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Totennacht (German Edition)

Totennacht (German Edition)

Titel: Totennacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Ritter
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Blossoms , dem Blumenladen, vorbeifuhr, achtete sie darauf, dass der Lieferwagen vor der Tür stand, denn der war schon einmal gestohlen worden.
    So früh am Morgen waren die meisten Geschäfte noch geschlossen. In Big Joe’s aber brannte Licht, was darauf schließen ließ, dass Ellen bereits auf den Beinen war. Auch das Perry Hollow Diner , auf dessen Parkplatz meist dreimal mehr Pick-ups als Personenwagen standen, hatte schon geöffnet. Und, ja, vor Awesome Blossoms parkte ein weißer Ford Transit.
    Kat seufzte erleichtert in Erinnerung an die dunklen Tage nach dem Verschwinden dieses Wagens. Ungefähr ein Jahr war seitdem vergangen, und zum Glück schien Perry Hollow nun das Schlimmste überstanden zu haben.
    Gleiches traf wohl auch auf sie beide zu, Kat und James.
    Nach der kurzen Inspektion der Main Street steuerte Kat den Crown Vic über eine Seitenstraße auf den Parkplatz des Polizeireviers, auf dem zwei Fahrzeuge standen: der Streifenwagen ihres Stellvertreters Carl Bauersox, der normalerweise die Nachtschicht übernahm, und der VW-Käfer von Louella van Sickle, der Telefonistin, Sekretärin, Putzfrau und unverzichtbaren Perle des Reviers.
    Als Kat zur Tür hereinkam, saß Louella, kurz Lou genannt, bereits an ihrem Schreibtisch. Ihr Blick fiel sogleich auf die Thermosflasche und den verkohlten Bagel in Kats Händen.
    «Wieder im Toaster stecken geblieben?»
    «Yup», antwortete Kat. «War wieder so ein Morgen, an dem alles schiefgeht. Ich schätze, der Kaffee schmeckt scheußlich.»
    Sie nahm einen Schluck und wurde in ihrer Annahme bestätigt. Der Kaffee war viel zu stark und entsprechend bitter.
    Lou schüttelte das graue Haar. «Schlechter Kaffee, verbrannte Bagels. Dir fehlt ein Mann im Haus.»
    «Und du solltest dich endlich von den Fünfzigerjahren verabschieden», konterte Kat.
    Lou, die seit dreiundvierzig Jahren verheiratet war, verstand die Entgegnung als Kompliment.
    «Nenn mich altmodisch, aber ich finde es schön, mir morgens keine Gedanken um den Kaffee machen zu müssen. Dafür ist Al da. Außerdem repariert er das Klo, wenn es kaputt ist. Und mäht den Rasen. Und in der Bettenabteilung steht er auch seinen Mann.»
    Davon wollte Kat lieber gar nichts wissen, und auch wenn Lou offenbar anderer Meinung war, brauchte sie keinen Mann. Sie hatte genug auf der Palette: Job, Sohn, Hund. Abgesehen davon fehlte ihr die Zeit, einen Partner zu finden und eine Beziehung zu führen.
    «Ich sage ja nur, du könntest die Augen offen halten und solltest dich nicht so verschließen», meinte Lou. «Vielleicht kommt eines Tages der perfekte Mann durch diese Tür spaziert, und es wäre doch schade, wenn du ihm dann keine Chance geben würdest.»
    In diesem Moment kam tatsächlich ein Mann herein. Aber es war nur Carl Bauersox. Ein netter Kerl, aber nicht Kats Typ. Außerdem war er verheiratet, hatte zwei Kinder, und ein drittes war unterwegs.
    «Machst du uns einen Kaffee?», fragte ihn Lou.
    Carl nickte. «Ich repariere auch Klos und mähe den Rasen.»
    «Du hast gelauscht.»
    «Ja.» Carl wurde rot. «Aber zur Bettenabteilung äußere ich mich nicht.»
    «Gut», erwiderte Lou. «Ich werde deine Frau anrufen und sie fragen.»
    Der Deputy glaubte ihr offenbar aufs Wort und verzog sein Kindergesicht. Um ihm weiter zuzusetzen, griff Lou nach dem Telefon, doch Kat kam ihr zuvor. Sie hielt den Hörer auf die Gabel gedrückt und versicherte dem Kollegen, dass seine Frau nicht angerufen, geschweige denn zu ihrem Sexleben ausgefragt werde. Nie.
    «Wie war deine Schicht?», fragte sie ihn. «Gab’s was Besonderes?»
    «Nicht wirklich. Ein Protokoll wegen zu schnellen Fahrens auf der Old Mill Road. Wieder einmal der junge Wellington.»
    Kat zog eine Braue hoch. «Schon der dritte Strafzettel in vier Monaten, stimmt’s?»
    «Yup», sagte Carl. «Ich kann’s kaum erwarten, dass man ihm endlich den Lappen wegnimmt und ich diese verfluchten Zettel nicht mehr auszufüllen brauche.»
    «Und sonst war nichts?», fragte sie überflüssigerweise, wie ihr selbst klar war. Denn wäre in der Nacht etwas passiert, hätte Carl es längst gesagt. Aber seit den Vorfällen im vergangenen Jahr wollte sie es immer ganz genau wissen. Ein Serienkiller in der Stadt blieb nicht ohne Folgen.
    Carl legte ihr eine Hand auf die Schulter. «Entspann dich, Chief, es ist alles in Ordnung. Ich gehe jetzt nach Hause und sorge dafür, dass meine Frau bei Lou angeben kann.»
    Dass er schlüpfrige Scherze machte, war nicht typisch für ihn. Kat

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