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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Minibrötchen aus dem Korb auf dem Tisch.
    Sie konnte sowieso keine großartigen Enthüllungen machen, was Vince Leone betraf. Erst einmal musste sie sich selbst über ihre Gefühle und über das, was am Abend zuvor zwischen ihnen vorgefallen war, klar werden. Es tat ihr nicht leid, so viel wusste sie. Es kam ihr zwar ein wenig merkwürdig vor, aber sie verspürte überhaupt keine Reue, mit einem Mann geschlafen zu haben, den sie kaum kannte und der wahrscheinlich in einer Woche wieder seines Weges ziehen würde. Das alles begriff sie selbst noch nicht ganz.
    »Ich mache mir Sorgen um Tommy«, wiederholte sie und kam damit auf das zurück, was sie eigentlich beschäftigte. »Ich würde gerne mit ihm reden, aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll.«
    »Zu ihm nach Hause kannst du nicht«, sagte Franny. »Dieser Drache wird dich in seine Höhle zerren, dir das Blut aussaugen und deine Knochen als Zahnstocher verwenden.«
    »Ich weiß. Aber soll ich etwa bis Montag warten? Er sah gestern Abend so verletzt aus. Es hat mir regelrecht das Herz zerrissen. Wer weiß, was seine Mutter ihm erzählt? Sie wirft mir vor, dass ich ihm gesagt hätte, sein Vater könnte ein Serienmörder sein.«
    »Hast du das denn?«
    »Nein! Vince bat mich, Tommy zu fragen, ob sein Vater an dem Abend, als Karly Vickers verschwand, zu Hause war. Mehr habe ich nicht getan.«
    Franny riss die Augen auf: »Glaubt Vince etwa, dass Peter Crane ein M-Ö-R-D-E-R ist?«

    »Du weißt, dass die meisten Erwachsenen buchstabieren können, oder?«, fragte Anne. »Buchstabieren nützt nichts, wenn man verhindern möchte, dass man belauscht wird.«
    »Aber die Leute müssen sich dann wenigstens ein bisschen anstrengen«, sagte Franny und warf den älteren Damen einen Blick zu.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll, Franny.«
    »Ruf Vince an. Er weiß es wahrscheinlich auch nicht, aber wenigstens könnt ihr euch dann um den Verstand vögeln.«
    »Versuch bitte nicht, mich abzulenken«, sagte Anne, die seine Strategien kannte. »Ich habe hier ein echtes Problem.«
    »Aber ich weiß doch nicht, wie ich dir helfen soll, Liebes«, gab er zu. »Ich möchte nicht, dass du überhaupt etwas mit dieser schrecklichen Sache zu tun hast.«
    »Mr Franny!«
    Eines von Frannys Kindergartenkindern kam an den Tisch gerannt. Ein süßer Zwerg mit strahlenden Augen und einem braunen Wuschelkopf.
    Franny verwandelte sich augenblicklich in den Kindergärtner, verzog überrascht das Gesicht und schlug die Hände an die Wangen. »Ja, wer ist denn da? Das ist ja Casey! Wie geht es dir? Frühstückst du etwa hier?«
    »Hab ich schon. Ich hab Pfannkuchen gegessen!« Wie sein sirupverschmierter Mund und die klebrigen Finger bewiesen, mit denen er nach Frannys Händen griff.
    »Ich kriege auch Pfannkuchen!«, sagte Franny.
    Die Eltern kamen, und sie plauderten ein wenig. Nachdem sie wieder gegangen waren, wandte sich Franny Anne zu und verdrehte die Augen. »Das war der kleine Sandkastenscheißer. Ich geh lieber mal und desinfiziere mich. Und wenn ich zurückgekommen bin, wirst du eine Stunde lang nicht an diese Sache denken, meine Liebe. Trink aus!«

58
    »Die Frau ist einem kritischen Zustand«, sagte Dixon. »Sie gehen nicht davon aus, dass sie es schafft. Wie bei Lisa Warwick wurden ihr Augen und Mund zugeklebt. Sie wurde stranguliert. Aus irgendeinem Grund hat der Täter die Sache nicht zu Ende gebracht. Kein Mensch weiß, wie lange ihr Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt wurde. Sie ist stark dehydriert und leidet an Unterkühlung.«
    Er stand an der Stirnseite des Raums, die Augen seiner Detectives und die von Kollegen aus zwei benachbarten Countys waren auf ihn gerichtet. Mendez reichte neue Flugblätter herum, auf denen die Halskette zu sehen war, die Karly Vickers vermutlich bei ihrer Entführung getragen hatte.
    »Wir glauben, dass sie diese Halskette trug«, fuhr Dixon fort. »Der Anhänger stellt das Symbol des Thomas Center dar. Alle Frauen, die das Programm absolviert haben, bekommen einen solchen goldenen Anhänger. Die Leute, die dort arbeiten, haben denselben in Silber. Als Karly Vickers entdeckt wurde, trug sie ihre Kette nicht. Der Täter hat sie sich womöglich als Andenken aufgehoben.«
    »Hatte die Warwick auch eine?«, fragte Hamilton.
    »Da sie einmal für das Center gearbeitet hat, hatte sie bestimmt eine. Jemand sollte in ihre Wohnung fahren und nachsehen, ob sie dort ist.«
    »Er nahm sich die Zeit, die Vickers zu begraben, kümmerte sich aber nicht

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