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Totenheer (German Edition)

Totenheer (German Edition)

Titel: Totenheer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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können, was sie waren.
    „Unsterbliche“, flüsterte Larkyen. Sie trugen schwarze Rü s tungen, elegant geformt und der Statur ihrer drahtigen Leiber angepasst, um ihnen Geschick und Schnelligkeit zu verleihen. Auf der Brust prangte das blutrote Wappenschild des Reichs Kyaslan mit der schwarzen Sonne. Ihre Augen schimmerten wie die eines Raubtieres im Mon d schein.
    „Der Imperator muss längst erfahren haben, was hier g e schehen ist. Nur er kann sie gesandt haben.“
    Im Gedanken an die Ken-Tunesen im restlichen Teil des Landes war sich Larkyen noch nicht sicher, ob das Eintreffen der Kyaslaner auch den Sterblichen Hoffnung bringen würde. Für die Kyaslaner bedeuteten Menschenleben lediglich Na h rung. Und wenn sie nur nach Ken-Tunys gekommen waren, um gegen die Strygarer zu kämpfen, würden sie ihren Hunger e r barmungslos an der Bevölkerung stillen und das ganze Land in Schutt und Asche legen. Weder Strygarer noch Ken-Tunesen würden so einen Feldzug überleben.
    Nur wenige Schritte von den beiden Unsterblichen und dem Ken-Tunesen Athol entfernt kamen die Kyaslaner zum Stehen. Ihre Raubtieraugen musterten Larkyen und Patryous aufmer k sam, verharrten dann verdächtig lange auf Athol. Nur ein K y aslaner trat aus der Gruppe hervor. Er war nicht allzu groß, sein schmales Gesicht mit dem spitzen Kinn verriet eine gewisse Listigkeit. Er deutete eine Verbeugung an, erst vor Patryous, dann vor Larkyen. „Man nennt mich Grimm, Sohn der zweiten schwarzen Sonne“, sagte der Kya s laner. In seiner Stimme schwang ein überheblicher Unterton mit. „Ich bin Hauptmann meines Stoßtrupps. Ich stehe im Dienst von Rha-Khun, dem Imperator von Kyaslan, und bin auf der Suche nach einem U n sterblichen namens Larkyen.“
    „Dann hast du ihn somit gefunden“, sagte Larkyen.
    „Dem Imperator ist dein Kampf bekannt, und ich wurde mit meinen Kriegern zu deiner Unterstützung gesandt, denn Str y gars Schöpfung hat sich noch weiter ausgebreitet; es gibt noch viele dieser Kreaturen in diesem Land. Die Städte Eisenburg und Oklanstadt werden ebenfalls von der Finsternis heimg e sucht.“
    „Für euer Erscheinen gebührt euch mein Dank. Ich erahnte bereits, dass sich die Strygarer weiter in Ken-Tunys ausbreiten konnten. Sie entwickeln sich weiter; ihnen wachsen Flügel, mit deren Hilfe sie weiteste Entfernungen in kurzer Zeit zurückl e gen können. Und sie vermehren sich nicht länger nur durch Bisse. Wir haben beobachtet, wie eine Strygarerfrau ein Kind gebar. Sie können Nachwuchs ze u gen wie Menschen.“
    „Sie zeugen Kinder?“
    „Keine gewöhnlichen Kinder. Schon unmittelbar nach der Geburt wachsen sie rasch auf die Größe ausgewachsener Me n schen heran, die bereits alle Eigenschaften eines Strygarers b e sitzen.“
    „Keiner von uns hat eine solche Entwicklung vorausges e hen. Wir haben den Schöpfer der Strygarer bei weitem unte r schätzt.“
    „Und dieser Schöpfer lebt noch. Strygar existiert.“
    „Wie ist das möglich? Es hieß er wurde vernichtet.“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht war er zu mächtig. Er ist zu einem fleischlosen Gott geworden und versucht eine Strei t macht auszuh e ben, die der von Kyaslan ebenbürtig ist.“
    „Keine Streitmacht ist der unsrigen ebenbürtig“, entgegnete Grimm.
    „Wenn du dich da nicht irrst. Die Strygarer hatten mit Hilfe ihres Schöpfers den Feuertempel tief unter der Stadt entdeckt und das Tor zu dem Meer aus flüssigem Feuer geöffnet. Es war Strygar selbst, der die Feuerriesen aus ihrem Schlaf erweckte.“
    „Der Feuertempel ist Teil eines Märchens das sich die Ster b lichen an kalten Wintertagen erzählen.“
    „Ich wünschte, es wäre so“, sagte Patryous. „Ebenso wie du, wie alle Kyaslaner glaubte auch ich, der Tempel wäre nur ein Märchen, das sich die Sterblichen erzählen. Doch ich irrte mich, und ich habe den Tempel mit eigenen Augen gesehen. Wir betraten ihn und standen vor einem Tor in eine Welt aus Feuer. Es brannte so unglaublich heiß, Grimm; selbst wir U n sterblichen würden dort unten verzehrt werden. Das Feuer war voller Leben, und nur mit Mühe und Not b e kämpften wir einen der Riesen. Dann zerstörten wir den Tempel und fluteten das Tal.“
    „Ich glaube euch“, sagte Grimm. „Ich wäre nur zu gern fr ü her nach Ken-Tunys gelangt, doch der Weg von Kyaslan bis in den Westen ist weit.“
    Der wache Blick von Grimms Raubtieraugen überflog die Re i hen des Totenheers, und schließlich sagte er: „Mir war nicht bekannt, dass ihr

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