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Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)

Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)

Titel: Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beide Männer ihm ohne Widerspruch gehorchten, konnte als Maßstab für den Respekt und die Liebe seines Volkes dienen. Lucian und Gabriel wechselten nur einen langen Blick. Falls sie sich über ihren privaten telepathischen Pfad verständigten, taten sie es, ohne ihre Gedanken mit irgendjemand anderem zu teilen. Sie nickten beide nur, um ihr Einverständnis zu der Entscheidung ihres Prinzen kundzutun.
    Vladimir ließ seine schwarzen Augen prüfend über den Rest der Menge gleiten und durchforschte die Herzen und Gemüter seiner Krieger. »In den Dschungeln und Wäldern ferner Länder hat der Niedergang der großartigen Jaguarrasse begonnen. Die Jaguarmenschen sind ein mächtiges Volk mit vielen Befähigungen und großen übernatürlichen Talenten, aber sie sind Einzelgänger. Die Männer suchen sich eine Frau, um sich zu paaren, doch dann überlassen sie sie und ihre Jungen ihrem Schicksal. Die einzelgängerischen Jaguarmänner lehnen es ab, aus ihren Dschungeln herauszukommen, und sie wollen mit Menschen keinen Umgang haben. Sie ziehen es vor, von den Abergläubischen als Gottheiten verehrt zu werden. Verständlicherweise haben sich die Jaguarfrauen nun jenen zugewandt, von denen sie geliebt, umsorgt und als die Kostbarkeit betrachtet werden, die sie sind. Sie haben schon vor geraumer Zeit begonnen, sich mit menschlichen Männern zusammenzutun und auf menschliche Art und Weise mit ihnen zu leben. Ihre Blutlinien wurden allerdings dadurch geschwächt, sodass heute immer weniger Jaguarmenschen in ihrer wahren Form vorkommen. In ein- oder zweihundert Jahren wird es diese Rasse nicht mehr geben. Die Jaguarmenschen verlieren ihre Frauen, weil sie nicht wissen, was kostbar und wichtig für das Überleben ihrer Spezies ist. Wir dagegen haben die unseren durch die Natur an sich verloren.« Vladimirs schwarze Augen glitten über einen hochgewachsenen, gut aussehenden Krieger, dessen Vater jahrhundertelang an der Seite des Prinzen gekämpft hatte und durch die Hand eines Meistervampirs zu Tode gekommen war.
    Der Krieger war breitschultrig und hatte glänzendes schwarzes Haar, das ihm bis zu den Schultern reichte. Er war ein hervorragender und gnadenloser Jäger, einer von so vielen, die Vladimir in dieser Nacht zu einer entbehrungsreichen Existenz verdammen würde. Dieser Mann hatte sich viele Male im Kampf bewährt und ging treu und unbeirrbar seinen Pflichten nach. Er war einer der wenigen, die allein entsandt werden konnten, während die anderen in Gruppen oder paarweise abkommandiert werden würden, um einander gegenseitig beistehen zu können. Vlad seufzte schwer und zwang sich, die nötigen Befehle zu erteilen. Respektvoll beugte er sich zu dem Krieger vor, an den er das Wort richtete. Trotzdem sprach er laut genug, um auch von allen anderen gehört zu werden.
    »Du wirst dich in dieses Land begeben und die Welt von den Bestien befreien, zu denen so viele unserer Männer geworden sind. Du musst jede Konfrontation mit den Jaguarmenschen vermeiden. Diese Spezies wird entweder einen Weg finden, Kontakte zu dieser Welt zu knüpfen, wie wir es tun müssen, oder sie wird aussterben wie so viele andere vor uns. Du wirst dir jedoch keine Auseinandersetzungen mit ihnen liefern. Überlass sie sich selbst. Geh dem Werwolf ebenfalls aus dem Weg, so gut du kannst. Wie wir haben auch sie zu kämpfen, um in einer sich verändernden Welt zu überleben. Ich gebe dir meinen Segen, die Liebe und den Dank unseres Volkes, und möge Gott dich in die Nacht und in dein neues Land begleiten. Du musst lernen, dieses Land zu lieben, es dir zu eigen und zu deinem Zuhause machen.
    »Wenn ich nicht mehr bin, wird mein Sohn meinen Platz einnehmen. Er wird jedoch noch jung und unerfahren sein und Schwierigkeiten haben, unser Volk in solch schweren Zeiten zu regieren. Ich werde ihm nichts von den Kriegern erzählen, die ich als Hüter in die Welt hinausgesandt habe. Er darf sich nicht auf diejenigen verlassen, die viel älter sind als er. Er muss volles Vertrauen in seine Fähigkeit haben, unser Volk allein zu führen. Vergesst nicht, wer und was ihr seid: die Hüter unserer Spezies. Ihr seid unsere letzte Verteidigungslinie, um das Vergießen unschuldigen Blutes zu verhindern.«
    Vladimir schaute dem jungen Krieger in die Augen. »Übernimmst du diese Aufgabe aus freiem Willen? Es ist allein deine Entscheidung. Niemand wird die, die bleiben wollen, geringer schätzen. Auch der Krieg in unserem Land wird sehr lang und schwierig werden.«
    Die Augen

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