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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Bitte, Mister…«
    Ich drehte mich um.
    Über die Straße lief mit schnellen Schritten eine Frau auf mich zu.
    Während sie näher kam und dabei zweimal geschickt fahrenden Autos auswich, nahm ich ihre Erscheinung in mir auf.
    Sie trug eine dunkelrote Wildlederjacke, die ihr bis zu den Knien reichte. Ihre Beine waren unter dem schwarzen Stoff einer leicht ausgestellten Hose versteckt. Auf dem Kopf wuchs welliges, braunes Haar.
    Etwas atemlos blieb die Frau vor mir stehen. Ich sah die roten Flecken auf ihren Wangen. »Entschuldigen Sie, Mister…«, sie musste sich räuspern. »Ich … äh … ich meine, wie kann ich das wieder gut machen?«
    »Meinen Sie die Beule?«
    »Klar.« Etwas verlegen hob sie die Schultern.
    Mein Zorn war ein wenig verraucht. Wäre es irgendein arroganter Typ gewesen, der mich angemacht hätte, dann hätte ich bestimmt anders reagiert, so schaffte ich schon ein Lächeln und einen ersten Kommentar.
    »Nun ja, so tragisch ist es ja nicht. Ich werde auch die nächsten Kilometer damit fahren können, glaube ich.« Ich bückte mich und schaute noch mal zu dieser Beule hin.
    Dabei redete sie. »Wissen Sie, ich war so überrascht von meiner eigenen Dummheit, dass ich… nun ja, ich meine, ich bin einfach weggelaufen. Aber ich wusste, was ich zu tun hatte. Ich habe mich in ein Lokal gegenüber gesetzt und geschaut.«
    »Verstehe.« Ich richtete mich wieder auf. »Verstehe. Nur eines ist mir nicht klar. Wo steht Ihr Auto?«
    Sie schaute sich kurz um. »Ach so, ja, mein Wagen.« Die Lippen zuckten. »Damit ist jemand weggefahren.«
    »Bitte?«
    »Meine Freundin, die bei mir war. Sie hatte es eilig. Sie musste zu einem Arzttermin. Da habe ich ihr den Wagen überlassen. An ihm ist nicht viel passiert. Da sieht man so gut wie nichts. Aber ich möchte das gern in Ordnung bringen.«
    »Sicher. Nichts dagegen. Sie sagen mir Ihren Namen und…«
    »Muss das hier sein?«
    »Wieso?«
    »Auf der Straße ist es ungemütlich. Ich wäre dafür, wenn wir das in dem kleinen Café regeln. Ich habe dort auch auf sie gewartet.«
    Der Vorschlag war nicht schlecht. Ins Büro gehen wollte ich an diesem Tag nicht. Ich hatte mir Urlaub genommen. Ich wollte zwischen den Jahren einfach Kraft tanken. Die letzten Wochen und Monate waren verdammt stressig gewesen. Da tat es gut, wenn man zwischendurch mal richtig Luft holen konnte. Ich musste auch einige Dinge erledigen, hatte mal wieder etwas eingekauft und den Kühlschrank gefüllt.
    Der kleine Ärger war nicht einkalkuliert, aber mit so etwas musste man immer rechnen.
    »Und? Einverstanden?«
    »Okay.«
    Die Frau mit der dunkelroten Wildlederjacke lächelte. »Danke, das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Geht schon klar. Ich heiße übrigens John Sinclair.«
    Sie ergriff seine ausgestreckte Hand. »Und mein Name ist Leila Franklin.«
    »Freut mich.«
    »Dann kommen Sie!«
    Wir gingen über die Straße und mussten dabei einigen Fahrzeugen ausweichen. Es waren nicht zu viele. In der Zeit zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr legte man auch in London eine Pause ein. Da wollten die Menschen durchatmen, bevor die große Sause im Januar wieder auf vollen Touren weiterlief.
    Allerdings hatten wir nicht das Wetter, das sich viele zwischen den Jahren wünschten. Der Bericht sprach von einem regelrechten Wärmeschub, den es gegeben hatte. Tatsächlich waren die Temperaturen um einige Grade geklettert, und wohl fühlen konnte man sich bei diesen Bedingungen bestimmt nicht.
    Das Café gehörte noch zu den Lokalen, die man von früher her kannte. Es war kein Bistro. Der Besitzer musste mal in Wien gewesen sein und hatte dort seine Augen recht weit geöffnet, um sich bestimmte Dinge einzuprägen. Ich sah die Caféhausstühle, die runden Tische mit den grünlichen Marmorplatten, das dunkle Holz an den Wänden und Plakate aus den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts.
    Die Dielen des alten Holzbodens knarzten unter unseren Schritten. Eine dumpfe Wärme hüllte uns ein, doch zum Glück war der Laden nicht bis auf den letzten Platz besetzt.
    Sogar der Tisch, an dem Leila Franklin gesessen hatte, war noch frei. Sie lachte. »Da können wir uns ja niederlassen. Oder haben Sie etwas dagegen, Mr. Sinclair?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Das war sie tatsächlich. Auf mich wirkte sie nicht wie eine Frau, die ein schlechtes Gewissen hatte. Sie gab sich locker und auch zufrieden. So wirkte sie wie jemand, dem ein Stein vom Herzen gefallen war.
    Die rote Jacke hängte sie über

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