Tote trinken keine Cola - Kommissar Kugelblitz ; 27
Sie lagen im Stahlschrank. Und eine Taucherbrille“, berichtet Beck. „Ein teures Stück. Aber der Dieb wird keine Freude dran haben. Sie ist genau auf Ritschis Augen eingeschliffen. Ich hab sie im Stahlschrank gelassen, weil ich irgendwie dachte, vielleicht taucht Ritschi wieder auf. Wir waren befreundet, müssen Sie wissen.“
„Wer ist Ritschi?“, erkundigt sich KK.
„Richard Braak. Der Vorbesitzer der Tauchschule. Haben Sie nichts über den Schiffsuntergang bei Glückstadt gelesen? Die Zeitungen waren voll davon.“
„Ja, jetzt erinnere ich mich“, murmelt Kugelblitz. Seine Augen wandern dabei aufmerksam am Tatort umher und bleiben an der Uhr hängen, die neben dem Kristallgehäuse auf dem Fußboden liegt. Während die Spurensicherung vergeblich nach Fingerabdrücken des Einbrechers sucht, nimmt Kugelblitz die Uhr in die Hand. Die Zeiger stehen auf 16.36 Uhr. Er untersucht den dazugehörenden Briefbeschwerer mit der Lupe und entdeckt scharfkantige Kratzspuren.
„Kombiniere, damit wurde die Fensterscheibe eingeschlagen“, sagt er leise zu Pommes. „An der Sache ist etwas faul, finden Sie nicht auch? Sehen Sie sich doch den Tatort genau an.“
„Jetzt, wo Sie es sagen, fällt es mir auch auf, Chef“, murmelt Pommes verlegen. „Na klar, der Einbruch ist nur vorgetäuscht.“
„Könnte sein, dass es sich um einen Fall von Versicherungsschwindel handelt. Überprüfen Sie bitte das Alibi von Herrn Beck. Die Tatzeit war vermutlich 16.36 Uhr.“ Er deutet auf die kleine Uhr.
„Verstehe!“, murmelt Pommes.
In diesem Augenblick klingelt das Handy von Kugelblitz.
KK nimmt den Anruf entgegen und sagt dann zu Pommes:
„Ein Notfall. Der Sohn eines russischen Ministers wurde aus dem Atlantik-Hotel entführt. Ich muss sofort los. Sie kommen allein klar, lieber Pommes?“
„Kein Problem, Chef! Seit unserem Fall Schnee auf Mallorca bin ich Spezialist für Tauchschulen. Ich werde mir den Tauchlehrer gleich mal vorknöpfen.“
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Falscher Verdacht?
Während Kugelblitz zur Krisensitzung ins Präsidium eilt, befragt Pommes auf dem Revier den Tauchlehrer. Es stellt sich heraus, dass er für die Tatzeit ein Alibi hat. Er hat mit drei Freunden den ganzen Nachmittag Formel 1 geguckt, genau wie die Assistenten Peter Zwiebel und Sonja Sandmann. Die beiden sind beim Verhör dabei und fragen nach Details. Danach steht zweifelsfrei fest: Der junge Tauchlehrer hat keine Minute des spannenden Rennens versäumt.
„Fehlanzeige, Chef!“, melden die drei Kriminalassistenten, als Kugelblitz von seiner Besprechung zurückkommt. „Wir mussten den Verdächtigen leider laufen lassen.“
„Der Tauchlehrer war es bestimmt nicht“, sagt Sonja Sandmann.
„Sein Alibi ist wasserdicht.“
„Falscher Verdacht“, murmelt Pommes enttäuscht.
„Genau wie in meinem Entführungsfall“, sagt Kugelblitz. „Der Verdacht fiel zunächst auf einen Taxifahrer, der den 16-jährigen Sohn des Ministers vom Hotel zum Hafen gefahren haben soll. Aber der Fahrer hat zur Tatzeit mit zwei Polizisten im Hungrigen Haifisch Skat gespielt. Jemand muss sich sein Taxi für die Entführung ‚ausgeliehen' haben. Man fand es später ein paar Straßen weiter.“
„Vielleicht ist der junge Diplomatensohn bloß ausgebüxt und wollte sich im Hafenviertel amüsieren?“, vermutet Sonja Sandmann.
„Es gibt einen Erpresserbrief“, sagt Kugelblitz ernst. „Es drohen politische Verwicklungen. Wir müssen in der Sache dringend weiter ermitteln …“
„Wir müssen in der Sache dringend weiter ermitteln“, sagt auch Tobias Klemm zu Melissa Braak, nachdem er das Gutachten der Sachverständigen gelesen hat. „Es sieht allerdings so aus, als habe es tatsächlich einen Brand an Bord gegeben!“
„Ich
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