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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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wollte sich von Larissas Unschuldsmiene nicht weich klopfen lassen.
    „Botox, Anna. Ich bin siebenundzwanzig! Glaubst du wirklich, da bekommt man noch ganz leicht die guten Jobs? Wie naiv bist du eigentlich? Ich bekomme einmal im Monat eine Spritzenkur und die kostet ziemlich viel!“
    Für einen kurzen Moment ließ Larissa die Maske des schönen und erfolgreichen Models fallen und offenbarte ihre Angst vor dem Alter, den Falten, dem Konkurrenzdruck und der Erfolglosigkeit. Doch schnell hatte sie sich wieder unter Kontrolle und spielte ihren Nummer-eins-Status gegenüber Anna aus.
    „Muss ich dich jetzt auf Knien anflehen, damit du mir das Geld borgst?“, fragte sie schnippisch und ihre blauen Augen verloren mit einem Mal ihre Unschuld. „Du hast mir Marc ausgespannt, vergiss das nicht, Schwesterchen! Ich habe dir den Lover serviert, da kannst du schon was dafür zahlen!“
    „Du wolltest bei Marc doch nur gratis eine Schönheits-OP!“, schoss Anna zurück. Doch sie wollte mit ihrer Schwester keinen Streit vom Zaum brechen, deshalb lenkte sie ein: „Also gut, ich überweise dir was! Aber du musst es mir zurückzahlen!“
    „Versprochen!“, jubelte Larissa und drückte ihr erneut einen Kuss auf die Wange. „Versprochen! Du erhältst alles zurück! Mit Zinsen!“
    „Warum bittest du eigentlich unseren Vater nicht um Geld? Ihr redet doch miteinander?“, fragte Anna spontan.
    „Vater? Dass ich nicht lache! Der ist doch ein Totalversager und ständig pleite!“, war alles, was Larissa darauf erwiderte. Dann griff sie nach ihrer Tasche, beim Eingang drehte sie sich noch einmal um.
    „Wer modelt jetzt eigentlich das Gothic Shooting?“, fragte sie neugierig.
    „Yurika Mekas, die Lettin“, antwortete Anna.
    „Yurika? Mein Gott, die ist doch voll auf Drogen“, spielte Larissa die Entsetzte.
    „Ich weiß“, entgegnete Anna müde. „Ich weiß. Aber sie ist billig!“

4. Linz/Prag: Der zweite Tag
     
    „Mach gefälligst die Zigarette aus!“, schnauzte Tony Braun, langte über den Tisch, zog dem verdutzten Richard Marx die Kippe aus dem Mund und warf sie quer durch die Küche in das Abwaschbecken, wo sie in einer Tasse mit schimmligen Kaffeeresten zischend ausging.
    Wie vereinbart war Richard am frühen Morgen in Brauns Wohnung gekommen, um ihm über seine Internetrecherchen über Royal International zu berichten. Er hatte allerdings nicht erwartet, Braun so übelgelaunt anzutreffen, aber das war kein Wunder, bei all dem Dreck. Während Braun nach sauberen Kaffeetassen suchte, sah er sich unauffällig in der verdreckten Küche um, die ihn unangenehm an den verkommenen Bauernhof seiner Eltern erinnerte.
    Er hatte längere Zeit bei einem Grafikstudio in London gearbeitet, war aber dann wieder nach Linz zurückgekehrt. Obwohl es fast nicht zu glauben war, stammte er aus einem kleinen Kaff nahe an der tschechischen Grenze, wo seine Eltern und drei seiner sechs Geschwister noch immer einen Hippie-Bauernhof führten. Der alternative Lebensstil seiner Eltern ging so weit, dass der Bauernhof weder Strom noch sonst irgendwelche technischen Errungenschaften besaß und alle Mitbewohner sich ausschließlich von dem ernährten und sich sogar damit anzogen, was ihnen Natur, Kühe, Schafe und andere Tiere zu bieten hatten. Er hatte rechtzeitig die Notbremse gezogen, beim Sozialamt sein Recht auf Ausbildung durchgesetzt und sich bei der erstbesten Jobgelegenheit nach London abgesetzt. Für Anna Lange hatte er nach seiner Rückkehr einige Freelancer Jobs erledigt, sich ein bisschen in sie verliebt, war dann in der Agentur hängen geblieben und zu einem guten Freund und genialem Artdirector geworden.
    Jetzt saß er in der unaufgeräumten Küche von Braun, ließ den Blick angewidert über das schmutzige Geschirr auf der Küchenzeile, die Bierdosen in den verstaubten Regalen, die schwarzen Müllsäcke neben der Tür gleiten.
    „Erinnert mich ziemlich stark an meine Eltern“, meinte er mit einer ausholenden Bewegung, „der ganze Dreck. Wie bei meiner Familie. Die sind wohl mittlerweile in ihrem ganzen Müll ertrunken. Habe jedenfalls nie wieder etwas ihnen gehört.“
    „So spricht man nicht über seine Familie!“, fauchte Braun. „Die Familie ist wichtig, sie gibt einem Halt!“
    „Na, da bin ich wohl eine Ausnahme“, sagte Richard betont gleichgültig. Er deutete auf drei schwarze Anzüge, die an einem Kleiderständer hingen, den Stapel weißer T-Shirts auf dem Wäschegestell und zwei Paar abgetragene grobe schwarze

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