Touchdown fürs Glück (German Edition)
unbedeutender Plausch über lesbische Phantasien Ihrem Ruf schaden würde ? “, ironisch nahm sie durch den Strohhalm einen weiteren Schluck.
„Ich habe eine blütenweiße Weste und keinen schmutzige n Ruf “, verteidigte er sich.
„Aber natürlich“, sie tätschelte beruhigend seine Hand, „wenn Sie wüssten, was Mädchen auf einem Internat so tun, bekäme Ihr jungfräuliches Herz vermutlich einen Schlag, und der Barkeeper müsste Sie reanimieren.“
Interessiert sah er auf, „was tun Mädchen denn auf einem Internat?“
„Jedenfalls fallen sie nicht im Schlafsaal übereinander her.“
„Wirklich schade“, seufzte er.
Belustigt lehnte sich Liv zurück und sah in das beinahe jungenhafte Gesicht des Quarterbacks. Er war ein angenehmer Zeitgenosse, ein charmanter Gesprächspartner und gutaussehender Mann, der mit der leicht schiefen Nase sogar noch interessanter wirkte, weil sie den fast schon zu hübschen und liebenswerten Eindruck milderte, den man von Brian Palmer bekommen konnte, und die den Footballspieler gefährlicher machte. Obwohl er also sehr anziehend war , ließ er sie völlig kalt. Er verursachte bei ihr weder Herzklopfen noch das Bedürfnis nach einer Berührung. Entspannt seufzte sie innerlich.
„Sind Sie sicher, dass Sie keine kleinen Geheimnisse haben, die Sie mir verraten könnten?“
Gespielt enttäuscht sah sie ihn an, „ich fürchte nicht.“
„Da habe ich endlich die Chance, Einblicke in das geheime Treiben von Teenagern auf dem Internat zu bekommen, und Sie weigern sich, mir Auskunft zu erteilen!“
„Es ist viel harmloser , als Sie denken.“
„Ach, wirklich?“
Vielleicht war der leichte Alkoholnebel in ihrem Kopf schuld, als Liv gestand, „wirklich! Meinen ersten richtigen Kuss habe ich auf dem College bekommen.“
„Von Julian?!“ Sein leicht entsetzter Gesichtsausdruck war komisch.
„Schuldig im Sinne der Anklage“, sie hob eine Hand, bevor sie sich wieder dem Cocktail widmete.
„Kaum zu glauben“, murmelte er.
Liv erwiderte nichts, sondern strich sich leicht verlegen eine Haarsträhne beiseite.
„Schade , dass Sie sich im Guten von Julian getrennt haben.“
Fragend zog sie beide Augenbrauen in die Höhe, „wieso?“
„Na ja“, er grinste breit, „sonst würde ich Ihnen einen Kuss auf die Lippen drücken, um Julian eifersüchtig zu machen.“
Liv lachte schallend über die großspurige Art des Quarterba cks, „das sollten Sie lieber nicht versuchen.“
„Warum nicht?“ Schmeichelnd lehnte er sich gegen die Theke.
Abschätzend hob sie das Kinn, „weil ich weiß, was man bei aufdringlichen Männern machen soll.“
Er verdrehte die Augen, „nach Feuer schreien? Wie ich gehört habe, wird das angeblich in Sel bstverteidigungskursen immer geraten.“
„Das wäre zu banal“, sie schüttelte kurz den Kopf und beugte sich etwas vor, „ich kenne da viel wirksamere Methoden. Eine Schulfreundin ist Tierärztin“, sie grinste diabolisch, „und hat mir gezeigt, wie dominante Männchen kastriert werden.“
Typisch Mann zuckte er sofort zurück, als er das Wort Kastration hörte, und verzog gequält das Gesicht. „Das war gar nicht nett“, beschwerte sich Brian. Es war ein Wunder, dass er sich nicht schützend zwischen die Beine griff, fand Liv. Sie dagegen trank feixend einen weiteren Schluck.
„Über so etwas macht man keine Scherze.“
„Warum so empfindlich?“, neckte sie.
Er krächzte nur.
„Männer sind alle gleich, wenn es um dieses Thema geht. Ein kleiner Schnitt hier ...“
„Bitte, keine Details!“
Lachend lehnte auch sie sich gegen die Theke.
Brian sah sie nachdenklich an, „ wissen Sie, dass Sie über die gleichen Dinge Witze reißen wie Julian? “
„Vermutlich würde er keine Kastrationswitze erzählen“, erwiderte sie milde.
„Jetzt verstehe ich Julian auch, weshalb er so früh geheiratet hat“, er kl ang verständnisvoll, „zusammen haben Sie sicher alle Partys aufgemischt und waren für Ihren Witz berühmtberüchtigt .“
Liv zuckte nur kurz mit der Schulter und nahm einen großen Schluck, weil sie nicht über Julian und sich sprechen wollte.
Brian betrachtete fassungslos ihr leeres Cocktailglas , das sie auf die Theke gestellt hatte . „Si e sind betrunken!“
„Noch nicht einmal ansatzweise.“
„In dem Cocktail sind ein dutzend Alkoholika“, entsetzt riss er seine Augen auf.
„Beschwipst zu sein , bedeutet nicht, betrunken zu sein“, fröhlich hob sie eine Hand und legte sie beschwörend auf
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