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Toedlicher Gesang

Toedlicher Gesang

Titel: Toedlicher Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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einmal ...“ „Ich weiß nicht recht, ob mich das beruhigen
oder noch mehr erschrecken soll“, stellte Emily fest. Dann schüttelte sie sich
kurz, um ihr schaudern wieder los zu werden. „Jetzt fehlt uns noch das Blut,
das Monster erschafft“, sagte sie dann. Dascha atmete tief durch, bevor sie
weitersuchte. Lange Zeit fand sie gar nichts, dann grinste sie zufrieden. „Also
laut einer japanischen Legende wird man durch essen oder trinken von Fleisch
oder Blut einer Meerjungfrau entweder unsterblich oder zu einem vom Unglück und
Wahnsinn verfolgtem Monster. Hängt angeblich von der Persönlichkeit desjenigen
ab der verzehrt. Hm. Scheinbar ist Meerjungfrau hier als Überbegriff zu werten,
Aqua ist nämlich selbst laut Aussage von Ligeia keine Meerjungfrau. Wenn man
den sogenannten Fakten hier glaubt, ist sie definitiv eine Nixe, auch wenn sie
sich scheinbar für eine Meerjungfrau hält. Das erklärt, warum Aqua sich die
eine Nacht den Mund ausgewaschen hat. Sie hält sich für eine Meerjungfrau und
setzt scheinbar Sex mit Liebe gleich. Für Ligeia ist das natürlich wortwörtlich
ein gefundenes Fressen“, fasste Dascha zusammen. „Wir haben es also mit einer
Sirene und einer Nixe, die sich für eine Meerjungfrau hält, zu tun. Und unsere
kleine Informantin ist vermutlich eine Meerjungfrau in zweiter Generation. Was
machen wir jetzt mit diesen Informationen? Vorschläge?“, fragte sie dann. „Wir
wissen ja jetzt, wen wir fragen können, was wir gegen die Nixe machen können“,
erwiderte Emily sofort. Dascha schaute sie fragend an. Emily zeigte über den
inzwischen von Mondlicht bestrahlten Strand hinauf zu dem Haus über den
Klippen. „Die Virgos?“, fragte Dascha erstaunt. Emily nickte.
    Als sie vor dem Haus
standen, wurde Dascha unruhig. „Oh man, wenn die so reagiert wie ihr Mann,
haben wir echt `n Problem, das weißt du hoffentlich“, sagte sie besorgt.
Unbeirrt klopfte Emily kräftig an die Tür. Eilige Schritte näherten sich und
die Tür ging ein Stückchen auf. Lilith Virgo schaute durch den Spalt. Die große
schlanke Frau hatte, genau wie ihre Tochter, schneeweißes Haar, aber kleine
grüne Augen, die sich unruhig umschauten. Als sie Dascha und Emily erkannte,
machte sie die Tür ganz auf, zog die Mädchen schnell hinein und schloss die Tür
wieder. „Was wollt ihr hier?“, frage sie erstaunt. „Wahrscheinlich sind sie
meinen Hinweisen gefolgt, Mutter“, ertönte Cindys Stimme. Das Mädchen saß in
einem langen weißen Nachthemd auf der obersten Stufe einer Treppe, die in den
oberen Stock des Hauses führte. „So ist es. Und jetzt sagt uns, was wir gegen
die Nixe unternehmen können. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit“, kam Emily sofort
auf den Punkt. Sie schaute sehr ernst drein. Cindy und Lilith schauten sich an,
schwiegen aber. „Leute kommt schon. Bitte. Wir wissen nicht, was wir tun
sollen“, sagte Dascha in flehendem Tonfall. Lilith ging an einen Schrank und
holte etwas hervor. Dann griff sie an ihren Schlüsselbund und nahm einen
Schlüssel von Ring. Wortlos gab sie beide Sachen Emily. Dascha schaute
erstaunt. „Das ist ja eine Wanze! Mit so was kann man andere Leute abhören!“,
stellte sie erstaunt fest. Lilith nickte. „Wir können euch nicht mehr weiter
helfen. Aber ich kann euch das geben. Bringt die Wanze in ihrem Zimmer an. Ich
werde persönlich dafür sorgen, dass Aqua während der Theatergruppe nicht in
ihrem Zimmer ist. Der Schlüssel ist ein Generalschlüssel. Er passt in jedes
Schloss des Internats. Ihr könnt euch frei darin und hinein und hinaus bewegen,
ohne dass es jemand merken wird. Ich hoffe, das wird euch helfen einen Plan zu schmieden,
um die beiden Monster von hier zu vertreiben! Aber jetzt ... geht ihr besser.
Nicht dass man uns zusammen sieht“, erklärte sie und schob Dascha und Emily
ohne ein weiteres Wort aus der Hintertür.
     

 
Kapitel 9: Pläne und Probleme
     
    Am Mittwochmorgen tastete
Dascha nervös in ihrer Rocktasche nach dem Schlüssel und dem Sender. Beides war
da. Sie hatten sich drauf geeinigt, dass Dascha einen Anfall von Übelkeit
vorspielen sollte, damit es nicht auffiel, wenn sie länger wegblieb. Sie hatten
extra ihre Tür nur angelehnt gelassen und dadurch hören können, wie Lilith Aqua
abgeholt hatte, um sie zum Arzt zur Kontrolle zu fahren. Zum Glück war der
Theaterkurs gleich in der ersten Stunde, sodass sie genug Zeit haben müssten.
Die Proben des Stückes neigten sich den letzten Szenen zu, was zur Folge hatte
das Ligeia

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