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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Mögliche …
    »Detective Constable Holland sieht dir viel zu selten bei der Arbeit zu, Phil«, entgegnete Thorne. »Der bekommt noch immer weiche Knie davon. Ich tu ihm einen Gefallen, wenn ich ihn abhärte
    Hendricks lachte. »Okay …«
    Okay, dachte Thorne, wohl wissend, dass einen Skalpelle und Seziertische nie kalt ließen. Man tat nur so …
     
    In der Einsatzzentrale, als er vor dem Team stand, fühlte sich Thorne wie so oft in solchen Situationen: Er kam sich vor wie ein Lehrer, der gefürchtet, aber nicht sonderlich gemocht wird. Der leicht neurotische Sportlehrer. Die annähernd dreißig Leute vor ihm – Detectives, Polizisten in Uniform, Angestellte und Mitarbeiter – hätten ebenso gut Kinder sein können. Sie waren so verschieden wie die Schüler jeder x-beliebigen Klasse in einer zugigen Londoner Schule.
    Da waren die, die ganz Auge und Ohr zu sein schienen, aber später bei ihren Kollegen nachfragen mussten, was man eigentlich von ihnen erwarte. Andere wiederum waren Feuer und Flamme, stellten Fragen, nickten eifrig und hatten sich dabei längst entschieden, später nur das Nötigste zu tun. Es gab die Chefs im Ring, die die anderen drangsalierten, und die, die drangsaliert wurden. Die Streber und die Dumpfbacken.
    Der Metropolitan Police Service. Mit Schwerpunkt auf Service, auf Fürsorge und Effizienz. Keine Frage, die meisten in diesem Raum, nicht selten auch er, waren glücklicher gewesen, als sie sich noch Force nannten, da steckte Stärke und Kraft dahinter.
    Etwas, womit man rechnen musste.
    Seit diesem Gespräch mit Hendricks über die Autopsie waren vier Tage vergangen, und so schnell der Pathologe gewesen war, das Team von den Forensic Science Services hatte ihn um Längen geschlagen. Zweiundsiebzig Stunden, bis die DNS-Ergebnisse vorlagen, das war schon was. Zumal bei einem DNS-Alptraum von Tatort wie diesem Hotelzimmer. Nicht viel mehr als eine Absteige, und die Ausbeute an Spuren von Haaren und Hautschuppen hatte auf mehr als zwölf Personen schließen lassen, Männer wie Frauen. Dann hatte es noch Spuren von Katzen und Hunden gegeben sowie mindestens zwei anderen, bislang noch nicht identifizierten Tierarten.
    Und dennoch hatten sie wider Erwarten eine Übereinstimmung gefunden.
    Auf ihrer Suche nach dem Mörder waren sie natürlich nicht weitergekommen, aber jetzt wussten sie wenigstens, wer sein Opfer war. Die DNS des Toten war aktenkundig, aus gutem Grund.
    Thorne räusperte sich, um für etwas Ruhe zu sorgen. »Douglas Andrew Remfry wurde vor zehn Tagen aus dem Gefängnis in Derby entlassen, nachdem er sieben von zwölf Jahren seiner Haftstrafe verbüßt hatte. Er war wegen Vergewaltigung dreier junger Frauen verurteilt worden. Wir sind dabei, uns ein exaktes Bild davon zu machen, wo er sich seit seiner Entlassung aufgehalten hat, aber bisher sieht es danach aus, als wäre er ständig hin und her gependelt zwischen Pub, Wettbüro und dem Haus in New Cross, in dem er mit seiner Mutter lebte und ihrem …?« Thorne sah hinüber zu Russell Brigstocke, der drei Finger hochhielt, bevor er sich wieder an seine Zuhörer wandte. » … dritten Mann. Wir hoffen, im Lauf des Tages mehr darüber herauszufinden, wo Remfry sich möglicherweise noch aufhielt. Die Detective Constables Holland und Stone sind im Augenblick mit einem Durchsuchungsbefehl unterwegs. Mrs. Remfry zeigte sich nicht gerade kooperativ …«
    Ziemlich weit vorne schüttelte ein pickliger zukünftiger Detective den Kopf und verzog angewidert das Gesicht. Thorne fixierte ihn und sagte: »Sie hat gerade ihren Sohn verloren.« Er hielt einen Moment inne, bevor er fortfuhr. »Falls man der Hotelbesitzerin Glauben schenken darf und er nicht von seinem Doppelgänger umgebracht wurde, buchte Remfry das Zimmer selbst. Er hielt es nicht für notwendig, seinen Namen anzugeben, hatte aber nichts gegen Barzahlung einzuwenden. Wir müssen herausfinden, was dahinter steckt. Warum war er so wild darauf, in dieses Hotel zu gehen? Wen hat er getroffen …«
    Bei dem Gedanken an das Gespräch mit der Furcht einflößenden, wasserstoffblonden Hotelbesitzerin mit dem Joe-Bugner-Gesicht und der Drei-Schachteln-am-Tag-Stimme musste Thorne unwillkürlich grinsen.
    »Und wer bezahlt mir die Bettwäsche?«, hatte sie gefragt. »Und die Kissen und Decken, die dieser Irre mitgehen ließ? Die waren aus hundert Prozent Baumwolle, das war kein billiger Ramsch …« Thorne hatte genickt und so getan, als mache er sich Notizen. Dabei fragte er sich, ob

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