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Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns

Titel: Tom Thorne 01 - Der Kuß des Sandmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Constable David Holland hatte von Thornes direkter Vorgehensweise gehört, aber auf diese Frage war er so schnell nach seinem Eintreffen am Bett des Mädchens nicht vorbereitet.
    »Na ja, um ehrlich zu sein, Sir, sie passte nicht ins Profil. Ich meine, zum einen lebt sie noch, und dann ist sie zu jung.«
    »Das dritte Opfer war erst sechsundzwanzig.«
    »Ja, ich weiß, aber schauen Sie doch mal hin.«
    Das tat er. Vierundzwanzig und hilflos wie ein Kind.
    »Am Anfang war das nur eine Vermissten-Geschichte, bis die Kollegen vor Ort ihren Freund auftrieben.« Thorne hob eine Augenbraue.
    Holland griff instinktiv zu seinem Notizbuch. »Ah … Tim Hinnegan. Man könnte ihn als eine Art nächsten Angehörigen bezeichnen. Ich habe eine Adresse. Er müsste später vorbeikommen. Scheint jeden Tag hier zu sein. Sie sind seit achtzehn Monaten zusammen – sie zog vor zwei fahren von Newcastle hierher und trat eine Stelle als Kindergärtnerin an.« Holland schloss sein Notizbuch und blickte seinen Boss an, der immer noch auf Alison Willetts hinunterschaute. Ob Thorne wusste, dass er von den anderen aus seinem Team »Stehaufmännchen« genannt wurde? Es war nicht schwer zu erkennen, warum. Thorne war … wie groß? Einsneunundsechzig? Einssiebzig? Doch sein tief liegender Schwerpunkt und seine … Breite ließen vermuten, dass es schwer sein würde, ihn ins Schwanken zu bringen. In seinen Augen war etwas, das Holland sagte, dass er bestimmt nicht umkippen würde.
    Schon sein Vater hatte Polizisten wie Thorne gekannt, doch Thorne war der erste von der Sorte, mit dem Holland zusammenarbeitete. Er hielt es für besser, sein Notizbuch noch nicht wegzustecken. Das Stehaufmännchen sah aus, als hätte es noch mehr Fragen auf Lager. Und der Mistkerl hatte so eine komische Art, diese Fragen zu stellen, ohne richtig den Mund aufzumachen.
    »Ja, sie geht also nach einer Junggesellinnenabschiedsparty nachts nach Hause … äh, vor einer Woche, am Dienstag … und landet vor der Notaufnahme des Royal London Hospital.«
    Thorne zuckte zusammen. Er kannte das Krankenhaus. Die Erinnerung an die Schmerzen nach seiner Leistenbruchoperation vor sechs Monaten war noch erschreckend frisch. Er blickte auf, als eine Krankenschwester in blauer Tracht die Tür öffnete und zuerst auf die beiden und dann auf die Uhr schaute. Holland griff nach seiner Dienstmarke, doch die Schwester schloss schon wieder die Tür hinter sich.
    »Sah wie eine Überdosis aus, als sie eingeliefert wurde. Dann wurde diese komische Koma-Sache entdeckt, und sie wurde hierher gebracht. Doch auch als man herausfand, dass es ein Gehirnschlag war, gab es offensichtlich keine Verbindung zu Backhand. Also kein Grund, nach Benzos zu suchen, und vor allem kein Grund, uns da mit reinzuziehen.«
    Thorne blickte auf Alison Willetts hinab. Ihr Pony musste geschnitten werden. Ihre Augen rollten in ihren Höhlen nach oben. Wusste sie, dass die Polizei hier war? Konnte sie sie hören? Und konnte sie sich an etwas erinnern?
    »Wenn Sie mich fragen, ist der Einzige, der wirklich nicht mehr zu retten ist, der Mörder, Sir.«
    »Holen Sie uns eine Tasse Tee, Holland.«
    Thorne löste seinen Blick nicht von Alison Willetts, und nur das Quietschen der Tür wies ihn darauf hin, dass Holland gegangen war.
    Detective Inspector Tom Thorne hatte sich nicht für die Sonderkommission Backhand stark gemacht, war aber dankbar für jede Verstärkung aus der brandneuen Serious Crime Group. Die Umstrukturierung war für jeden verwirrend, und zumindest war Backhand eine Sonderkommission im alten Stil. Dennoch hatte er sich nicht um sie gerissen. Natürlich stand er dort im Scheinwerferlicht, doch Thorne gehörte zu der Sorte von Polizisten, die nur widerwillig einen Fall übernahmen, wenn er augenscheinlich nicht zu lösen war. Und dieser Fall war total verrückt. Keine Frage. Drei Morde, von denen sie wussten und bei denen die Opfer durch die Einschnürung der Basilararterie gestorben waren. Irgendein Wahnsinniger passte Frauen in ihren Wohnungen ab, pumpte sie mit Drogen voll und versetzte ihnen einen Gehirnschlag.
    Versetzte ihnen einen Gehirnschlag.
    Hendricks gehörte zu den praktischeren Pathologen. Vor einer Woche war Thorne nicht gerade entzückt gewesen, als Hendricks in seinem Labor seine feuchtkalten Hände an seinen Kopf und Hals legte, um zu demonstrieren, wie die Opfer ermordet worden waren. »Verdammt noch mal, Phil, was glaubst du, was du hier treibst?«
    »Halt’s Maul, Tom, du bist voll auf

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