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Tödliche Investitionen

Tödliche Investitionen

Titel: Tödliche Investitionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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gehört?«
    »Nein, wir sind früh schlafen gegangen, wir gehen meistens früh schlafen, Joachim Junior wacht früh auf, und wir machen sonntags gern einen Spaziergang, und …«
    »In der Wohnung, das ist Ihnen sicher aufgefallen, herrschte eine wüste Unordnung«, fiel Gunnarstranda ihr ins Wort. »Möglicherweise von einem Einbruch. So ein Einbruch braucht nicht viel Lärm zu machen, ein Handgemenge zwischen dem Fremden und Reidun dagegen wäre sicher recht laut geworden.«
    Ihr Mann wurde ungeduldig und rief:
    »Niemand bricht am Sonntagfrüh bei einem Menschen ein!«
    Gunnarstranda drehte sich zu ihm um. »Es wäre nicht das erste Mal«, antwortete er eiskalt. »Es ist auch schon vorgekommen, dass alleinstehende Frauen in ihrer Wohnung überfallen und verletzt worden sind, im Schlaf, und zwar genau Sonntagmorgen.«
    Er wollte noch mehr sagen. Es lag ihm auf der Zunge, aber er riss sich zusammen. Stattdessen wandte er sich wieder ihr zu. »Und Sie haben auch nicht gehört, wann sie am Samstagabend nach Hause gekommen ist?«
    »Nein, alles war wie immer!«
    Sie breitete die Arme aus.
    »Und Sonntagmorgen?«
    »Ich bin gegen acht Uhr aufgestanden«, antwortete sie nachdenklich. »Joachim stand unter der Dusche, er war schon joggen gewesen«, sie lächelte ihren Ehemann an. »Wir haben gefrühstückt und, na ja, die übliche Routine, wissen Sie, sonntags früh, und wir haben einen Spaziergang am Fluss gemacht, nur einen kleinen Vormittagsspaziergang.«
    »Sie haben gesagt, dass die Tür zum Tatort offen stand, als Sie die Leiche gefunden haben? Ist Ihnen das auch vor Ihrem Spaziergang aufgefallen?« Joachim schüttelte den Kopf. Mia dachte nach. »Ich bin mir da einfach nicht sicher«, sagte sie schließlich. »Ich weiß nur noch, dass ich es sofort gesehen habe, als ich anfing die Treppe zu putzen, aber das liegt vielleicht daran, dass Joachim da unten stand, sicher bin ich mir nicht.«
    »Und Sie?«
    Gunnarstranda wandte sich wieder ihrem Mann zu. »Sie sind kurz vor acht vom Joggen zurückgekommen?«
    Der Mann nickte mit entnervtem Blick.
    »Wie lange waren Sie joggen?«
    Der andere zuckte mit den Schultern. »Ich jogge immer vor dem Frühstück. Nach dem Aufwachen. Aus Gesundheitsgründen.«
    Er schielte auf Gunnarstrandas Zigarette im Aschenbecher. »Im Gegensatz zu gewissen Angewohnheiten anderer Leute.«
    Der Polizist überhörte diese Spitze. »Ist Ihnen irgendwer begegnet?«
    »Wenn ja, dann weiß ich das nicht mehr.«
    »War die Haustür abgeschlossen, als Sie losgelaufen sind?«
    »Nein.«
    »Sicher?«
    »Ja, ganz sicher.«
    »Ist das üblich so?«
    Wieder zuckte der Mann mit den Schultern. »Manchmal ist abgeschlossen, manchmal nicht, kommt drauf an, wer ins Haus gegangen ist, nehme ich an.«
    »Und das Tor draußen, war das abgeschlossen?«
    »Auch nicht.«
    »Ist das üblich oder unüblich?«
    »Kommt ebenfalls drauf an.«
    Gunnarstranda stützte sein Kinn in die Hände und starrte ihn schweigend an. Da das keine Wirkung zeigte, konzentrierte er sich auf die Frau. »Sie haben nicht gehört, wie Joachim die Wohnung verlassen hat, und auch nicht, wie er zurückgekehrt ist?«
    Erst schaute sie nervös ihren Ehemann an, dann den Polizisten, dann wieder ihren Mann. Die Antwort machte ihr Probleme.
    Er wandte sich an den Ehemann. »Haben Sie im Hof oder in der Nähe irgendwen gesehen, als Sie das Haus verlassen haben?«
    »Nein.«
    »Und bei Ihrer Rückkehr?«
    »Vielleicht ein Taxi oder ein Auto, die Straßenbahn, na ja, alles Mögliche, aber mir ist nichts Besonderes aufgefallen, ich wollte nur laufen.«
    »Und die Tür zur Mordwohnung stand offen?«
    »Diese Frage habe ich schon beantwortet.«
    »Aber Sie sind an diesem Vormittag drei Mal dicht an der Tür vorbeigekommen.«
    »Ja, das trifft zu.«
    »Waren Sie am Sonntagmorgen in ihrer Wohnung?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Und Sie haben aus der Wohnung weder Sonntagmorgen noch am Vormittag ein Geräusch gehört?« Gunnarstranda wandte sich an beide, aber es war Mia Bjerke, die antwortete.
    »Nein.«
    »Waren Sie je in ihrer Wohnung?« Jetzt sprach er sie direkt an.
    Joachim nahm ihr die Antwort ab. »Das war sie nicht.«
    Gunnarstranda blickte schräg zu ihm auf. Er wusste selber, dass diese Bewegung zu hektisch war, aber er spürte die Wut in seinen Wangen brennen. »Ihre Frau ist über achtzehn und mündig. Sie kann entweder allein antworten, ohne Ihre Hilfe, oder in offizieller Umgebung in meinem Büro, wo Sie sie nicht unterbrechen

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