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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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noch immer im ersten Stock«, teilte Diaz ihr mit. »Im Schlafzimmer. Dr. Bach meint, unser Mann setzt sich gerade wieder einen Schuss. Was empfängst du? Aber bitte, tu’s nicht, wenn du die Angst nicht abblocken kannst.«
    Die Angst und Verwirrung der Familie waren unausweichlich. Und da es sich um vier Personen handelte, waren diese Gefühle eine starke Macht, die einen merkwürdig metallischen Geschmack in Macs Mund zurückließ, als sie ihre mentalen Schutzschilde weit genug senkte, um etwas davon durchzulassen. Aber drei von ihnen waren Kinder, und obwohl sie es nicht mit Sicherheit wusste, hätte sie ihre gesamten Ersparnisse darauf verwettet, dass mindestens zwei davon unter zehn waren. Denn von ihnen ging eine immer noch starke Welle der Hoffnung aus. Das kann nicht sein. Daddy hat uns doch lieb – das muss ein Irrtum sein …
    Was den Joker betraf …
    »Von unserem Mann empfange ich absolut keine Angst«, teilte Mac Diaz mit. »Nur eine Scheißwut.« Sie ließ das Fliegengitter wie ein Riesenfrisbee mitten in den Garten der Nachbarn fliegen. »Außerdem Eifersucht, die schon an Hass grenzt. Der ist über den Jordan.«
    »Wir glauben, dass er sich eine doppelte Dosis verabreicht, in der Hoffnung, die Gedanken seiner Frau lesen zu können«, berichtete Diaz. »Dr. Bach empfängt Signale, die auf wachsende telepathische Fähigkeiten des Kerls hindeuten, allerdings völlig ungerichtet und unkontrolliert.«
    »Vielleicht tut er uns allen einen Gefallen und spritzt sich eine Überdosis«, sagte Mac, während sie wieder nach unten griff, um die untere Hälfte des Schiebefensters hochzuziehen.
    Das Scheißding klemmte.
    Über der Dachkante hängend, quasi ohne jede Hebelkraft, war sie nicht gerade in der besten Position, um es mit Gewalt hochzureißen. Und selbst wenn sie es ganz aufbekam, war es immer noch verdammt klein – genauso eng, wie es sich alle vom Boden aus vorgestellt hatten. Deswegen hatte man sie hier raufgeschickt anstatt Diaz, der fast doppelt so groß war. Normalerweise bildete sie Dr. Bachs Verstärkung, wenn er ins Erdgeschoss eindrang, während Diaz die Außenwände hochkletterte und sich Zugang zu einem Fenster im oberen Stockwerk verschaffte, das er einfach mit der Kraft seiner Gedanken entriegelte und öffnete.
    Doch alle anderen Fenster in diesem viktorianischen Monster von einem Haus waren fest mit Lackfarbe verschlossen. Und nicht mal ihr hochgeschätzter Leiter Dr. Bach hatte die Macht, diese Art von Siegel zu brechen, ohne einen Höllenlärm zu veranstalten.
    Natürlich gab es Gelegenheiten, bei denen ein Höllenlärm nicht unwillkommen war. Manchmal gingen solche Verhaftungen schneller und leichter von der Hand, wenn sie und Diaz auf Bachs Befehl hin die gute, alte Schock-Methode anwandten. Dann hielten sie sich nicht damit auf, die hundertfünfzig Jahre alte Farbschicht aufzubrechen, die die Fenster zukleisterte, sondern vereinten stattdessen ihre mentalen Kräfte, um alle Glasscheiben im gesamten Gebäude zerbersten zu lassen, während aus den Luftschlitzen der Klimaanlage Flammen schlugen, aus jeder Steckdose Kugelblitze schossen und sich jedes Möbelstück im Haus tanzend in die Lüfte erhob.
    Einfach den Junkie in den Wahnsinn treiben.
    Aber dieses Mal wollte Bach nicht nach dieser Methode vorgehen, und Bach wusste es schließlich am besten. Und ausnahmsweise meinte Mac das nicht sarkastisch, sondern realistisch. Dr. Joseph Bach wusste es am besten. Wenn sie das nicht mit Leib und Seele geglaubt hätte, hätte sie nicht zu seinem schrägen kleinen Kommandotrupp der Kuriositäten gehört.
    Mit aller Kraft rüttelte sie am Schiebefenster und suchte dabei Halt auf dem rutschigen Dach.
    »Brauchst du Hilfe?«, murmelte Diaz in ihrem Ohr, als es ihr endlich gelang, das Fenster aus seiner Verkantung zu lösen und nach unten zu schieben. Jetzt ging es viel leichter hoch.
    »Danke«, sagte sie, während sie sich bereit machte, um hineinzuschlüpfen.
    »Das war ich nicht«, sagte er.
    »Ich hab Dr. Bach gemeint«, konterte Mac. »Ich bin jetzt bereit zum Reingehen. Irgendwas, was ich wissen sollte?«
    »Der Name des Jokers war Nathan Hempford«, antwortete Diaz. »Mehr wissen wir auch nicht.«
    Was bedeutete, dass es zu diesem speziellen Freak keine Akte gab, zumindest keine, auf die Dr. Bach Zugriff gehabt hatte, ehe sie hastig hierher aufgebrochen waren. Sie mussten nun retten, was zu retten war, nachdem das Bostoner Sondereinsatzkommando schon kläglich versagt hatte – mit einer

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