Trainer unter Verdacht

verfolgten. Die
Jungs und Mädchen hatten das Spiel selbst organisiert, weil für Trainer Zeck so
schnell kein Ersatz beschafft werden konnte.
    »Herr Ohlsen bedankt sich ganz
herzlich bei euch, dass ihr seinen Kaviar gerettet habt, und möchte euch
anbieten, dass ihr von jetzt ab jeden Sommer hier auf der Insel in seinem Haus
wohnen könnt«, verkündete Irmgard Buschinski feierlich.
    »Herr Ohlsen kann froh sein,
dass es Kaviar war und keine Schokolade, sonst hätte Klößchen nur die Dosen
übrig gelassen«, stichelte Karl weiter.
    Klößchen versetzte ihm einen
Stoß zwischen die Rippen.
    »Autsch.«
    »Das habt ihr wirklich toll
gemacht«, sagte Kommissar Glockner anerkennend und beugte sich zu Karl und
Klößchen nach vorne. »Dr. Kaut wird eine lange Zeit hinter Gittern sitzen und
kann mit seinem Teufelzeug Jugendlichen nicht mehr schaden. Und das
Ganovenpärchen wird wegen mehrerer Delikte auch nicht glimpflicher davonkommen.
Auf Reiner Zeck wird wahrscheinlich ein etwas geringeres Strafmaß warten, weil
er Einsicht zeigt und seine Tat bereut.«
    Auf einmal schaute er ernst,
sein Ton wurde vorwurfsvoll: »Trotzdem wisst ihr, dass Verbrecherjagd auf
eigene Faust sehr gefährlich ist. Das ist Sache der Polizei und ich habe euch
schon tausendmal gepredigt...«
    Kommissar Glockners Satz wurde
durch lautes Johlen und begeistertes Klatschen auf der Tribüne unterbrochen.
Die ersten beiden Mannschaften liefen auf den Platz. Es waren zwei gemischte
Teams mit den besten Spielerinnen und Spielern. Gaby und Tim spielten in einer
Mannschaft. Sogar die »Kicker Champs« waren mit dabei. Andreas hatte sich
wieder erholt und auch Martin war kein nervliches Wrack mehr. Man merkte ihnen
allerdings an, dass sie immer noch ein unendlich schlechtes Gewissen hatten.
    Nach der Entlassung aus dem
Krankenhaus hatten sie sich die ersten Tage in ihr Zimmer verkrümelt, sich dann
aber wieder hervorgewagt und sich den Fragen der anderen gestellt. Sie bereuten
ihr Verhalten zutiefst und versprachen, nie wieder in ihrer sportlichen
Laufbahn solches Horrorzeug anzufassen. Sie gelobten, auf ehrlichem Weg mit
viel Fleiß und Disziplin hervorragende Fußballer zu werden.
    Es hatte auch eine Wendung zum
Guten gegeben, was die Sache mit Tim anging. Obwohl es ihn einige Überwindung
kostete, entschuldigte sich Andreas bei Tim für sein unkameradschaftliches
Verhalten.
    Nun standen sie wieder
gemeinsam auf dem Feld, das Spiel wurde angepfiffen. Es war nicht zu übersehen,
dass die Spielerinnen und Spieler viel dazugelernt und sich in den zwei Wochen
deutlich verbessert hatten. Die Spielzüge liefen reibungslos.
    Der Ball war jetzt im Besitz
von Gaby, die ihn gekonnt an Martin abgab. Der dribbelte ihn geschickt an einem
gegnerischen Abwehrspieler vorbei und schoss dann zu Andreas. Die Abwehrspieler
der anderen Mannschaft unternahmen sofort alles, um Andreas zu blockieren.
Früher hätte er versucht, eigensinnig durchzurennen, doch diesmal sah er, dass
Tim frei stand. Er spielte den Ball an Tim ab, der losstürmte und das erste Tor
schoss. Jubel brach aus. Auf dem Platz und auf der Tribüne.
    Herr Glockner war stolz auf
seine Tochter und Karl und Klößchen auf ihre Freunde. Tim lächelte Andreas zu.
Einen kurzen Augenblick verzog Andreas keine Miene, aber dann lächelte er
zurück. Gaby kam zu Tim gerannt und beglückwünschte ihn.
    »Das lag nicht allein an mir.
Das hat nur geklappt, weil wir endlich zusammen wie eine richtige Fußballmannschaft
spielen«, freute sich Tim.
    Gaby strich sich eine Strähne,
die auf ihrer nassen Stirn klebte, aus dem Gesicht. Sie lächelte und sagte:
»Dann ist das ja wie bei TKKG. Wir lösen auch jeden Fall, aber nur weil wir ein
super Team sind.«

Stefan
Wolf: Ein Fall für TKKG
     
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