Total Recall
4–6 Wiederholungen
//////
Schulterdrücken:
5 Sets mit 15 Wiederholungen
/////
Bankdrücken:
5 Sets mit 10 Wiederholungen
/////
Seitheben:
5 Sets mit 10 Wiederholungen
/////
Und so weiter, bis man insgesamt so etwa auf 60 Sets kam. Und obwohl man ja nicht wusste, wie stark man gerade an dem Tag war, schrieb man auch die Gewichte dazu. Nach jeder Zeile folgte eine Reihe mit Schrägstrichen, einer für jedes geplante Set. Wenn man also fünf Sets Bankdrücken aufgeschrieben hatte, machte man fünf Striche an die Wand. Und wenn man dann mit der ersten Einheit durch war, ging man zur Wand und strich den ersten Strich durch, sodass jetzt ein X da stand. Alle fünf Striche mussten zu einem X werden, dann war die Übung geschafft.
Diese Technik steigerte meine Motivation gewaltig. Ich hatte mein Feedback immer vor Augen: »Wow, ein Erfolg, ich habe geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Jetzt mache ich mich ans nächste Set, und dann wieder ans nächste.« Meine Ziele aufzuschreiben, wurde mir zur Gewohnheit, ebenso wie die feste Überzeugung, dass es keinen einfachen Weg gibt. Ich brauchte Hunderte, vielleicht sogar Tausende Wiederholungen – bis ich eine tolle Dreiviertelrückenpose hinbekam, bis ich eine Pointe landen konnten, bis ich den Tango in True Lies draufhatte, bis ich eine schöne Geburtstagskarte schreiben und »I’ll be back« mit genau der richtigen Betonung sagen konnte.
Der Text meiner ersten Rede vor den Vereinten Nationen über den Kampf gegen die Erderwärmung aus dem Jahr 2007 sieht so aus:
Jeder Strich oben auf der Seite steht für einen Probedurchgang. Ob man nun Bizeps-Curls in einem kalten Fitnessstudio macht oder vor den Vertretern der Nationen der Welt spricht, das Rezept für den Erfolg lautet: Wiederholungen. Wenn man ein guter Skifahrer werden will, muss man ständig auf der Piste sein. Wenn man Schach spielt, hört man auch nach zehntausend Partien noch nicht auf. Am Filmset kann man seine Rolle nur richtig spielen, wenn man übt. Sobald man die Wiederholungen, die man sich vorgenommen hat, durchexerziert hat, muss man sich keine Sorgen mehr machen, man kann den Moment genießen, in dem die Kameras laufen. Bei den Aufnahmen zu The Tomb in New Orleans drehten wir eine Schlägerei im Gefängnis, mit fünfundsiebzig Menschen. Die Choreografie war so komplex, mit Dutzenden Faust- und Ringkämpfen und Gefängniswärtern, die hereinstürmten und die Leute niederprügelten, dass allein schon die Proben den halben Tag dauerten. Als wir endlich drehten, waren alle müde, aber gleichzeitig voll auf Adrenalin. Die Aufnahme war ein Erfolg. Die Bewegungen waren uns in Fleisch und Blut übergegangen, und es fühlte sich wirklich an wie ein Kampf.
7. Schieb die Schuld nie auf deine Eltern. Sie haben ihr Bestes für dich getan, und wenn sie dir Probleme hinterlassen haben, ist es jetzt deine Sache, diese Probleme zu lösen. Vielleicht waren deine Eltern zu ängstlich, und jetzt fühlst du dich anlehnungsbedürftig und verwundbar. Gib nicht ihnen die Schuld. Oder vielleicht waren sie zu hart.
Als Kind liebte ich meinen Vater und wollte wie er sein. Ich bewunderte seine Uniform und seine Waffe und die Tatsache, dass er Polizist war. Später hasste ich den Druck, den er auf meinen Bruder und mich ausübte. »Ihr müsst ein Vorbild für alle im Dorf sein, weil ihr die Kinder des Inspektors seid«, sagte er immer. Wir sollten die perfekten Kinder sein, und das waren wir natürlich nicht.
Er war von seinem ganzen Wesen her sehr fordernd. Manchmal war er auch brutal, aber ich glaube nicht, dass das sein Fehler war. Er war im Krieg gewesen. Wenn er unter normaleren Bedingungen gelebt hätte, wäre er wohl anders gewesen.
Deshalb habe ich mich oft gefragt: Was wäre aus mir geworden, wenn ich einen netteren, warmherzigen Vater gehabt hätte? Hätte ich Österreich dann verlassen? Wahrscheinlich nicht. Und das ist meine große Angst!
Ich wurde Arnold, weil er so hart mit mir umging. Ich erkannte, dass ich meine Erziehung positiv kanalisieren konnte, statt mich zu beklagen. Ich konnte sie verwenden, um eine Vision zu entwickeln, mir Ziele zu setzen, Freude zu empfinden. Seine Strenge trieb mich aus dem Haus. Sie sorgte dafür, dass ich nach Amerika kam und hart für meinen Erfolg arbeitete, und ich bin froh, dass es so gekommen ist. Ich muss keine Wunden lecken.
Es gibt eine Szene fast am Ende von Conan der Barbar , die mir immer besonders
Weitere Kostenlose Bücher