Touchdown fürs Glück (German Edition)
über die anderen Gäste schweifen und blieb an der aufgedonnerten Blondine hängen, die ihn mit glasigen Augen und schmollenden Lippen kokett ansah. Anstatt der Bühne ihre Aufmerksamkeit zu schenken, blickte sie ihn offen über den Tisch an und signalisierte ihre Bereitschaft, ein kleines Schäferstündchen mit ihm einzulegen. Julian griff nach seinem Glas, wendete den Blick von der plötzlich irritierten Femme Fatale ab und trank einen Schluck, während er wieder Liv lauschte, die sich räuspernd bedankte.
Mit roten Wangen kehrte sie kurz darauf an den Tisch zurück , zeigte zurückhaltend ihre Auszeichnung herum und setzte sich wieder hin, nachdem er ihr den Stuhl zurechtgerückt hatte.
Als würde er dort hingehören, schlang Julian seinen Arm um ihre Stuhllehne und beugte sich zu ihr, „du bist tatsächlich errötet, Süße.“
„Du Flegel“, verlegen fuhr sie sich über die Wange.
Er lachte rau auf, „du hast dich fantastisch gemacht.“
„Das sagst du ja nur, um mich zu trösten.“
Amüsiert verdrehte Julian die Augen, „du glaubst mir nie, wenn ich dir ein Kompliment mache, Liv. Ganz im Ernst, du hast dich sehr gut geschlagen. Abgesehen davon, dass du unglaublich scharf aussiehst und di e hübscheste Preisträgerin bist .“
Tiefe Röte schoss ihr ins Gesicht. Bevor sie ihn anblaffen konnte, wurde jedoch der erste Gang serviert. Der Salat mit Meeresfrüchten schmeckte ausgezeichnet. Während er seine Artischockenherzen auf Livs Teller verfrachtete, schließlich aß sie die so gerne, begann dieser aufgeblasene Harm ein Gespräch über neue Baugenehmigungen, Etatprobleme und Terminverzögerungen. Obwohl Julian wusste, dass Liv keine richtige Beziehung zu dem Mann geführt hatte, stieg rasende Eifersucht in ihm hoch, während er verstohlen diesen Waschlappen beobachtete, der wichtigtuerisch und reichlich versnobt am Tisch saß. Es kribbelte beinahe in seinen Fingern, ihm eins aufs Maul zu geben und das tadellos gepflegte Gesicht mit einem Veilchen zu verzieren. Mit spitzen Fingern hielt dieser Mistkerl sein Weinglas in den Händen und schwadronierte über experimentelle Kunst, als kenne er die Lösung für den Weltfrieden, während seine perfekt manikürten Fingernägel sichtbar wurden. Männer, die zur Maniküre gingen, sich die Haare gelten und Kunstliebhaber waren, mussten – sofern sie nicht schwul waren – absolute Weicheier sein. Julian waren Männer, die nicht ordentlich fluchen konnten, nicht gerne einen über den Durst tranken und zu großen Wert auf ihre äußere Erscheinung legten, ziemlich suspekt. Harm schien genau in diese Kategorie zu fallen.
Mr. Morris hörte seinem Geschäftspartner zwar zu, aber an seinem lei cht genervten Blick erkannte Julian deutlich, dass er sich ein besseres Gesprächsthema für den heutigen Abend vorgestellt hatte. Aus tiefstem Herzen musste er dem älteren Mann zustimmen.
„Wie macht sich Ihr Coach, Julian?“
Dankbar, ein interessanteres Thema gefunden zu haben, zwinkerte er grienend, „e r ist ein toller Trainer. Streng auf dem Trainingsplatz und sehr menschlich daneben.“
„Gibt es kein Respektsproblem innerhalb des Teams? Schließlich ist Brennan nur etwas älter als die meisten Spieler.“
„Er ist unser Coach“, Julian zuckte mit der Schulter und schob seinen Teller von sich, „das stellt niemand in Frage, weil allein sein Wissen und Können den Spielern Respekt abverlangt. Eigentlich ist sein junges Alter ziemlich nützlich, weil er auf einer Wellenlänge mit uns ist.“
Mrs. Morris sah fragend auf, „man hört die wildesten Geschichten über John Brennan , Julian . In seiner Ehe soll ja nicht alles glatt laufen. In einem Klatschmagazin stand, dass sie nur wegen des Kindes geheiratet hätten. “
Julian blickte wenig überrascht auf, „glauben Sie bitte nicht, was in der Presse alles über ihn geschrieben wird, Adele. Ich möchte ihr Privatleben nicht verletzen, aber John und Hanna Brennan lieben sich sehr.“
„Meine Frau ist leidenschaftliche Leserin von Klatschmagazinen“, Gregor Morris sah seine errötende Ehefrau amüsiert an.
„Da muss ich ja aufpassen, was ich alles erzähle“, Julian zwinkerte ihr über den Tisch zu.
„Tun Sie das, mein Junge. “ Gregor Morris lachte jovial.
„Gregor, du bist unmöglich“, entschuldigend sagte sie zu Julian, „hören Sie nicht auf meinen Mann, Julian. Ich war einfach nur neugierig, ob alles stimmt, was man ständig über die beiden zu hören bekommt.“
„Zwar kenne ich Hanna
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