Ihnen auch nur die geringste Kleinigkeit von der Konstruktion des Apparates verraten wird. Ich zweifle aber nicht daran, daß früher oder später ein Techniker auf der Erde dieselbe Sache erfinden wird, und jemand wie Ihr Chef wird sofort die geschäftlichen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, erkennen, so daß dieses Gerät im Handumdrehen auf der ganzen Erde verbreitet sein wird.“
    „Geschäftliche Möglichkeiten?“
    „Natürlich. Eigentlich hätten Sie als Erdenmensch doch gleich daran denken müssen. Malen Sie sich doch aus – für einen nicht zu geringen Betrag könnten Sie im Lauf von wenigen Stunden oder höchstens Tagen einen Querschnitt durch die Vergangenheit erleben. Das Zeithirn würde einfach mit einem alten Gegenstand verbunden, und dann nähme die Reise durch die Vergangenheit ihren Lauf. Ein Stück Holz von einem Ihrer alten Segelschiffe zum Beispiel würde Ihnen das Erlebnis einer Seereise in alter Zeit mit all ihrer Romantik verschaffen. Damit ließe sich bestimmt Geld machen.“
    Waring lächelte höflich.
    „Wollen wir

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