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Toedliche Spiele

Toedliche Spiele

Titel: Toedliche Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Herde Kühe, aber ich versuche freundlich zu sein. »Sie ist sehr schlau, Peeta. Oder war es. Bis du sie ausgetrickst hast.«
    »Aber nicht mit Absicht. Das ist irgendwie ungerecht. Ich meine, wir beide wären auch tot, wenn sie die Beeren nicht zuerst gegessen hätte.« Er unterbricht sich. »Nein, natürlich, wären wir nicht. Du hast sie erkannt, nicht wahr?«
    Ich nicke. »Bei uns heißen sie Nachtriegel.«
    »Schon der Name klingt irgendwie unheimlich«, sagt er. »Tut mir leid, Katniss. Ich hab wirklich geglaubt, es wären die gleichen, die du mal gesammelt hast.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Immerhin sind wir damit wieder einen Schritt näher an zu Hause, nicht wahr?«, sage ich.
    »Ich entsorge mal den Rest«, sagt Peeta. Sorgfältig sammelt er die Beeren in der blauen Plastikplane und geht damit in den Wald, um sie wegzuwerfen.
    »Warte!«, rufe ich. Ich krame nach dem Lederbeutel, der einmal dem Jungen aus Distrikt 1 gehört hat, und fülle eine Handvoll Beeren hinein. »Wenn sie Fuchsgesicht getäuscht haben, dann täuschen sie Cato vielleicht auch. Falls er uns verfolgt, können wir so tun, als ob wir den Beutel zufällig fallen ließen, und wenn er sie isst ...«
    »Dann Achtung, Distrikt 12, wir kommen!«, sagt Peeta.
    »Genau«, sage ich und befestige den Beutel an meinem Gürtel.
    »Jetzt weiß er bestimmt, wo wir sind«, sagt Peeta. »Falls er in der Nähe war und das Hovercraft gesehen hat, dann weiß er, dass wir sie getötet haben, und kommt uns hinterher.«
    Peeta hat recht. Das könnte genau die Gelegenheit sein, auf die Cato gewartet hat. Aber selbst wenn wir jetzt fliehen, irgendwann müssen wir das Fleisch doch braten und das Feuer wird unseren Aufenthaltsort verraten. »Komm, wir machen ein Feuer. Jetzt sofort.« Ich fange an, Äste und Gestrüpp zusammenzusuchen.
    »Bist du bereit, dich ihm zu stellen?«, fragt Peeta.
    »Ich bin bereit, zu essen. Besser, wir braten unser Essen, solange wir Gelegenheit dazu haben. Wenn er weiß, dass wir hier sind, ist das nicht zu ändern. Aber er weiß auch, dass wir zu zweit sind, und nimmt wahrscheinlich an, wir hätten Fuchsgesicht gejagt. Was voraussetzt, dass du wiederhergestellt bist.
    Und das Feuer sagt ihm, dass wir uns nicht etwa verstecken, sondern ihn zu uns einladen. Würdest du dich da zeigen?«, frage ich.
    »Eher nicht«, sagt er.
    Im Feuermachen ist Peeta unschlagbar, er zaubert im klatschnassen Wald eine Flamme hervor. Bald braten Kaninchen und Eichhörnchen über dem Feuer, die Wurzeln habe ich in Blätter eingeschlagen und in die Glut gelegt. Abwechselnd suchen wir Gemüse und halten Ausschau nach Cato, aber wie ich vermutet habe, lässt er sich nicht blicken. Als das Essen fertig ist, verstaue ich das meiste, bis auf ein Kaninchenbein für jeden, das wir im Gehen verspeisen.
    Ich möchte tiefer in den Wald hinein, einen geeigneten Baum erklettern und dort über Nacht bleiben, aber Peeta ist dagegen. »Ich kann nicht so gut klettern wie du, Katniss, schon gar nicht mit dem Bein, und außerdem glaube ich nicht, dass ich fünfzehn Meter über dem Boden auch nur ein Auge zumachen könnte.«
    »Aber im offenen Gelände ist es zu gefährlich, Peeta«, sage ich.
    »Können wir nicht zurück zur Höhle?«, fragt er. »Sie ist nah beim Wasser und leicht zu verteidigen.«
    Ich seufze. Noch ein paar Stunden durch den Wald laufen - oder besser gesagt trampeln -, um in ein Gebiet zurückzukehren, das wir morgen sowieso wieder verlassen müssen, um zu jagen. Aber ist das zu viel verlangt? Peeta hat den ganzen Tag lang meine Anweisungen befolgt und ich bin sicher, dass er, wäre er an meiner Stelle, mich nicht zwingen würde, die Nacht auf einem Baum zu verbringen. Mir dämmert, dass ich heute nicht besonders nett zu Peeta gewesen bin. Ich habe auf ihm herumgehackt, weil er so laut gelaufen ist, habe ihn angeschrien, als er verschwunden war. Die neckische Liebelei, die wir in der Höhle vorgegaukelt haben, ist unter freiem Himmel verschwunden, unter der heißen Sonne, mit Cato als Drohung über uns. Haymitch hat bestimmt bald die Nase voll von mir. Und was die Zuschauer betrifft ...
    Ich recke mich zu ihm hoch und gebe ihm einen Kuss. »Klar. Gehen wir zurück zur Höhle.«
    Er sieht erfreut und erleichtert aus. »Das war aber leicht.«
    Vorsichtig, um ihn nicht zu beschädigen, ziehe ich den Pfeil aus der Eiche. Diese Pfeile sind jetzt Nahrung, Sicherheit, das Leben selbst.
    Wir werfen noch etwas Holz aufs Feuer. So müsste es ein

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