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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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sie mir zurück und meinte: „ Dieses Mal sind sie nur um Haaresbreite davongekommen, das wissen Sie. Ich hatte einfach zuviel um die Ohren. Was wollen Sie im Wi e derholungsfalle tun? “
    „ Ich kann mir denken, daß im nächsten Jahr zwei Haup t fächer vorgeschrieben sein werden. Ich werde wohl den en t sprechenden Fachbereichsberater aufsuchen müssen, wenn ich wechseln will. “
    „ Sie werden mich aufsuchen “ , sagte er. „ Und ich werde den entsprechenden Berater sprechen. “
    „ Aber jeder andere hat auch einen Fachbereichsberater. “
    „ Sie sind ein besonderer Fall, der eine besondere Behan d lung erfordert. Sie werden sich auch beim nächsten Mal hier melden. “
    „ Schon gut “ , sagte ich, während ich die Karte in meiner Tasche verstaute. „ Bis zum nächsten Mal also. “
    Als ich zur Tür ging, sagte er noch: „ Ich werde eine Mö g lichkeit finden. “
    Ich blieb auf der Schwelle stehen.
    „ Sie “ , sagte ich, „ und der Fliegende Holländer. “
    Ich schloß die Tür sehr sanft hinter mir.

2
     
    Episoden und Fragmente, Zeitscherben und Bruchstücke. Wie …
    „ Du machst keine Witze? “
    „ Ich fürchte, nein. “
    „ Ich würde sagen, der Grund ist nur allzu offensichtlich “ , sagte sie. Sie wich mit weit aufgerissenen Augen zu der Tür zurück, durch die wir gerade gekommen waren.
    „ Nun, was auch immer passiert sein mag, es ist gesch e hen. Wir räumen nur auf und …“
    Sie öffnete die Tür, ihr langes, liebliches Haar tanzte, als sie wild den Kopf schüttelte.
    „ Weißt du, ich muß das alles erst noch einmal überde n ken “ , sagte sie, womit sie in den Korridor hinausging.
    „ Ach, komm schon, Ginny. Das ist doch nichts Ernstes. “
    „ Wie schon gesagt, ich denke darüber nach. “
    Sie schloß die Tür langsam.
    „ Soll ich dich später anrufen? “
    „ Ich glaube nicht. “
    „ Morgen? “
    „ Ich sag ’ dir was, ich werde dich anrufen. “
    Klick.
    Teufel. Sie hätte sie ebensogut zuschlagen können. Ende von Phase eins meiner Suche nach einem neuen Zimmerg e fährten. Hal Sidmore, der das Apartment einige Zeit mit mir geteilt hatte, hatte vor einigen Monaten geheiratet. Er fehlte mir, denn er war ein guter Kumpel gewesen, ein ausgezeic h neter Schachspieler, ein exzellenter Stadtkenner sowie ein wahrer Tausendsassa, was unzählige andere Kleinigkeiten anbelangte. Ich wollte jemand anders als nächsten Zimme r gefährten haben. Ich hatte geglaubt, diese undefinierbare Qualität in Ginny gefunden zu haben, damals, spät in der Nacht, als ich den Funktur m h inter dem Pi-Phi-Haus erkle t tert hatte, wo sie in ihrer Wohnung im dritten Stock ihrer Hausarbeit nachgegangen war. Danach waren die Dinge e t was ins Schwimmen gekommen. Ich hatte sie am Boden getroffen, danach hatten wir einen Monat viele Dinge g e meinsam getan; ich hatte sie gerade soweit gehabt, einen Wohnungswechsel für das kommende Semester ins Auge zu fassen. Und nun das.
    „ Verdammt! “ rief ich, wobei ich einen Ordner wegkickte, der vom Regal zu Boden gefallen war. Zwecklos, jetzt hinter ihr herzulaufen. Nur immer mit der Ruhe. Laß sie alles überdenken. Rede morgen noch einmal mit ihr.
    I rgend jemand hatte meine Wohnung buchstäblich ve r wüstet, hatte rein alles durchwühlt. Man hatte sogar die M ö bel verrückt und die Kissenbezüge abgezogen. Ich seufzte, als ich es bemerkte. Schlimmer als am Morgen nach der wilde s ten Party. Was für eine verdammte Zeit, einzubrechen und zu plündern. Ich war zwar nicht der beste Nachbar, aber ich war auch nicht der schlechteste. So etwas war mir zuvor noch niemals zugestoßen. Und nun, als es geschah, da mußte es zum allerfalschesten Zeitpunkt geschehen; woraufhin meine arme, erschrockene Gefährtin schnurstracks das We i te suchte. Und zudem – etwas mußte ja wohl fehlen.
    Ich bewahrte etwas Kleingeld in der obersten Schublade meines Schreibtisches im Schlafzimmer auf. Einen größeren Betrag hatte ich in einem Stiefel verborgen, der in einer E c ke stand. Ich hoffte, der Vandale hatte sich mit dem Geld in der Schublade begnügt. Denn das Geld war ja sicher der Hauptgrund für dies alles.
    Ich ging nachsehen.
    Mein Schlafzimmer befand sich in einem besseren Z u stand als mein Wohnzimmer, aber es hatte auch sein Teil abbekommen. Das Bettzeug war herausgerissen und die M a tratze aufgeschlitzt. Zwei der Aktenordner waren offen, aber unberührt. Ich ging zum Schreibtisch und öffnete die oberste Schublade.
    Alles war an seinem Platz,

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