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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Hochstemmen einen Fetzen Papier, der sich, als er endlich oben war, als Fotokopie entpuppte mit einer Kinderleiche und dem Quadratschädel von Milan Drakovic mit einem Kreuz darüber! Das Bild schwebte in einem luftleeren Raum auf weißem oder vollgekotztem Kopierpapier und verschwand sofort wieder aus dem Blickfeld, als er das Gleichgewicht verlor und auf den Boden zurückrutschte.
    Er schlug die Augen auf und spürte die Hand von Tatjana Drakovic zwischen seinen Beinen und seine Lust kehrte augenblicklich zurück, ihre Augen glühten wie zwei schwarze Kohlen.
    Ja, warum soll ich sie nicht lieben, warum sie nicht küssen, warum nicht für einen Augenblick an die Liebe glauben und so tun, als wäre alles perfekt?, dachte er. Doch als er sie wirklich küssen wollte, drehte sie den Kopf zur Seite und sein Verlangen erlosch.
    „Was ist das für eine Leiche auf dem Bild?“, lallte er stattdessen und winkte mit dem Arm unkoordiniert nach hinten.
    „Leiche? Wovon redest du?“, schrie sie und rückte panisch von ihm weg, als hätte er die Pest.
    „Na dort oben, die Kopie!“ Heftig knallte er mit dem Kopf gegen eine Stahlplatte, als er sich aufrichten wollte und sackte wieder zusammen.
    Auf allen Vieren kroch Tatjana Drakovic immer weiter zurück, griff nach ihrem samtenen Bademantel, zog sich an der Couch hoch und schrie wie besessen: „Raus! Sofort raus! Verpiss dich, hau ab, Bulle!“ Sie hörte nicht auf zu schreien und hysterisch zu kreischen. Sie schrie solange, bis Braun seine Kleider zusammengekramt hatte und nackt bis auf die Unterhose draußen vor der Lifttür auf dem Boden saß und sich verzweifelt bemühte, in seine Hose zu kommen.
    An der Straße gab es eine Nachttankstelle und da schnappte er sich die erstbeste Whiskeyflasche, die er kriegen konnte, knallte dem verdutzten Tankwart fünfzig Euro auf die Theke und schrie: „Stimmt so!“ Dann setzte er sich irgendwo in ein Gebüsch unter einer Brücke und trank und trank, bis der Film riss.
     
    *
     
    Im bläulichen Licht des Spiegels sah der Kratzer auf Bogdan Drakovics Wange bedeutend bedrohlicher aus, als er tatsächlich war. Immer wieder betastete er die Verletzung mit seinen Fingern, fluchte innerlich, atmete tief durch, rückte die Krawatte zurecht und wünschte sich eine Linie Koks, aber die wartete erst zu Hause auf ihn.
    Es rotierte in seinem Kopf. Das viele Geld aus den Drogen und Wettgeschäften, das nur darauf wartete, investiert zu werden, all das hing von dieser verdammten Baubewilligung ab und von Stanislaus Lange, der so gut wie tot war. Die Zeit drängte, der Börsegang war unumgänglich, um nicht die Aufmerksamkeit eines übereifrigen Finanzbeamten auf merkwürdige Geldflüsse zu lenken.
    Von Wut und Stress gezeichnet, stieg Bogdan Drakovic in den gläsernen Lift, die blauen Lichtstreben tauchten das ganze Liftgehäuse in eine unwirkliche Atmosphäre. Lautlos öffnete sich die Lifttür, das Foyer war menschenleer, nur der uniformierte Security-Mann saß beim Empfang und war in einen Film vertieft. Als dieser die hallenden Schritte hörte, drehte er sich hastig um, widmete sich mit übertrieben konzentrierter Miene wieder seinen Monitoren, auf denen das Firmengebäude und der Parkplatz in allen möglichen Einstellungen zu sehen waren.
    „Sollen wir die Aufzeichnungen der Polizei übergeben, Herr Direktor?“, fragte dieser untertänig und deutete auf einen zum Aufnahmegerät umfunktionierten Monitor.
    „Polizei? Was geben Sie der Polizei?“ Irritiert starrte Bogdan Drakovic auf den Security-Mann, er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
    „Es war ein tätlicher Angriff! Sie sind verletzt, Herr Direktor! Ich habe alles auf einer DVD gespeichert“, sagte der Mann dienstbeflissen und wedelte mit einer silbernen Scheibe.
    „Nein, nein! Geben Sie die DVD morgen dem Sicherheitschef Petrovic! Der erledigt das schon“, winkte er müde ab und sah hinaus. Die Hälfte des Parkplatzes war in tiefes Dunkel gehüllt, auch Bogdan Drakovics Lamborghini, der als einziges Auto noch dort stand, war nur schwer zu erkennen.
    „Was ist mit den Lampen? Wieso ist der Parkplatz dunkel?“, fragte Bogdan Drakovic wütend und baute sich vor der Empfangstheke auf, er spürte, dass seine Stärke, seine Leitwolfinstinkte langsam wieder zurückkehrten.
    „Heute Morgen waren sie noch in Ordnung“, rechtfertigte sich der Security-Mann, kramte ein Klemmbord hervor und tippte auf eine unleserliche Unterschrift. „Hier steht es!“
    „Interessiert mich

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