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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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dem kettenrauchenden Richard Marx, der mit seinen Ohrringen, dem Grunge Look, gelben Nikotinfingern und einer charmant-überheblichen Kunstattitüde bei den immer in blauen Kostümen auftretenden, gestressten Frauen sehr gut ankam. Doch diesmal half alles nichts, das Werbebudget wurde aufgrund von Sparmaßnahmen gnadenlos gekürzt und die Agentur rutschte immer tiefer in die roten Zahlen.
    *

    Gewinn war derzeit ein Fremdwort für Anna Lange und ihre Werbeagentur „The White Elephant“. Im Gegenteil, die Verluste nahmen besorgniserregende Dimensionen an und sie musste dringend handeln. Deshalb hatte sie auch ihren schwarzen Mini mit Aktenordnern vollgestopft, um mit ihrem Steuerberater doch noch die eine oder andere Geldquelle zu erschließen.
    Anna Lange schüttelte ihre roten Haare und verfluchte innerlich die widerlichen Locken, die auch durch den exzessiven Einsatz des Glätteisens nicht verschwanden und sie wie eine irische Farmerin aussehen ließen. Ihre grünen Augen funkelten, als sie in der Agentur von ihrer Assistentin Mary die Post entgegennahm. Sie ahnte bereits, dass sich in dem Postberg jede Menge Rechnungen befanden, die nur darauf warteten, ihr den Tag zu verderben. Mit einem zynischen Lächeln schnappte sie sich den Stapel und dachte einen kurzen Moment daran, alles ungelesen in den Papierkorb zu werfen.
    In ihrem Büro warf sie ihren Ledermantel achtlos auf eine schwarzbezogene Couch, fuhr den weißen Apple Computer hoch und checkte wie jeden Tag ihre Mails. Wie immer war sie von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet: schwarze Jeans, schwarze Bluse, die gerade so weit aufgeknöpft war, dass man die Spitzen ihres schwarzen BHs noch sehen konnte.
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und knallte mit elegantem Schwung ihre Füße in den karierten Converse Sneakers auf den Schreibtisch. Diese Haltung hatte ihren Vater, der auf Erziehung so viel Wert legte, rasend gemacht. Doch mit Anfang dreißig waren ihr die Benimmregeln ihres Vaters vollkommen egal und außerdem hatte er trotz aller guten Manieren eine Tragödie verursacht, die sie ihm auch in zehn Leben nicht verzeihen konnte.
    Wohltuende Ruhe umgab sie. Kein Wunder, war doch ihr Büro im ruhigeren Ostteil der Etage angesiedelt. Hier gab es auch die einzige Tür aus Milchglas mit Holzstangen anstelle der Türklinken zum Öffnen – übrigens ein Gag des Innendesigners, der bei Kunden ziemlich gut ankam. Ansonsten sah es ziemlich trostlos aus. Der Warhol-Kuh-Aktenschrank hatte zwei Beine verloren und wurde jetzt von einem fragilen Holzprovisorium in der Waagrechten gehalten. In den Ecken gammelte der Staub vor sich hin, da sie die Reinigungsfirma nicht mehr bezahlen konnte und einfach keinen Nerv hatte, selbst zu putzen.
    In den anderen Räumen sah es nicht besser aus: Die Glasfläche des Empfangstresens war gesprungen und mit Klebeband dilettantisch fixiert, die Schreibtische standen schief und die Computer waren nicht mehr auf dem neuesten Stand. Durch die Halle hämmerte dröhnender Hip-Hop aus großen Lautsprechern, die ihr Artdirector Richard Marx auf eigene Kosten angeschleppt hatte. Im Augenblick waren die wenigen Freelancer der Werbeagentur „The White Elephant” mit einem Projekt eingedeckt, das bei Weitem nicht die Kosten deckte, aber viel Arbeit verursachte.
    Deprimiert verließ sie ihr Büro und lehnte sich nachdenklich an die Rostbar, die an der Längsseite der Recreation Zone stand. Auch diese war das Werk eines Designers, allerdings hatte dieser nicht bedacht, dass der attraktive Rost auf der Vorderseite abfärbte und Hosen, Röcke, Strumpfhosen, einfach alles mit einer dünnen Rostschicht bedeckte. Deshalb wurde die Bar auch nie benutzt, sondern diente als verstaubte Ablagefläche für die ausrangierte Design-Kaffeemaschine, leere Weinflaschen, Verpackungen, Displays und immer öfter als Klagemauer für sie.
    Die finanzielle Situation der Agentur war echt beschissen, dazu noch die verdammten Sparmaßnahmen der Unternehmen, überall Stopp bei den Werbeausgaben und Nullbudgets, nur die Bank verdiente sich dumm und dämlich an den Überziehungszinsen. So hätte sie endlos über ihr Schicksal jammern können, doch eine nur zu bekannte Stimme riss sie aus diesen trüben Gedanken.
    „Du machst so ein trauriges Gesicht, Anna! Komm, lass deine Augen strahlen!“, rief ihre Schwester Larissa und taxierte sie von oben bis unten.
    „Noch immer derselbe Existentialistenlook“, konstatierte Larissa gehässig und deutete auf Annas schwarzes

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