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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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dringend mit Tatjana Drakovic sprechen! Was machen Sie in ihrer Wohnung?“
    „Wir hatten geschäftliche Angelegenheiten zu besprechen! Unter diesen traurigen Umständen gibt es viel zu regeln. Das werden Sie verstehen“, antwortete Petrovic.
    Braun wollte sich an ihm vorbei in die Wohnung schieben, doch Petrovic verbaute ihm mit seiner hünenhaften Figur den Weg.
    „Frau Drakovic ist nicht da! Sie müssen sie knapp verpasst haben!“
    „Wo ist sie hin?“, fragte Braun.
    „Keine Ahnung. Frau Drakovic ist sehr beschäftigt und hat zahlreiche Meetings“, entgegnete Petrovic gleichgültig.
    „Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?“, fragte er dann übertrieben freundlich.
    „Nein, es ist eher eine private Angelegenheit“, stotterte Braun, den die Situation völlig aus dem Konzept brachte.
    „Private Angelegenheit? Darüber weiß ich leider nicht Bescheid! Gibt es sonst noch etwas, Chefinspektor?“
    „Kann ich mich in der Wohnung einmal umsehen?“, fragte Braun halbherzig.
    „Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl, Chefinspektor?“, entgegnete Petrovic, noch immer die Freundlichkeit in Person.
    Verneinend schüttelte Braun den Kopf.
    „Tut mir leid, Chefinspektor. Die behördlichen Wege müssen eingehalten werden. Schließlich leben wir ja in einem Rechtsstaat!“
    Eine große Leere machte sich in Tony Brauns Kopf breit, als er sich in der marmorverkleideten Eingangshalle des Apartmenthauses auf die Treppe setzte. Hunderte von Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, wollten sich nicht zu einem Ganzen zusammensetzen. Es war wie ein Puzzle, das aber nur aus sinnlosen Fragmenten bestand.
    In dem Apartmenthaus konnte er einfach nicht mehr denken, deshalb setzte er sich in seinen Wagen und fuhr ganz gegen seine Gewohnheit im Schritttempo zum Hafen, um sich beim Anatolu Grill mit ein paar Bier zu entspannen. Ein lanzenförmiges Boot mit Außenbordmotor fegte elegant über das Wasser, drehte ein, zwei Runden, um dann flussabwärts in dem kleinen Yachthafen zu verschwinden. Das ist Entspannung pur!, dachte Braun, auf dem Wasser mit einem Boot, der Wind und die Freiheit. Ganz in diese Freiheitssehnsucht versunken, verschränkte er die Arme vor der Brust – penetrant raschelte ein Papier in seiner Innentasche. Er zog ein gefaltetes DIN-A4-Blatt heraus: Es war die Ladung zur Gerichtsverhandlung über das Sorgerecht für seinen Sohn Jimmy. Er überflog das rechtliche Gewäsch, verharrte bei Datum und Zeit. Die Verhandlung war heute und er hatte noch zwei Stunden Zeit.
    Mit ein wenig Glück bekam er wenigstens ein wöchentliches Besuchsrecht und konnte sich dann ganz auf seinen Sohn konzentrieren, alles wieder gutmachen, eine richtige Familie gründen. Doch er glaubte nicht so recht daran. Seine Familie war jetzt die Polizei, aber auch da war er nahe daran, alle zu enttäuschen. Er stand wieder ganz am Anfang.
     
    *
     
    Provokant parkte der silberne Porsche im Halteverbot direkt vor dem Polizeipräsidium. Die Frau, die damit vorgefahren war, stand jetzt vor dem gläsernen Securitykasten und beugte sich zu dem Polizisten, der den Eingang kontrollierte. Sie trug einen strengen dunklen Hosenanzug, der Seriosität signalisierte und trotzdem ihre weiblichen Rundungen perfekt betonte. Die schwarzen Haare hatte sie zu einem straffen Knoten im Nacken hochgesteckt.
    „Ich möchte mit dem Leiter der Mordkommission sprechen“, sagte sie und schenkte ihm ein charmantes Lächeln.
    „Tut mir leid, Chefinspektor Braun hat vor einiger Zeit das Präsidium verlassen und ist noch nicht zurückgekehrt“, informierte sie der Beamte und taxierte verstohlen ihre Figur.
    „Nein, ich meine den obersten Chef“, verbesserte sie ihn.
    „Das ist Dr. Wagner“, antwortete der Polizist überrascht. „Ich werde sehen, ob ich ihn erreichen kann.“ Er wählte eine Nummer, sprach einige Worte in den Hörer und wendete sich dann wieder der Frau zu.
    „Wen darf ich melden?“, fragte er.
    „Tatjana Drakovic. Ich will eine Aussage machen.“
    Dr. Wagner stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben, als er Tatjana Drakovic in seinem Büro begrüßte. Um seine Fassung wieder zu erlangen, rückte er ihr sorgsam einen Stuhl in seiner Besprechungsecke zurecht und orderte Kaffee bei seiner Sekretärin. Dann nahm er auf einem zweiten Stuhl Platz, achtete sorgsam darauf, die Bügelfalten seiner Hose nicht zu verdrücken und sah Tatjana Drakovic gespannt an.
    „Was kann ich für Sie tun, Frau Drakovic?“
    „Eine schreckliche Tragödie ist über

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