Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)
diese unmöglichen Boots?“
„Ja, ist am einfachsten. Dann muss ich mir über mein Outfit nicht jeden Tag den Kopf zerbrechen.“
„Was machst du im Winter?“
„Ich hasse den Winter! Aber was soll’s. Fangen wir an!“
Auf dem mit Krümeln übersäten Tisch stand Richard Marx’ weißes, leuchtendes MacBook, der Deckel war hochgeklappt und das Apple-Logo leuchtete auf, als er das Notebook hochfuhr.
„Außer den üblichen Informationen war nicht viel Neues dabei“, begann er und spielte nervös mit seinem Feuerzeug. „Das Meiste kennst du ja sicher! Firmengeschichte, Lebensläufe und dergleichen.“
„Bist du deswegen so früh gekommen, um mir zu sagen, dass du nichts gefunden hast und dass du deine Familie hasst?“, unterbrach ihn Braun.
„Hör mal!“ Er wurde zum ersten Mal richtig wütend. „Lass deine üble Laune beim Laufen raus! Aber nicht bei mir! Ich versuche bloß, dir zu helfen! Verschone mich mit deinem ganzen Familienscheiß!“
„Tut mir leid, tut mir leid“, entschuldigte sich Braun und schob ihm mit einer aufmunternden Geste eine abgeschlagene Kaffeetasse hin.
„Du kannst ruhig rauchen! Es stört mich nicht.“
„Danke!“ Richard inhalierte tief, seufzte, als hätte das Nikotin soeben sein Leben gerettet, und fuhr dann fort: „Ich bin aber auf einen interessanten Blog gestoßen, der sich mit Fight Clubs beschäftigt.“ Er machte eine wohldosierte Pause und sah Braun erwartungsvoll an. Dieser verstand überhaupt nichts.
„Blogs? Fight Clubs? Was soll das sein?“
„Blogs sind Internet-Plattformen, auf denen registrierte Mitglieder ihre Kommentare abgeben können. Zum Beispiel zu sogenannten Live Fights. Dort prügeln sich Arbeitslose mit den bloßen Fäusten zu Tode. Der Gewinner erhält eine Riesengage, der Verlierer ist halb oder ganz tot, das soll es auch schon gegeben haben! Das Publikum besteht in der Mehrzahl aus Leuten mit viel Geld, die Unsummen wetten. Bei diesen Live Fights werden oft bis zu einer Million Euro an einem Abend umgesetzt. Das musst du dir einmal vorstellen! Widerlich! Menschenverachtend!“ Er schnippte wütend die Asche in die Kaffeetasse, murmelte dann beschwörend: „Versprich mir Tony, dass du diesen Schweinen das Handwerk legst! Versprich es mir!“
„Natürlich verspreche ich es dir“, versicherte ihm Braun und nickte bekräftigend mit dem Kopf. „Aber ich brauche mehr Infos und vor allem, was haben diese Fight Clubs mit Bogdan Drakovic zu tun?“
„Abwarten, es kommt noch besser!“ Richard war in seinem Element, tippte schnell diverse Befehle in das Notebook.
„Habe alles heruntergeladen“, murmelte er mit der heftig qualmenden Zigarette im Mundwinkel. „Du hast doch gesagt, dass dieser Drakovic mit illegalen Wetten zu tun hat. Na ja, so bin ich auf den Blog gekommen und eins hat das andere ergeben.“
„Eins und das andere! Verstehe ich nicht! Bist du high?“, murrte Braun, riss sich aber dann zusammen. „Sorry, war nicht so gemeint. Ist einfach meine ruppige Art.“
Richard überhörte das einfach und redete weiter.
„Ich habe den Blogschreiber lokalisiert und seine Festplatte gescreent. Killingiseasy.info heißt die Homepage, um die es geht. Allerdings ist die Site nur einmal am Tag online und das auch nur für Mitglieder. Aber ich habe den Server gehackt, war ein Kinderspiel!“ Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah Tony Braun zum ersten Mal triumphierend an.
„Mach es doch nicht so spannend!“, sagte Braun und war plötzlich ganz aufgeregt.
„Die Rechnungen für die Domain werden von der Stiftung Thanatos mit Sitz in Gibraltar bezahlt.“ Er machte wieder eine wohldosierte Pause. Um Braun noch ein wenig länger auf die Folter zu spannen, zündete er sich umständlich eine neue Zigarette an.
„Im Vorstand der Stiftung sitzen drei Personen“, fuhr er nach einem tiefen Zug fort. „Ein gewisser Claude Berger, ein Türke namens Üzkül Bordar und – Bogdan Drakovic!“
Tony Braun pfiff leise durch die Zähne.
„Bogdan Drakovic und ein illegaler Fight Club. Das ist gut, das ist sogar sehr gut!“
Braun dachte einen Augenblick nach, wandte sich dann wieder zu ihm und sagte: „Wenn die Homepage das nächste Mal online ist, logge ich mich ein. Du musst mir ein Passwort besorgen!“
„Warum interessierst du dich so für diesen Bogdan Drakovic und diese Royal-Firma?“, fragte Richard, während er aufstand und sein MacBook sorgfältig in seiner Computertasche verstaute.
„Ich
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