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Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod

Titel: Tony Mendez 01 - Schwärzer als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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noch einmal zurück, bis er die Stelle gefunden hatte, die er Mendez zeigen wollte: den Punkt bei der Befragung, an dem er Lisa Warwicks Autopsiebilder vor Janet Crane auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    Mendez sah schweigend zu.
    Vince spulte ein Stück zurück und drückte auf den Play-Knopf.
    Er wandte sich seinem Protegé zu und sagte: »Sie wendet
den Blick nicht ab. Sie wendet den Blick nicht ab, und sie zeigt erst nach zwei Minuten wieder irgendwelche hysterischen Reaktionen.«
    »Sie ist zu schockiert«, spekulierte Mendez.
    »Sie genießt es.«
    Mendez sah ihn an, als wäre er verrückt. »Nie im Leben.«
    Vince ließ die Stelle noch einmal laufen. Dann spulte er das Band zu einer früheren Stelle zurück.
    … dass Ihr Sohn Tommy verschwunden ist. Ich halte es für wahrscheinlich, dass die beiden bei Ihrem Ehemann sind und dass sich beide in akuter Gefahr befinden.
    Peter würde Tommy niemals etwas zuleide tun . Hatte sie mit in die Höhe gestrecktem Zeigefinger erwidert. Niemals.
    »›Peter würde Tommy niemals etwas zuleide tun.‹ Sie sagt nicht, dass Peter niemals irgendeinem Menschen etwas zuleide tun würde. Sie sagt nicht, dass er Anne nichts tun würde«, bestätigte Mendez mit gerunzelter Stirn. »Und vorher, als wir zu ihr fuhren, um ihr mitzuteilen, dass ihr Mann eine Frau entführt hat, fragte sie nicht, wen.«
    »Entweder wusste sie es, oder es interessierte sie nicht«, sagte Vince. »Oder beides.«
    »Janet Crane arbeitet ehrenamtlich für das Thomas Center. Sie weiß, dass die Mitarbeiter die Silberkette tragen und dass nur die Frauen, die das Programm absolviert haben, eine Goldkette bekommen. Der Junge hat Anne eine goldene Halskette gegeben. Er muss sie bei sich zu Hause gefunden haben.«
    »Wenn Janet Crane die Kette in ihrem Haus gesehen hatte …«, sagte Mendez.
    »Dann muss sie gewusst haben, woher sie stammte«, beendete Vince den Satz.
    »Himmel«, zischte Mendez und starrte auf den Bildschirm, wo Janet Crane mit Cal Dixon ihr Spielchen trieb.
»Ich habe heute Morgen mit ihr gesprochen. Ich habe sie gebeten, dass sie Tommy zu uns bringt, damit wir mit ihm reden können.«
    »Das wird sie nie zulassen«, sagte Vince.
    »Sie hat gesagt, dass sie ihn heute zu einem Psychiater in Beverly Hills bringt. Sie sollte gleich mal fragen, ob sie Mengenrabatt bekommt, wenn er sie mitbehandelt.
    Glauben Sie wirklich, sie wusste von Anfang an Bescheid?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Vince und schaltete das Gerät aus. »Und selbst wenn ich es täte - was ich denke und was ich beweisen kann, sind zwei völlig verschiedene Dinge.«

95
    Die Tage rauschten an Tommy vorbei, er nahm die Realität nur verzerrt wahr. Er fühlte sich wie betäubt, aber das war wohl auch besser so. Er ging nicht in die Schule. Er ging nirgendwohin. Er wich seiner Mutter nicht von der Seite. Sie brauchte ihn jetzt.
    An dem Tag, als sie Oak Knoll verließen, sagte seine Mutter Detective Mendez, dass sie ihn nach Los Angeles zu einem Kinderpsychiater bringen würde. Aber als sie den Highway 101 erreichten, schlug sie die andere Richtung ein und fuhr nach Norden statt nach Süden, immer weiter.
    Sie fuhren die ganze Nacht und den ganzen nächsten Tag, und dabei ließen sie alles zurück, was Tommy kannte. Er hatte damit nicht gerechnet, aber überrascht war er auch nicht. Nichts, was seine Mutter tat, überraschte ihn jemals.
    Sie konnte unmöglich mit einem berüchtigten Mörder verheiratet sein. Genauso wenig wie Tommy der Sohn eines solchen Mannes sein konnte. Und unter keinen Umständen
hätte sie zugelassen, dass er vor Gericht eine Aussage über die Entführung von Miss Navarre und über die anderen Dinge machte, die er in dieser schrecklichen Nacht miterlebt hatte.
    Was hätte er ihnen auch sagen können? Dass ein Schattenmann gekommen und ihm den Menschen, der ihm am wichtigsten war, geraubt hatte - seinen Vater.
    Als sich an diesem ersten Tag die Dunkelheit über die Straße legte, betrachtete Tommy durch das Heckfenster die Sterne und stellte sich vor, dass jeder von ihnen für einen der Menschen stand, die er in Oak Knoll kannte. Sie wurden immer kleiner, bis sie nur noch winzige Lichtpunkte waren. Die Letzten, an die er dachte, bevor er einschlief, waren Wendy und Miss Navarre.
    Jetzt standen sie an Deck einer Fähre, die von der Stadt wegfuhr, in der sie eben erst angekommen waren, und sahen zu, wie die Sonne die Fassaden der Wolkenkratzer in Gold tauchte.
    Seine Mutter hatte ihre Haare

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