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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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Tod.
    Und was war mit mir? Fürchtete ich den Tod?
    Selbstverständlich. Der Tod verfolgte mich geradezu. Seit meiner Nahtoderfahrung hatte ich kaum von etwas anderem geträumt.
    Ich nahm ein Papiertaschentuch vom Nachttisch. Als ich mir die Augen trocknete, holte ich tief Luft und beschloss,der Sache ein Ende zu machen. Schluss mit dem Selbstmitleid. Ich hatte nicht vor, weiter das Opfer zu spielen. Ich war hart im Nehmen. In meinem Leben waren schon ganz andere Sachen passiert. Ich würde damit klarkommen, vor allem aber wollte ich herausfinden, was es mit alldem auf sich hatte.
    Als Erstes musste ich mir einen Computer besorgen.
    Die Nadel in meiner Hand schmerzte, es kam immer noch Blut heraus. Ob es schwierig sein würde, sie herauszuziehen? Diese Kanüle war das Einzige, was mich noch behinderte. Die Herzüberwachungsgeräte waren abgeschaltet. Das hieß, ohne die blöde Nadel könnte ich aufstehen und gehen.
    Ich war gerade dabei, das blutige Pflaster abzuziehen, als Dr. Falana ins Zimmer kam – typisch.
    »Eva? Was machen Sie denn da?«
    »Äh, also, das ist locker. Irgendwie fühlt es sich nicht gut an«, erklärte ich matt.
    Er sah mich skeptisch an und untersuchte dann meine Hand.
    »Stimmt, das muss gewechselt werden«, sagte er und riss das Pflaster ab. »Du lieber Gott, Eva, was haben Sie bloß damit angestellt?«
    Ich sah mir die Hand an. Die Haut war blau geschwollen. Kein schöner Anblick.
    »Hmm, da können wir nicht noch mal stechen«, sagte er streng, während er sorgfältig die Kanüle entfernte, meine Hand säuberte und ein großes weißes Pflaster auf die misshandelte Haut klebte.
    »Äh, Dr. Falana … ich glaube, das ist gar nicht mehr nötig. Ich finde … mir geht es viel besser. Ich kann entlassen werden.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und starrte mich an. Wahrscheinlich sah ich nicht so klasse aus. Ich wischte rasch die letzten Tränen weg und sah ihn so munter und gesund an, wie ich konnte.
    »Hmm«, meinte er zögernd und griff nach meiner Krankenakte. »Ihr Blutdruck ist gut und der Herzrhythmus ist stabil, aber …«
    »Bitte!«, flehte ich ihn an. »Ich drehe durch, wenn ich noch länger hierbleiben muss.« Meine Stimme verriet immer noch, dass ich gerade geweint hatte. Dr. Falana sah mich nachdenklich an.
    »Außerdem muss ich tausend Sachen erledigen«, sagte ich in dem Versuch, etwas gefestigter rüberzukommen.
    »Genau das macht mir Sorgen, Eva«, erwiderte er. »Wenn ich Sie gehen lasse, müssen Sie mir versprechen, auf sich aufzupassen. Sie haben nur den einen Körper. Sie haben nur ein Leben. Spielen Sie nicht damit.«
    Als wäre es dafür nicht längst zu spät, Dr. Falana.
    »Heißt das, ich kann gehen?« Ich grinste.
    Er stand seufzend auf. »Ich rufe Rose Marley an. Aber ich entlasse Sie nur, wenn sie mir verspricht, sich um Sie zu kümmern.«
    »Ich bin doch kein kleines Kind mehr«, sagte ich, aber in dem Moment hörte ich mich erschreckend wie eines an.
    Er lachte und ging hinaus.

Schluss
    London
2013 n. Chr.
    Kaum war Dr. Falana gegangen, schwang ich mich aus dem Bett. Ups. Ein Schwindelanfall. Den Teil hatte ich vergessen. Ich setzte mich wieder hin und verfluchte meinen Körper. Als ich den Schwindel einigermaßen unter Kontrolle hatte, versuchte ich es erneut und schaffte es zum Kleiderschrank.
    Da hing meine Kleidung, Gott sei Dank. Ich schleppte sie zum Bett zurück. Doch bevor ich mich anziehen konnte, musste ich mich erst wieder ausruhen. Ich legte den Kopf aufs Kissen und schloss kurz die Augen.
    Als ich sie wieder aufschlug, hockte Seth an meiner Seite.
    »Hey«, sagte er.
    Ich konnte nicht antworten.
    »Eva«, flüsterte er. Dann senkte er den Blick auf die Hände. »Ich … es tut mir leid. Ich wollte nicht … aber ich kann nicht … wir können nicht … ich tue dir nicht gut …«
    Ich starrte ihn an und schluckte.
    Bisher hatte noch nie jemand mit mir Schluss gemacht, aber ich hatte selbst schon einige Jungen abgewiesen. Deshalb kam mir die Wortwahl bekannt vor. Richtig überrascht war ich eigentlichauch nicht … nur betäubt … ganz klein … fertig … aber nicht überrascht. Schließlich hatten alle anderen mehr Ansprüche an ihn. Und wenn ich meiner letzten kurzen Vision glauben durfte, wollten alle ein Stück von Seth. Er gehörte mir nicht …
    »Ich weiß«, sagte ich.
    Er wollte seine Hand auf meine legen, doch ich zog sie weg.
    »Eva«, stöhnte er, aber ich presste die Lippen zusammen und wandte den Kopf ab. Er sollte mir nicht mehr

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