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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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einloggen, selbst in die DNA-Datenbank. Ich habe mir erlaubt, ein paar Haare von dir aus deiner Bürste zu nehmen und sie analysieren zu lassen. Du hast Louise umgebracht, ich habe den Beweis, die Polizei noch nicht.. Er deutete auf den Boden, wo der zerschnittene Band 17 der Brockhaus Enzyklopädie lag, und meinte: »jetzt weißt du, Vater, was es mit der Siebzehn auf sich hat. Louise war siebzehn, als sie sterben musste, und das Ganze ist siebzehn Jahre her.«
    »Stimmt das?«, fragte Melanie aufgebracht. »Hast du wirklich dieses Mädchen umgebracht?«
    »Das ist alles ein Missverständnis, ich … «
    »Siehst du, Mel, so ist er. Es ist ein Missverständnis. Dabei hab ich es schwarz auf weiß. Ich brauch’s nur der Polizei zu übergeben. Aber das werde ich nicht tun. Warum auch, schließlich bin ich nicht viel besser. Aber dazu gleich mehr… Weißt du, ich hätte vielleicht sogar geschwiegen, wäre das mit Mel nicht passiert. Da ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt. Ich dachte, das kann nicht sein, das darf einfach nicht sein. Ich habe euch gesehen und hatte nur noch eins im Sinn - Rache. Und heute ist der Tag der Abrechnung. Wollt ihr gar nicht wissen, was ich vorhabe?«
    »Du willst uns umbringen, das ist doch klar«, sagte Robert Wimmer mit unüberhörbarer Angst in der Stimme.
    »Bitte, Mike, tu’s nicht«, flehte Melanie. »Es tut mir leid, was passiert ist, aber Rache ist doch nicht der richtige Weg. Außerdem, was hab ich damit zu tun?! Ich hab doch nichts getan, überhaupt nichts. Ich meine, das mit uns, das war was anderes, du … «
    Mike ging zu ihr und streichelte ihr übers Haar. »Mel, hör auf. Du hast Angst vor dem Tod, du hast Angst vor dem Sterben, aber wir alle müssen irgendwann sterben. Außerdem hat es dir bis vor ein paar Minuten nicht leid getan, denn der da hat dir doch alles geboten, was dein Herz begehrt. Erst ein tolles Auto, dann die Wohnung, und wer weiß, was er sich noch alles hätte einfallen lassen … Aber die Geschichte ist noch immer nicht zu Ende. Meine angeblich verstorbene Mutter lebt. Ich habe sie vor zwölf Jahren gefunden, nachdem mein Großvater mir die wahre Geschichte und auch die Hintergründe für ihr Verschwinden erzählt hat. Der feine Herr da hat sie misshandelt und missbraucht, sie ist eine gebrochene Frau, die bei Nacht und Nebel von zu Hause abgehauen ist, nur leider konnte sie mich nicht mitnehmen, weil sie kein Geld hatte und erst mal selber zurechtkommen musste. Eigentlich wollte sie mich nachholen, aber er hatte ihr ja gedroht, sie umzubringen, sollte sie je wagen, ihn zu verlassen. Und hätte sie mich geholt, hätte er sie auch gefunden. Sie lebt unter einem andern Namen in Hamburg, ist Alkoholikerin und mit dem Leben fertig. Sie wird bald sterben, ihre Leber hat schlappgemacht, das hab ich erst vor ein paar Tagen erfahren. Du siehst, Mel, er zerstört Leben, er hinterlässt eine Schneise der Verwüstung, wo immer er auftaucht. Hat er dich auch schon geschlagen? Sei ehrlich. Du brauchst keine Angst mehr vor ihm zu haben, er kann dir nichts mehr tun. Hat er?«
    »J a, ein paarmal. Aber … «
    »Aber das war alles nicht so schlimm, schließlich hat er auch dafür bezahlt. Ohrfeigen und Vergewaltigung, all inclusive.« Er rieb sich die Augen, schüttelte den Kopf und streckte sich.
    »Die Zeit drängt, ich will bald nach Hause, also machen wir’s kurz. Wer von euch beiden will zuerst? Du, Mel, oder lieber du?«, sagte er und schaute zu Robert Wimmer.
    »Bitte, Mike, nicht, ich will noch nicht sterben! Neeeeiii-iin!!!!« Sie schüttelte wie wild den Kopf und trampelte mit den Füßen.
    »Schrei ruhig, hier hört dich keiner außer uns. Wir haben uns im Büro in den letzten Tagen ganz schön den Arsch aufgerissen. Erinnerst du dich an das eine Bild von der Martens?« Er machte eine bedeutungsvolle Pause und sagte: »Das war ich. Hier, mit diesem Messer hab ich sie aufgeschlitzt. Kaum zu glauben, was?«
    Melanie hörte abrupt auf zu schreien und zu trampeln und sah ihn entsetzt und mit weit aufgerissenen Augen an und stammelte: »Sag, dass das nicht wahr ist. Los, sag es!«
    »Die Martens, die bei den Fischers und gestern die Hentschel. Ja, und die andern vier nicht zu vergessen. Es ist ganz einfach, jemanden umzubringen, viel einfacher, als man glaubt. Man denkt, da ist eine Hemmschwelle, die unmöglich zu überschreiten ist, aber wenn man neugierig genug ist, schafft man es. Ich war neugierig, und ich habe es geschafft. Die Weiland war eine leichte

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