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Tom Thorne 04 - Blutzeichen

Titel: Tom Thorne 04 - Blutzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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dass Sie sich ausmalen, was passiert, wenn ich das Bügeleisen loslasse. Wenn ich es einfach auf Ihrer Brust stehen lasse. Es sich zischend in Ihre Brust hineinbrennt, Wayne. Wie lange, glauben Sie, dauert das …?«
    Als Brookhouse die Augen vom Bügeleisen nahm und Chamberlain ins Gesicht sah, begann er zu sprechen. »Wie bescheuert seid ihr eigentlich? Es hat keinen anderen Mann gegeben. Da war nur ich, ich hab so getan, als wär ich der andere …«
    »Der Mann, der Jessica wirklich angezündet hat …?«
    » Er. Rooker. Rooker war es.«
    Und Thorne sah es vor sich: So hell wie eine Flamme und so gewiss wie eine Narbe. In seinem Gang und seinem Scheißgezwinker, in der Art und Weise, wie er sich mit seinen Kotzbrockenfingern durch seine fetten, gelblichen Haare strich. Wie er sich mit der Zunge über den Goldzahn fuhr, und in dem verschlagenen Grinsen, bevor er sich vorbeugte, um den Deckel seines Tabakpäckchens aufzuschnippen.
    Ab dem Moment, als er Brookhouse wiedererkannte, hatte Thorne gewusst, dass Rooker log. Aber das hatte er nicht geahnt. Es lag auf der Hand, dass Brookhouse Jessica unmöglich hatte anzünden können. Aber Thorne war nie davon ausgegangen, dass der Anrufer – der Mann in Chamberlains Vorgarten – der wirkliche Täter war. Er hatte immer gedacht, das sei ein Dritter gewesen, jemand, den Rooker wahrscheinlich kannte …
    »Tom …?«
    Alles beruhte auf der Überzeugung, seiner Überzeugung, dass Rooker unschuldig war. Hatte nicht er damit angefangen, Rooker unter Druck zu setzen, ihn zu dem Geständnis zu zwingen, dass er es nicht war?
    Chamberlain hatte das Bügeleisen hochgehoben und sah ihn fragend an. Als erwarte sie eine Antwort von ihm. Wie es weitergehen solle.
    Die Erkenntnis, wie ungeheuer blöd er war, krachte einem riesigen Stein gleich in Thornes Magengrube. Ein Stein, dessen Gewicht das erhebende Gefühl wettmachte, endlich den Namen zu erfahren. Er fühlte sich leer und aufgebläht, wie ausgelöscht.
    So gut wie alles, was Rooker ihm erzählt hatte, stimmte. Er hatte nur ein winziges Detail verändert. Als Billy Ryan ihn bat, Alison Kelly zu töten, hatte er Ja gesagt.
    »Er war perfekt …«
    Bei Chamberlain war es noch nicht angekommen. »Was?«
    Rooker war so gut wie sicher an dem Versuch beteiligt gewesen, Kevin Kelly zu beseitigen. Billy Ryan hatte, als Mann hinter Kelly, einen sehr guten Grund, sich Rookers Tod zu wünschen. Und das machte ihn zum idealen Mann für den Auftrag an Kellys Tochter …
    »Vielleicht bot Ryan ihm an, den Killer zurückzuziehen, den er auf ihn angesetzt hatte«, sagte Thorne. »Wenn Rooker ihm dafür einen kleinen Gefallen tat.«
    Chamberlain wirkte nicht überzeugt, aber das war nicht entscheidend. Rookers Angst vor Billy Ryan war über jeden Zweifel erhaben. Eine Angst, die auf Billy Ryans Ruf beruhte, niemandem zu vergeben, der Scheiße gebaut hatte. Diese Angst hatte Rooker dazu gebracht, zu gestehen, sich zu einem Leben hinter Gittern zu verdammen und zu einem Leben, das keine andere Gesellschaft als die der Angst kannte. Mit jedem Angriff wurde sie größer, mit jeder Prügelei in der Dusche, bis sie sein ganzes Tun beherrschte. Er war von Angst getrieben. Und so nahm dieser Plan Gestalt an, ein Plan, der sein Überleben gewährleistete, wenn er endlich ein neues Leben außerhalb des Gefängnisses beginnen sollte.
    Was er in ein paar Tagen tun würde …
    Sollte Brookhouse doch strampeln, wie er wollte. Thorne schwang sein Bein herum und stand auf. »Was genau hat Rooker mit Memet Zarif vereinbart?«
    Wieder blitzte etwas in Brookhouse’ Augen auf. Dieses Mal bestand kein Zweifel, es war blankes Entsetzen.
    »Der hat weitaus mehr Angst vor Memet als vor uns«, sagte Chamberlain.
    Brookhouse’ Blick schoss zu Thorne. In seinen Augen stiegen Tränen auf. Er hoffte, ihre Bedeutung bliebe ihnen verborgen, aber Thorne entging auch das nicht. Vielleicht lag er falsch mit seiner Vermutung, welcher der Zarif-Brüder die Strippen zog.
    »Nicht Memet?«, fragte Thorne.
    Das Stöhnen, das auf diese Frage folgte, schien tief aus Brookhouse’ Eingeweiden zu kommen, und er fing an, auf dem Bett herumzuschlagen.
    »Hassan …?«
    Thorne wiederholte den Namen, sprach lauter, um den Lärm zu übertönen, mit dem Brookhouse ihn auszublenden versuchte. Es kam noch immer keine Antwort. Thorne nickte Chamberlain zu, die sich wieder mit dem Bügeleisen in Position stellte. »Wer ist es, Wayne?«
    Als sich das Bügeleisen erneut auf seine Brust

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