Touchdown fürs Glück (German Edition)
genauso anziehend wie früher, auch wenn es mittlerweile jegliche Anzeichen von Babyspeck verloren hatte. Als er sie kennengelernt hatte, waren ihre Wangen ein wenig voller gewesen, auch wenn sie nie dick gewesen war. Julian hatte sie immer wunderschön gefunden. Eine ganze Woche lang hatte er sie auf dem Campus beobachtet, bevor er endlich den Mut fand, sie anzusprechen, denn er befürchtete eine Abfuhr. Dass sie mit ihm ausging, hatte er kaum glauben können, denn seiner Meinung nach hatte es kein anderes Mädchen an der Washington State gegeben, das so hübsch, klug und witzig wie Liv gewesen war.
A nders als früher würde sie jetzt jedoch nicht einfach ihr T-Shirt ausziehen, ihn in einen Sessel stoßen und sich lachend auf seinen Schoß setzen. Ihr fehlte die übersprudelnde Wärme und der Schalk im Blick, wenn sie ihn ansah. Irgendwie glaubt er nicht, dass es nur an seiner Anwesenheit lag, dass sie ihren Humor und ihre Fröh lichkeit verloren hatte.
„Danke. Wie du siehst, bin ich mitten im Einzug.“
„Hmm“, sie drehte sich zur Seite und ging auf den antiken Kamin zu, um ihn eingehend zu studieren. „Die früheren Renovierungen haben dem Stil des Hauses nicht geschadet.“
„Ich bin kein Experte wie du“, mit einem Fuß schob er eine kleine Kiste beiseite und trat ebenfalls an den Kamin, „mir gefiel das Haus.“
„Eigentlich dachte ich, dass ihr reichen Footballspieler in ultramodernen Lofts oder fetten Villen lebt.“ Sie hob die Augenbrauen hoch und sah ihm ins Gesicht.
„Andere Footballspieler tun das bestimmt , Liv. Aber ich?“ Er lächelte schief . „Du kennst mich doch.“
Röte stieg ihr in die Wangen, weil er so dicht vor ihr stand, unwiderstehlich lächelte und gut roch. Nach warmer Haut, Schweiß und purer Männlichkeit. Seine brau n en Augen erinnerten sie noch im mer an köstliche Schokolade, die ihr einen genießerisch en Schauer über den Rücken lauf en ließ.
Verlegen trat sie einige Schritte zurück und tat, als würde sie sich genauer die Wände, Decken und Fußböden anschauen. „Du hattest sicher großes Glück, ein solches Haus zu bekommen.“
Julian betrachtete sie, wie sie sich scheinbar auf sein Haus konzentrierte und sich vor ihm völlig unbeteiligt gab. Stirnrunzelnd beugte er sich zu einem Karton, hob ihn hoch und trug ihn an Liv vorbei. „Mit Glück hatte es wohl weniger zu tun“, erwiderte er ungerührt und stellte den Karton auf den massiven Esstisch, „sondern mit der Höhe des Angebotes.“
Kichernd stellte sie sich an das große Fenster, von dem man in den Garten sehen konnte, „das kann ich mir denken.“
„Trotzdem wollte ich es haben – ein Haus mit Geschichte und Charakter, nicht eine durchgestylte, weichgespülte Wohnung, in der nichts angefasst werden darf, um Fingerabdrücke auf Glas und Stahl zu vermeiden.“
Sie musste ihm Recht geben. Stahl und Glas waren auch ihr ein Horror.
„Das Haus ist perfekt und di e Nachbarschaft gefällt mir sehr“, er legte einen Stapel Bücher auf den Tisch, „es ist ruhig hier , aber einige Straßen weiter gibt es nette Café s, Kneipen und Restaurants. Ich habe eine Garage, einen Keller für Werkeleien, einen Garten, um Barbecues zu veranstalten, und genügend Zimmer. Tatsächlich bin ich froh, endlich aus dem Hotel raus zu sein.“
Sie beobachtete ihn, wie er seine Bücher stapelte, „in der Zeitung stand etwas von einem Fünf-Jahres-Vertrag.“
Lächelnd hob er eine Augenbraue hoch, „du hast etwas über mich gelesen?“
„Bild ’ dir bloß nichts ein“, amüs ierte verschränkte sie die Arme vor der Brust, „ich kann nichts dafür, dass diese Stadt sportbegeiste rt ist und kein anderes Thema mehr als die Titans kennt.“
Julian zuckte mit der Schulter, „es wird mein letzter Vertrag gewesen sein. Ich werde die fünf Jahre erfüllen können, wenn ich Glück habe und mich nicht verletze.“ Er lehnte sich mit der Hüfte gegen den Tisch, „die Titans waren in Nöten und haben eine miese Saison hinter sich. Wäre das Angebot nicht so phantastisch gewesen, würde ich immer noch für Miami spielen. Aber einen Vertrag über fünf Jahre und ein bombastisches Gehalt konnte ich nicht abschlagen – vor allem nicht in meinem Alter.“
„Da hast du Recht “, erwiderte sie zustimmend.
„Kann ich dir wirklich nichts anbieten? Außer Bier habe ich Mango-Saft da und natürlich Wasser.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Durst.“
„Hunger?“
Wieder schüttelte sie den Kopf.
„Wie
Weitere Kostenlose Bücher