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Touchdown fürs Glück (German Edition)

Touchdown fürs Glück (German Edition)

Titel: Touchdown fürs Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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geklappt, weil ich ihm gegenüber nicht offen genug war.“
    „Und weil sie keine gemeinsamen Interessen hatten.“
    Zustimmend nickte sie, „das stimmt. Vor allem lag es aber auch daran, dass ich ihm kei ne Chance gegeben habe. Unsere Beziehung war eher einseitig.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Nun ... er wollte mit mir eine Beziehung führen .. . und ich ... “, sie seufzte und gestand ehrlich , „ich wollte mir beweisen, dass ich über Julian hinweg war.“ Liv rutschte in ihrem Sessel hin und her, strich den Jeansrock glatt und zog die bunt gemusterte Sommerbluse gerade. Obwohl sie ihrer Therapeutin gegenüber völlig offen sein konnte, wühlte ein Gespräch über ihren Exmann sie dennoch auf.
    „Aber?“
    „Kein aber“, Liv kratzte sich an der Handinnenfläche, „oder vielleicht doch. Harm war wirklich toll, aber ... aber ich konnte nichts mit ihm anfangen ... nichts was über freundschaftliches Handeln hinausging.“
    „Also kein Sex?“
    „Kein Sex“, bestätigte Liv ruhig.
    Intelligente Augen sahen sie bemerkenswert neutral an, „auch wenn Sie keine Beziehung führen wollen, was spricht gegen Gelegenheitssex ohne Verpflichtungen?“
    Ob es an dem Thema oder an der Gegenwart i hrer Therapeutin lag, wusste Liv nicht, aber Röte schoss ihr ins Gesicht, „das ist nichts für mich.“
    „Warum nicht ?“
    Komisch war es schon, dass eine sechzigjährige Frau sie trocken fragte, warum sie nicht einfach in eine Bar ging, um einen wildfremden Mann aufzureißen.
    Liv kuschelte sich ein wenig in ihren Sessel und schlug die Augen nieder, bevor sie zögerlich erklärte, „das habe ich einmal getan ... und es gehasst.“
    „Bitte, erzählen Sie mir davon.“
    „Das kann ich nicht“, entgegnete Liv mit panischem Unterton.
    „Weshalb können Sie davon nicht erzählen , Liv?“
    Sie schüttelte hektisch den Kopf.
    „Wir sind ganz allein“, Dr. Wig gs schenkte ihr einen beruhigenden Blick, „niemand wird uns stören. Sie sagen mir nur das, was Sie möchten, Liv.“
    „Ich möchte davon eigentlich nicht erzählen“, sie stockte, „es ist mir peinlich.“
    „Können Sie mir sagen, warum es Ihnen peinlich ist?“
    Sie hatte das dringende Bedürfnis, in dem kleinen Raum herum zu laufen, ließ es jedoch bleiben und verschränkte die Hände fest im Schoß. „Weil ich damals nicht ich selbst war ... ich habe ... Dinge gemacht, für die ich mich heute schäme“, flüsterte sie mit gesenktem Blick.
    „W enn Sie damals nicht Sie selbst waren, Liv, gibt es keinen Grund sich heute dafür zu schämen.“
    Hart räusperte sie sich, „ich habe meinen Mann betrogen“, s ie korrigierte sich , „meinen Exm ann.“
    „Julian.“
    Liv nickte und fuhr sich über das Gesicht, bevor sie ihre Hand im Schoß wieder zur Faust ballte. Sie hatte diese Erinnerungen aus ihrem Gedächtnis verbannt und wollte nicht daran denken. Momentan ging es ihr gut, warum sollte sie riskieren, wieder mit dem alten Thema anzufangen und s ich zwangsläufig zu verkriechen?
    „Wenn Si e nicht darüber reden, wird es S ie immer belasten.“
    „In den letzten Jahren bin ich gut damit klar gekommen, einfach nicht daran zu denken.“
    Dr. Wiggs lächelte sacht, „glauben Sie mir, Liv, Sie belügen nur sich selbst, wenn Sie das wirklich denken.“ Sie blickte sie verständnis voll an, „geschah es nach Sammy s Tod?“
    Nach etwas längerem Schweigen nickte Liv kurzatmig und hoffte, nicht weinen zu müssen. Sie hatte schon einige Male vor Dr. Wiggs geweint. Jedes Mal hatte die Therapeutin ihr lediglich die Papiertuchbox gereicht und gewartet, bis Liv weitersprach. Es hatte ihr gut getan, nicht vom Trost und Mitlei d anderer überwältigt zu werden. T rotzdem war sie nicht unbedingt versessen darauf, wieder vor ihr in Tränen auszubrechen.
    „Ja“, sie schluckte hart und musste sich r äuspern, „Sammy ... war schon vier Monate tot“, sie wischte sich über die Augen, „Julian war gerade von einem Auswärtsspiel zurück . Granny war wieder nach Idaho geflogen.“ Zittern d verbarg sie die Hände in ihrem Rock , „ich war nur noch zu Hause ... und kam kaum noch aus dem Bett heraus. Das Haus ... ich hasste es ... und wollte es trotzdem nicht verlassen.“ Mit einem Seufzer fuhr sie fort, „Julian ging es besser ... ich war froh darüber ... gleichzeitig nahm ich es ihm übel ... manchmal lachte er sogar, wenn er telefonierte. “ Sie schüttelte gedankenverloren den Kopf, „er war wundervoll, lieb zu mir, er tröstete mich, hielt

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