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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wahnsinn. Du wirst wieder im Gefängnis landen. Das willst du doch nicht. Du hast eine
zweite Chance bekommen. Du bist ein freier Mann. Warum willst du das aufs Spiel setzen?«
    »Weiß nicht. Vielleicht weil du in deinem kleinen Lesbenpyjama so verdammt niedlich aussiehst.«
    »Bitte. Es ist noch nicht zu spät. Du kannst immer noch gehen …«
    »Oder vielleicht auch, weil ich ohne dich nicht die letzten zwölf Monate im Gefängnis gesessen hätte.«
    »Du kannst mir doch nicht die Schuld dafür geben, was passiert ist …«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nichts damit zu tun hatte.«
    »Ach wirklich? Du hast nicht alle gegen mich aufgehetzt?«
    »Das musste ich gar nicht.«
    »Nein, das musstest du nicht. Du konntest es nur einfach nicht lassen, was? Und schau dir an, was passiert ist. Ich habe alles verloren. Meinen Job. Meine Familie. Meine Freiheit.«
    »Und du hattest mit all dem nichts zu tun«, stellte sie bitter und mit wieder erwachtem Trotz in der Stimme fest.
    »Oh, ich will nicht sagen, dass ich völlig ohne jede Schuld bin. Ich bin ein bisschen jähzornig, das gebe ich zu. Manchmal verliere ich die Beherrschung.«
    »Du hast sie geschlagen, Ralph. Tagaus, tagein. Jedes Mal, wenn ich sie getroffen hatte, hatte sie frische Blutergüsse und Prellungen.«
    »Sie war eben ungeschickt. Was kann ich dafür, wenn sie ständig irgendwo dagegengelaufen ist?«
    Gracie schüttelte den Kopf.
    »Wo ist sie?«
    »Was?«
    »Sobald ich draußen war, bin ich schnurstracks nach Hause gefahren. Und wen treffe ich dort an? Einen Haufen Schwule, die sich in meiner Wohnung ausgebreitet haben,
das treffe ich an. Und als ich sie frage, was aus der Vormieterin geworden ist, klimpern sie mit ihren mascaraverschmierten Wimpern und sagen, sie hätten absolut keine Ahnung. Absolut keine Ahnung«, wiederholte er eine glatte Oktave höher. »Genauso hat es mir die kleine dünne Schwuchtel erklärt, als ob er die beschissene Queen von England wäre. Ich hätte ihm beinahe gleich eine verpasst.« Mit der einen Hand packte er ihren Kragen fester, mit der anderen zog er das Messer aus der Tasche und ließ mit einem Daumendruck auf einen kleinen Knopf am Griff die Klinge herausschnappen. »Sag mir, wo sie ist, Gracie.«
    Sie wehrte sich jetzt, strampelte panisch mit den Beinen und versuchte, ihn mit rudernden Armen zu treffen. »Ich weiß nicht, wo sie ist.«
    Wieder gruben sich seine Finger in die weiche Haut ihres Halses. »Sag mir, wo sie ist, oder ich schwöre, ich breche dir deinen beschissenen Hals.«
    »Sie hat Miami verlassen, direkt nachdem du ins Gefängnis gekommen bist.«
    »Wohin ist sie gegangen?«
    »Ich weiß es nicht. Sie ist weggezogen. Keiner weiß, wohin.«
    Er warf sie auf den Rücken, hockte sich rittlings auf sie und schnitt mit dem Messer den Gummizug ihrer Pyjamahose durch, während sich seine andere Hand zu einem tödlichen Griff um ihren Hals schloss. »Ich zähle bis drei, und dann sagst du mir, wo sie ist. Eins … zwei …«
    »Bitte tu das nicht.«
    »Drei.« Er drückte ihr die Klinge an den Hals und zerrte ihr die Schlafanzughose herunter.
    »Nein. Bitte. Ich sag es dir. Ich sag es dir ja.«
    Lächelnd lockerte er seinen Griff, sodass sie eben wieder nach Luft schnappen konnte, und hielt ihr das Messer vor die Nase. »Wo ist sie?«
    »Sie ist nach Kalifornien gegangen.«

    »Nach Kalifornien?«
    »Um in der Nähe ihrer Mutter zu sein.«
    »Nein. Das würde sie nie tun. Sie weiß genau, dass ich darauf als Erstes kommen würde.«
    »Sie ist vor drei Monaten weggezogen. Sie hat gedacht, nach all der Zeit wäre sie sicher, und sie wollte so weit wie möglich von Florida weg.«
    »Das ist sicher wahr.« Er griff nach dem Reißverschluss seiner Hose. »Genauso wie ich mir sicher bin, dass du lügst.«
    »Nein, ich lüge nicht.«
    »Klar lügst du. Und das ziemlich schlecht.« Er setzte die Spitze der Klinge unter ihrem Auge an und zog sie bis zu ihrem Kinn herunter.
    »Nein!«, kreischte sie und warf sich hin und her, als er sich zwischen ihre Beine drängte, sodass Blut aus der Schnittwunde in ihrem Gesicht auf ihr weißes Kopfkissen tropfte. »Ich sag dir die Wahrheit. Ich schwöre, ich sag dir die Wahrheit.«
    »Warum sollte ich dir jetzt noch irgendwas glauben, was du mir erzählst?«
    »Weil ich es dir beweisen kann.«
    »Ach ja? Wie denn?«
    »Weil ich es aufgeschrieben habe.«
    »Wo?«
    »In meinem Adressbuch.«
    »Und das befindet sich wo genau?«
    »In meiner Handtasche.«
    »Ich verliere hier langsam

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