Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
Vom Netzwerk:
sind bei den Kämpfen  zerstört  und weitgehend
verschüttet worden. Der Angriff auf unsere Schiffe kam aus heiterem Himmel.
Anscheinend wollten Baillard und seine Leute keine Zeugen, die möglicherweise
recht schnell festgestellt hätten, dass Deckart nicht mehr er selbst war. Ich
habe in der Station eine Leichengrube entdeckt, in der vermutlich die Begleiter
ihrer anderen Opfer gelandet sind. Zum Glück waren wir auf fast alles
vorbereitet und konnten nicht nur Deckart rausholen, bevor er ausgetauscht
werden konnte, sondern auch mit der Rapharo und der Besatzung der
Station fertig werden."
    "Was ist dort unten
genau passiert?"
    Corrogin berichtete
bereitwillig, wenn auch zögernd in allen Einzelheiten von ihrer Landung auf
Blossom und seiner heimlichen Erkundung der Station. "Dann haben mich die
Servomaten trotz des Deflektorfeldes geortet und sofort unter Feuer genommen.
Von den Körperzuchttanks ist  dabei nicht viel übrig geblieben. Es war reiner
Zufall, dass ich auf der Flucht vor den Kampfrobotern Deckart und seine
Begleiter wiedergefunden habe." Er stockte merklich. "Ich dachte
erst, sie hätten Deckart getötet. Sein Klonkörper wachte gerade auf, aber es
war nicht Deckarts Bewußtsein, das sie in ihn transferiert hatten. Ich habe den
Klon und Baillard getötet, dann verlassen mich meine Erinnerungen. Von allen
Seiten kamen plötzlich  Gefechts-Servomaten. Überall war Feuer. Meine letzten
Sprengkörper haben Teile der Anlage zum Einsturz gebracht, aber irgendwie bin
ich mit Deckart zusammen rausgekommen. Unser Einsatzteam hat uns jedenfalls 
beide in der Nähe der Krankenstation gefunden, in der man uns zu Anfang untergebracht
hatte. Aber wie ich dorthin gekommen bin..." Er zuckte hilflos die
Schultern.
    Als Corrogin seinen
Bericht beendete hatte, herrschte für einen Moment Totenstille im Raum.
    "Und wie geht es
jetzt weiter?" fragte Zordin, um das Schweigen zu brechen.
    Corrogin räusperte sich
vernehmlich.
    "Nun, ich würde
vorschlagen, Sie erlauben der Korvette und dem Kampfschiff, sich an die Dark
Horizon anzudocken und wir verlassen dieses System so schnell wie möglich.
Bei unseren beschränkten Mitteln sehe ich ohnehin keine Möglichkeit, weitere
Nachforschungen anzustellen. Sobald wir Aurora oder die Erde erreicht und
unseren Bericht abgegeben haben, wird sich Interplan um den Rest kümmern.
Außerdem können die Überlebenden in der Station oder auf der Rapharo ,
wenn es denn welche geben sollte, das System ohnehin nicht verlassen."
    "Warum sollten wir
nach Aurora fliegen?", fragte Skov. Er wirkte, als wäre er gerade aus
einem bösen Traum erwacht.
    "Wegen Deckart. Sein
Zustand hat sich zwar geringfügig verbessert, aber der Bordmediker der Korvette
hat ihn trotzdem vorsorglich in einen Hibernationsschlaf versetzt. Auf Aurora
könnte ihm vielleicht geholfen werden. Wenn er sterben sollte, ohne seine
Nachfolge geregelt zu haben, könnte im Epsilon-Eridani-System der Bürgerkrieg ausbrechen,
das wissen Sie so gut wie ich. Und schließlich könnten einige seiner
Konkurrenten auf die Idee kommen, sich einen Teil des Kuchens unter den Nagel
zu reissen. Das Machtgefüge der gesamten autonomen Welten und der Kolonien
würde aus den Fugen geraten."
    Skov nickte schweigend.
Corrogins Argumente waren stichhaltig.
    Corrogin lächelte
schwach. "Das nehme ich als >>Ja<<. "
    Er erhob sich langsam.
    "Na gut, ich
schätze, im Moment ist alles gesagt. Wir sind jetzt alle auf demselben
Kenntnisstand. Es wird Zeit, dass ich auf die Korvette zurückkehre, sonst
werden meine Männer noch nervös."
    Auf dem Weg zu einem der
Axiallifte blieb Corrogin plötzlich abrupt stehen. Sein Gesicht wirkte auf
einmal maskenhaft starr. Er drehte langsam den Kopf starrte mit leerem,
abwesendem Blick auf ein Schott.
    Zordin erstarrte. Ihre
Eingeweide verwandelten sich in pures Eis. Sie kannte diesen leeren Blick von
Raskar. In diesen Momenten hatte sie immer das Gefühl gehabt, er würde sich auf
eine schwer zu erklärende Weise wortlos mit einem seiner Stellvertreter
verständigen.
    Ihre Augen folgten
Corrogins starrem Blick. Die Luftschleuse, natürlich. Hinter diesem Schott
hatten sie Raskar eingesperrt. Sie sah nur noch wie durch einen dichten
Schleier, dass sich Corrogins Augen wieder aufklarten und er langsam
weiterging.
    Der Schlitten mit dem
Shuttle glitt durch das offene Schott in die Schleuse. Kaum hatte sich das
innere Schott wieder geschlossen, öffnete sich auch schon das Außenschott und
der Katapultsatz riß

Weitere Kostenlose Bücher