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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorgestellt hatte. Sie sah etwa zehn Jahre älter aus als Jamie und war ungefähr zehn Kilo schwerer.
    Jamie zuckte die Achseln. Was sollte sie sagen? Sie hatte keine Ahnung, wie es ihr ging. In einem Moment hatte sie noch auf dem Boden gesessen und sich still darauf vorbereitet, sich in ihr trauriges Schicksal zu fügen, was immer es sein mochte, und im nächsten Moment war sie plötzlich auf den Beinen gewesen und hatte um ihr Leben gekämpft. »Bist du bereit zu sterben, Jamie-Girl?«, hörte sie Brad höhnen. Die Antwort lautete Nein. Sie war nicht bereit zu sterben. Sie wollte leben.
    »Das sind hübsche Ohrringe«, sagte Angela Pauley.
    Jamie nestelte nervös an ihren Ohren. Sie nahm die Ohrringe heraus und gab sie der Polizistin. »Die gehören meiner Schwiegermutter. Könnten Sie dafür sorgen, dass ihr Sohn sie bekommt?«
    Angela Pauley gab die Ohrringe einem weiteren Beamten, der in der Nähe stand, und die beiden wechselten einen kurzen Blick. »Fühlen Sie sich imstande, jetzt eine Aussage zu machen?« Die Polizistin hatte plötzlich Stift und Papier in der Hand und kniete sich neben Jamie.
    Was konnte sie sagen, fragte Jamie sich. Wo sollte sie anfangen?
    »Sie hat uns das Leben gerettet«, schaltete Lily sich mit einem dankbaren Lächeln von dem braunen Sofa aus ein.
    »In welcher Beziehung standen Sie zu Ralph Fisher?«, fragte Officer Pauley an Jamie gewandt.
    Ich war seine Geliebte, antwortete Jamie stumm.
    »Sie war unglaublich«, sagte Lily.
    Seine Reisegefährtin, seine Komplizin, sein Opfer.

    »Ohne sie wären wir alle tot.«
    Seine Mörderin.
    »Was haben Sie und Ralph Fisher hier gemacht?«, versuchte Officer Pauley es mit einem anderen Ansatz.
    Jamie blickte durch die offene Haustür auf die Mad River Road. Was konnte sie sagen, um die Ereignisse der letzten paar Tage auch nur ansatzweise zu erklären? Wo sollte sie anfangen? In dem grässlichen kleinen Motel außerhalb von Dayton? In einem gediegenen Haus in Atlanta? In einer beliebten Bar in West Palm Beach?
    Sag die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, flüsterte ihr ihre Mutter in das eine Ohr.
    Sag gar nichts, bevor du nicht mit einem Anwalt gesprochen hast, riet ihre Schwester ihr in das andere.
    Die beiden Frauen begannen zu streiten, und ihre Stimmen schwirrten durch Jamies Schädel wie Fliegen. Jamie schüttelte energisch den Kopf, um sie zum Verstummen zu bringen. Die einzige Stimme, auf die sie sich verlassen konnte, war ihre eigene, begriff sie in diesem Moment.
    »Warum fangen wir nicht mit Ihrem Namen an?«, fragte Angela Pauley behutsam.
    »Jamie Kellogg.«
    »Möchten Sie irgendwas, Jamie? Vielleicht ein Glas Wasser?«
    »Nein danke.«
    »Meinen Sie, Sie sind bereit, uns zu erzählen, was passiert ist?«
    Jamie atmete einmal tief durch und dann noch einmal. »Ich bin bereit«, sagte sie.

Danksagung
     
     
    Die Leute fragen mich häufig, wie ich zu meinen Titeln komme. Ich antworte, dass das bei jedem Buch anders ist. Manchmal ist der Titel das Leichteste - er taucht unvermittelt in meinem Kopf auf, und ich konstruiere ein Buch drum herum. Beispiel: The Deep End (dt.: Ein mörderischer Sommer). Manchmal ergibt sich ein Titel beim Schreiben des Romans. Ein Satz, ein Ausdruck, manchmal nur ein Wort sticht aus dem Buch hervor und verlangt, auf den Umschlag gedruckt zu werden. Beispiel: See Jane Run (dt.: Lauf, Jane, lauf). Manchmal ist es eine reine Qual - ich habe ein Buch beendet und immer noch keine Ahnung, wie es heißen soll. Beispiel: Don’t Cry Now (dt.: Flieh, wenn du kannst). Manchmal fällt mir die Wahl zwischen einer Reihe von Alternativen schwer. Beispiel: Grand Avenue (dt.: Nur wenn du mich liebst). Zum Glück fiel der englische Titel dieses Romans - Mad River Road - in die erste Kategorie.
    Ich war auf einer Lesereise - fragen Sie bitte nicht, mit welchem Buch -, die mich auch nach Ohio führte, genauer gesagt nach Cincinnati und Dayton. Dort sah ich ein Hinweisschild für eine Straße namens Mad River Road und dachte sofort: Was für ein großartiger Titel für einen Roman! Etliche Jahre - und Bücher - später erinnerte ich mich wieder daran. Ich muss gestehen, dass ich nie in der echten Mad River Road gewesen bin und deshalb auch keine Ahnung habe, ob die von mir erfundene Straße mit ihren Häusern dem Original in irgendeiner Weise ähnelt. Mir hat bloß der Name gefallen. Ich hoffe, Ihnen gefällt das Buch
und Sie verzeihen mir die Freiheiten, die ich mir genommen habe.
    Gleichzeitig

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