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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Einlaufen hindern. Dazu haben Sie kein Recht …«
    Wütend knallte er das Telefon auf die Gabel und starrte auf das Meer und den Streifen Land, der am Horizont auftauchte. Ab und zu rissen die Wolken auf und ließen das Mondlicht durch. Das Wasser wirkte bedrohlich dunkel. Nachdenklich strich er sich mit der Hand über seinen dichten grauen Bart.
    Von der Kommandobrücke aus konnte er die kleine Hafenstadt erahnen, die man ihm anzulaufen verboten hatte. Niedrige Häuser in hellen Farben rahmten den Fährhafen ein, und die langen verglasten Gänge, die zu dem neugebauten Hafenterminal führten, funkelten im Mondschein. Sie schienen sich von dem Gebäude zu erstrecken wie Arme, die den Schiffen die Hand reichen oder sie umfangen wollten.
    Durch diese Gänge hätten einige seiner Passagiere vielleicht sein Schiff verlassen. Neue wären möglicherweise an Bord der MS Vega gegangen. Aber niemand würde das Schiff verlassen oder an Bord gehen dürfen. So war entschieden worden.
    Kapitän Svanberg fuhr mit dem Finger über die beschlagene Scheibe. Ein Strich wurde sichtbar. Er zog einen neuen mit wütendem Endschnörkel.
    Der Bug der MS Vega sank in ein Wellental, und Kapitän Svanberg hielt sich unwillkürlich an einer Stange unter dem Fenster fest. Sein Körper parierte die nächste Welle instinktiv, als sich der Bug hob. Das Wasser schäumte um den Steven und schlug über dem Vordeck zusammen. Er sah mit zusammengekniffenen Augen wieder auf den Horizont. Wenn es einen Sturm gab, würde ihn niemand daran hindern können, sein Schiff in Sicherheit zu bringen und den Hafen anzulaufen, ganz gleich, wie viele Tote an Bord gefunden worden waren. Einstweilen bestand für die MS Vega jedoch keine Gefahr, obwohl die Passagiere vermutlich anderer Meinung waren. Er spannte seine Muskeln an, als die nächste große Welle das Schiff traf.
    Hafenmeister Mika Hassinen hatte sehr bestimmt geklungen. Bleiben Sie in Erwartung weiterer Anweisungen der Polizei auf der Reede. Kapitän Svanberg fluchte laut. Ein Steuermann, der den Ausdruck der Wetterprognose studierte, blickte erstaunt hoch. Noch nie hatte man den Kapitän die Stimme erheben oder fluchen gehört. Kapitän Svanberg befehligte mittels seiner natürlichen Autorität und beruhigenden Ausstrahlung, nie aber mit harten Worten.
    Die Kommandobrücke war altmodisch und mit Teakholz getäfelt. Die Radarmonitore hatten einen Blendschutz aus schwarzem Gummi, damit das huschende, kreisende grüne Licht deutlicher zu sehen war. Die Brücke hatte mit den Aussichtstürmen neuer Fähren, in denen es moderne Bildschirme und andere teure technische Wunderwerke gab, nichts gemein. Die MS Vega stammte aus einer anderen Zeit. Es gab sogar noch ein Steuer aus Holz statt eines Joysticks. Mit zwei Maschinentelegrafen aus poliertem Messing wurde mit dem Maschinenraum kommuniziert. Natürlich gab es auch einen Autopiloten und GPS, aber Kapitän Svanberg war ein großer Freund der alten Technik, und die Besatzung folgte seinem Beispiel. Alles, um das Gefühl zu haben, sich auf einem richtigen Schiff, auf einer richtigen Fähre zu befinden.
    Svanberg liebte seinen Arbeitsplatz. Er verbrachte fast seine gesamte wache Zeit auf der Kommandobrücke. Er stand dort oder saß auf einem hohen Stuhl und betrachtete stundenlang die Bewegungen des Meeres. Manchmal, wenn die Nacht schwarz und sternenklar war, griff er zu seinem alten Sextanten, um die Position zu bestimmen. Seit seiner Jugend hatte er die Weltmeere befahren, mit Ausnahme einiger Jahre auf einem Kanaldampfer, auf dem er angeheuert hatte, weil ihn seine Frau näher bei sich hatte haben wollen. Die Meere waren sein Leben. Sowohl die Ehefrau als auch der Dampfer auf dem Kanal gehörten mittlerweile der Vergangenheit an.
    »Backbord 5, Kurs 236«, sagte er zu dem unerfahrenen Matrosen am Steuer.
    »Kurs 236, verstanden, Kapitän«, antwortete der junge Mann zögernd, als wollte er überprüfen, dass er auch richtig gehört habe.
    »Fahrt fünf Knoten.«
    »Sehr wohl, Kapitän.«
    Das Schiff änderte langsam in weitem Bogen die Richtung und befand sich fast fünfzehn Minuten später auf Gegenkurs.
    »Bleiben Sie auf diesem Kurs, ich verlasse eine Weile die Brücke. Rufen Sie mich, wenn wir fünf Seemeilen zurückgelegt haben.«
    »Jawohl«, erwiderte der Matrose, der den Ernst der Lage erkannt hatte und deswegen entgegen seiner Gewohnheit auf jede lustige Bemerkung verzichtete.
    Der Kapitän stieg mit drei Schritten die steile Leiter hinunter, den

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