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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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die Stadt. Haben Sie die Sachen aus der Reinigung geholt?«
    »Ja. Sie liegen noch in der Küche.«
    »Ich brauche die rote Bluse und die graue Hose. Bringen Sie sie mir bitte rauf und legen sie aufs Bett. Ich bin unter der Dusche.«
    »Was soll ich mit den Schnitzeln machen? Sind Sie zum Mittagessen zurück?«
    »Ich werde in der Stadt einen Happen essen. Machen Sie doch für sich, Lon und Carl ein paar Sandwiches damit … und lassen Sie eins für mich im Kühlschrank. Ich esse es heute Nachmittag.«
    »Ja, Ma’am.«
     
    Sie fuhr mit dem Pick-up nach Lexington, fuhr viel zu schnell und genoss das Gefühl, wie das Heck in den Kurven ausbrach, den Kies aufwirbelte und in die Luft schleuderte. Sie war so schnell, dass jeder, der sie verfolgte, auffallen würde. Falls es doch jemand tat, sah sie ihn jedenfalls nicht. Das Gesicht jenseits des Zauns ließ sie nicht los. War es tatsächlich da gewesen? Oder hatte sie es sich eingebildet?
    In der Stadt ging sie zur Bank, hob fünftausend Dollar in bar ab, gab in der Bibliothek zwei Bücher zurück, tankte den
Lieferwagen voll und holte in der Futterhandlung vier Säcke Zusatzfutter für die Pferde. Auf der Post erteilte sie den Auftrag, ihr die Post nach Washington nachzusenden. Der Angestellte am Schalter war ein Watchman, doch er pfiff nur, als er die vorübergehende Adressänderung notierte, und lächelte ihr zu, als sie sich verabschiedete.
    Nachdem sie diese Aufgaben erledigt hatte, ging sie auf ein Buttergebäck und eine Tasse Tee in Pat’s Tea House. Pat war eine Freundin von ihr, ebenfalls eine Pferdenärrin, und kam wie gewohnt zum Plaudern an ihren Tisch. »Wie geht’s denn so?«
    »Fantastisch«, sagte sie. »Hör mal, kann ich kurz von deinem Telefon aus in Washington anrufen? Ich hab mein Handy zu Hause vergessen.«
    »Selbstverständlich. Komm im Büro vorbei, wenn du gegessen hast.«
    Sie machte den Anruf und dachte dabei die ganze Zeit, dass sie paranoid sei. Die würden doch nicht ihre Telefone überwachen. Oder doch?
     
    Um ein Uhr war sie wieder in Oak Walk und bat Sandi, Lon und Carl zu holen. Als die drei in der Küche saßen, erklärte sie ihnen, sie würde nach Washington fahren und wüsste nicht, wann sie zurück wäre.
    »Angesichts der Ungereimtheiten um Lincoln und nach dem Besuch der Watchmen heute Vormittag halte ich es für besser, wenn ich für eine Weile in die Stadt ziehe. Also werdet ihr drei euch um die Farm kümmern. Deborah Benson bringt jeweils freitags eure Lohnschecks vorbei. Wenn ihr etwas Größeres kaufen müsst, ruft mich an, wir reden dann darüber, und ich lasse Deborah einen Scheck ausstellen. Dreitausend in bar lasse ich Lon da. Wenn ihr kleinere Sachen kaufen müsst, bezahlt die davon und steckt die Quittungen in das Einmachglas auf
der Anrichte in der Küche. Die Schlüssel für den Lieferwagen und das Auto gebe ich ebenfalls Lon.«
    Sie stellten Fragen, obwohl sie das alles schon mal gemacht hatten.
    »Hast du eine Ahnung, wann du zurück bist?«, fragte Lon.
    »Ich komme ab und zu vorbei, und sei es nur zum Reiten. Aber es könnte eine Weile dauern, bis ich wieder ganz hier bin – vermutlich nicht, bevor wir Linc gefunden haben«, sagte sie.
    Als sie überzeugt war, alles, was die Farm betraf, geregelt zu haben, aß sie das kalte Schnitzelsandwich, öffnete den Safe, nahm ihren Schmuck heraus und verstaute ihn, packte außerdem einen kleinen Koffer mit Sachen, die sie mit in die Stadt nehmen wollte, ging in den Überwachungsraum, nahm die Bänder aus den Aufzeichnungsgeräten und legte neue ein.
    Sie verbrachte noch eine Stunde auf Rochambeau – Rocky -, einem älteren Wallach, der immer eines ihrer Lieblingspferde gewesen war, dann wusch sie sich, zog ihre Reisekleidung an und wanderte ziellos im Haus umher, bis sie um vier Uhr den Torsummer hörte. Sie blickte aus dem Wohnzimmerfenster über den Rasen hinüber zu der Stelle, wo die gewundene Auffahrt von der Straße abzweigte. Zwei Fahrzeuge kamen den Hügel herauf, ein metallicgrauer Mercedes und ein schwarzes Lincoln Town Car.
    Sie trat auf die Terrasse, als die Autos im Wendekreis der Auffahrt hielten. Ein Chauffeur stieg aus dem Mercedes und wartete. Ein weiterer Chauffeur stieg aus dem Town Car und hielt die hintere Tür auf. Eine junge Frau stieg aus, gefolgt von einem etwas älteren Mann. Beide trugen Aktenkoffer. Madison begrüßte sie oben auf der Verandatreppe.
    »Hallo«, sagte die Frau. »Ich bin Janice Rogers, und das ist Lane Parks. Wir sollen

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