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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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lehnt am Baum und zieht den Umhang fest. Er hat gespürt, dass ich da bin … er hebt den Blick … ich sehe seine schönen Augen. Ich will seinen Namen rufen, aber irgendwer hält mir den Mund zu … Ich kann mich nicht bewegen … kann nicht schreien …
    Ich schlug die Augen auf … weißes Licht verjagte die Schatten.
    »Eva?«
    Ich hob eine zitternde Hand an mein Gesicht und zerrte … die Sauerstoffmaske weg. Es war nur eine Sauerstoffmaske. Ich war wieder im Krankenhaus und eine Krankenschwester stand an meinem Bett. Sanft schob sie die Maske wieder über Mund und Nase.
    »Es geht Ihnen besser, Liebes«, sagte sie. »Alles wird gut.«
    Ich zog die Maske ab, um etwas zu sagen, doch ich traute mir nur ein einziges Wort zu: »Seth.«
    Die Schwester lächelte mich an. »Ihr gut aussehender Freund wartet direkt vor der Tür. Wenn Sie versprechen, ganz ruhig zu bleiben, kann er kurz hereinkommen.«
    Erleichtert schloss ich die Augen. Einige Sekunden später zuckte ich zusammen, als Wärme durch meine Hand floss. Lächelnd öffnete ich die Augen, weil ich mich darauf freute, sein Gesicht zu sehen.
    Er sah fürchterlich aus. Total mitgenommen.
    »Seth?« Meine Stimme klang sonderbar. Mist. Ich hatte die Maske vergessen und riss sie mir vom Gesicht. »Was ist los, Seth?«
    Sein Anblick brachte die Angst aus meinem Traum zurück. Hatte er wirklich auf der Wiese auf mich gewartet? Oder kam das von den Medikamenten?
    Seth beugte sich über mich und schob die Maske wieder zurück. »Lass sie bitte noch ein bisschen drauf. Und … äh, Eva, deine Mutter ist hier. Sie holt sich gerade einen Tee, kommt aber gleich wieder. Geht es dir gut genug für einen Besuch?«
    Ich schloss die Augen. Nein, auf keinen Fall. Aber da ich wusste, wie sie sich auf ihre Art sorgte, nickte ich. Seth legteeinen Finger auf meine Wange und hinterließ ein warmes Glühen. Dann war er verschwunden.
    Ich schauspielerte so überzeugend, dass meine Mutter sich dankbar damit einverstanden erklärte, noch am selben Abend mit dem Zug nach York zurückzufahren. Als sie endlich ging, war ich so müde, dass ich direkt einschlief. Als ich die Augen wieder öffnete, war es im Zimmer taghell und jemand klapperte mit dem Geschirr auf einem Tablett.
    »Guten Morgen, meine Liebe«, flötete eine pausbäckige Krankenschwester und lächelte mich an, als sie mir das Essen servierte. »Zeit für ein gutes Frühstück!«
    Blinzelnd versuchte ich, einen klaren Gedanken zu fassen. Die Schwester drückte auf einen Knopf und plötzlich schoben sich die Kissen nach oben und ich saß aufrecht im Bett. Echt cool! Vorsichtig legte ich die Hände an den Mund. Juhu! Keine Sauerstoffmaske mehr. Ich lächelte, weil es mir wirklich viel besser ging. Ich hatte sogar Hunger. Die Krankenschwester hob den Deckel von einem Teller mit etwas, das entfernt einem Omelette ähnelte, gekrönt von einem welken Salatblatt und einer matschigen Tomatenscheibe.
    Der dampfende Kaffee daneben lockte mich schon eher. Als ich die Hand danach ausstreckte, merkte ich erst, dass ich noch an einem Schlauch hing. Die Schwester schob den Kaffee behutsam näher an meine andere freie Hand.
    »Denken Sie, dass Sie das mit dem Essen hinbekommen?«, fragte sie zweifelnd und wandte sich zum Gehen.
    Ich nickte halbherzig und fragte schnell noch: »Heißt das, es geht mir so gut, dass ich entlassen werde?«
    Sie blieb schmunzelnd stehen. »Dr. Falana sieht späternoch nach Ihnen. Die Entscheidung liegt bei ihm – nicht bei mir.«
    Ich hatte ein intensives Déjà-vu-Erlebnis und konnte nicht behaupten, dass es mir gefiel. Ich wollte unbedingt entlassen werden. Ich erwog gerade, mir einfach die Kanüle herauszuziehen, als die Tür aufging.
    »Seth!« Ich grinste vor Freude. »Müsstest du nicht in der Schule sein?«
    »Da wird mich keiner vermissen«, versicherte er mir.
    »Bist du hier, um mich rauszuboxen?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Boxen?«
    »Um mich rauszuholen!«
    »Natürlich nicht! Ich habe dir was mitgebracht.«
    Er hielt die Tüte auf, die er hinter dem Rücken versteckt hatte, reichte mir ein warmes Mandelcroissant und einen glänzenden roten Apfel.
    »Seth? Woher wusstest du das? Ich liebe Mandeln.« Ich lachte und sog genüsslich den leckeren Duft aus der Tüte ein.
    Bis ich seinen Gesichtsausdruck sah.
    »Du hast das nicht erraten, oder? Du wusstest es schon.«
    Er nickte und hielt den Blick auf die Tüte gesenkt.
    »Sag mir sofort, was du noch alles weißt.«
    Seufzend sank er auf einen Stuhl und

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