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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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lassen wollen?«
    Zwei der drei Fahrstühle wurden wie immer gerade repariert, und trotz der frühen Stunde hatte sich vor dem funktionierenden bereits eine Schlange gebildet. Alle schwiegen und starrten auf die roten Ziffern über der Fahrstuhltür, als ginge es dadurch schneller.
    Nichts geschah. Jemand seufzte. Ein anderer murmelte etwas. Der Fahrstuhl schien sich aus der dritten Etage nicht wegbewegen zu wollen.
    »Sollen wir die Treppe nehmen?«, flüsterte Brandt. Sie schien die Stille vor den Fahrstühlen nicht stören zu wollen.
    Holtz sah sie müde an.
    »Wir müssen ganz nach oben«, erwiderte er resigniert.
    »Komm schon. Wir können hier nicht ewig stehen bleiben.« Sie öffnete die Tür zum Treppenhaus.
    Holtz folgte ihr. Es roch muffig nach kaltem Beton. Ich renne jedenfalls nicht acht Stockwerke hinauf, dachte er und begann gemächlich den Aufstieg, während Ellen Brandts durchtrainierte Rückseite aus seinem Sichtfeld verschwand.
    Der weiche beige Teppichboden im Gang dämpfte alle Geräusche. An den dunkelgrauen Wänden hing eine lange Reihe von Porträts. Cs Vorgänger, ausschließlich Männer, die die Besucher, die sich bis ins Stockwerk der Polizeiführung vorwagten, finster anblickten. Junge, energische Menschen, überwiegend Frauen, eilten normalerweise auf diesem Gang hin und her.
    Jetzt lag er still und öde da.
    Holtz holte ein paar Mal tief Luft, um seinen Atem zu beruhigen. Sein Puls lief Amok. Seine Wangen waren gerötet, und er schwitzte. Er presste die Arme an den Körper und hoffte, dass keine Flecken zu sehen sein würden.
    Ellen Brandt bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln. Nichts an ihr verriet, dass sie die Treppen im Dauerlauf zurückgelegt hatte.
    »Ihr könnt direkt reingehen, sie wartet auf euch«, sagte Cs Sekretärin. Es war seltsam, dass sie trotz der frühen Stunde dort war.

D ie Schiffsmotoren gewährleisteten gerade einmal, dass das Schiff nicht aus dem Ruder lief, die Geschwindigkeit genügte, um den Wogen die Stirn zu bieten, die in den letzten Stunden immer höher geworden waren. Der Wind kam in schnellen, peitschenden Böen und köpfte die weiß schäumenden Wellenkämme. Die Farbe des fast gänzlich toten Binnenmeeres wechselte zwischen schwarzen und dunkelblauen Schattierungen.
    Die MS Vega verkehrte auf dieser Strecke jetzt schon seit drei Jahrzehnten, und es wurde gescherzt, dass sie den Weg zwischen den beiden Ländern auch ohne menschliche Hilfe finden würde. Bei voller Kraft voraus hätte sie von der Hauptstadt zur Insel jenseits der Grenze fünf Stunden benötigt. Aber so schnell ging es nie. Hin- und Rückfahrt inklusive eines kurzen Aufenthalts dauerten immer genau vierundzwanzig Stunden. Das reichte aus, damit die Passagiere mehrmals speisen, in den Bars trinken, sich auf der Tanzfläche amüsieren und in den Kabinen ihren Rausch ausschlafen konnten.
    Und vor allem, um zollfreie Waren zu kaufen, Spirituosen, Wein und Zigaretten.
    In den letzten Jahren war die Zahl der Passagiere auf der MS Vega stetig gesunken. Die neuen großen Fähren, die mit ihren Boutiquen, Restaurants und sogar künstlichen Stränden mit Sonne und Palmen schwimmenden Luxushotels glichen, übernahmen einen immer größeren Teil des lukrativen Verkehrs.
    Die MS Vega stammte aus einer anderen Zeit.
    Die Reederei, der das Schiff gehörte, versuchte, das Schiff unter dem Motto »Kreuzfahrten mit Tradition« an den Mann zu bringen, jedoch ohne größeren Erfolg. Ein letzter verzweifelter Versuch, Passagiere an Bord zu locken, war der Einbau des Tropikariums mit dem Kaiman, den Piranhas und den Fröschen gewesen. Früher hatte sich hier der Spa-Bereich des Schiffes befunden. Der neue PR-Mann der Reederei hatte die Geschäftsführung davon überzeugen können, dass ein Regenwald an Bord sowohl für Tagungsteilnehmer als auch für Familien mit Kindern attraktiv sei. Jedenfalls hatte nie jemand die Sauna und den winzigen Pool mit dem kalten Wasser benutzt. Das Interesse an Maniküre und Massage war so gering gewesen, dass die Spa-Abteilung geschlossen worden war.
    Bislang hatte sich der Dschungel jedoch noch nicht auf die Anzahl der Passagiere ausgewirkt, und immer hartnäckiger zirkulierte das Gerücht, dass die Kreuzfahrtlinie eingestellt werden sollte.
    Sinkende Passagierzahlen waren jedoch im Augenblick Kapitän Svanbergs geringste Sorge. Er hatte andere Probleme. Einen toten Passagier, einen unmöglichen Hafenmeister und ein aufziehendes Unwetter.
    »Aber Sie können uns nicht am

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