„Die Mätresse bis Martini“ von D. Chriffie
herausgegeben von: Club der Sinne®, Langhansstr. 146, 13086 Berlin, Dezember 2007
zitiert: Chriffie, D.: Die Mätresse bis Martini, 1.Auflage
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Die Mätresse bis Martini
Von D. Chriffie
Kapitel 1
Hochheim, eine fränkische Reichsritterschaft, 4.11.1670
Katharina pflückte eine Traube und schob sie sich zwischen die trockenen Lippen. Gegen Mittag brannte die Sonne gnadenlos auf den Weinberg, wo sie zusammen mit anderen ihre Fron ableistete. Als sie in die Frucht biss, schmeckte sie sofort die Süße, die aus diesen Trauben einen hervorragenden Wein machten. Für einen Moment schloss Katharina die Augen gegen das gleißende Sonnenlicht und gab sich ganz dem Genuss hin. Doch gleich ertönte wieder die kratzige Stimme des Pflegers: „Trödle nicht herum, Katharina! Sonst lasse ich dich drei Tage länger kommen.“
Die junge Frau unterdrückte einen deftigen Fluch und streckte ihren schmerzenden Rücken. Wenn die nächsten vier Tage ähnlich anstrengend waren, könnte sie sich bald nicht mehr rühren und wäre ebenso ein Pflegefall wie ihre Mutter Kunigunde. Mit dem Handrücken strich sie über ihre schweißnasse Stirn, zupfte sich das Tuch auf dem Kopf zu recht und nahm gehorsam wieder ihre Arbeit auf: Mit dem Messer schnitt sie die vollen Weintrauben vom Stock und warf sie dann über die Schulter in ihren Tragekorb. Jetzt nach vier Stunden schnitten die schmalen Lederriemen gewaltig in ihre Schultern ein. Allein der Korb hatte schon ein ungeheures Gewicht. Jetzt war er zur Hälfte gefüllt, der schwere Geruch nach Trauben hing im Weinberg und die anderen schienen viel schneller zu schneiden als sie. Noch einmal aß Katharina eine Weintraube und gönnte sich einen Blick über den Main. Dann bückte sie sich wieder zu den schweren Trauben und fiel in die Gesänge der anderen ein, um ihren schmerzenden Rücken zu vergessen.
Währenddessen beobachtete der Pfleger seine Leser und bewunderte erneut Katharinas Bewegungen, die ihn an eine Tänzerin erinnerten, die er vor Jahren auf dem Schloss seines Fürsten gesehen hatte. Schon immer hatte Martin schöne Frauen geschätzt und Katharina gehörte in seinen Augen auch zu ihnen. Doch sie blieb allein, versorgte ihre pflegebedürftige Mutter und kümmerte sich um die kleine Gewandschneiderei, die ihrem Mann gehört hatte. Martin sah sie abends im Garten und einmal in der Woche auf dem kleinen Feld, grüßte sie freundlich und wechselte ein paar Worte mit ihr. Mehr wehrte Katharina stets ab, weil ihr Misstrauen gegenüber den Männern gewachsen war. Zwar hatte ihr Mann Hans sie nie geschlagen, aber er hatte selten ein gutes Wort für sie gehabt, vor allem als die Kinder ausblieben. Das war stets ihre Schuld gewesen, was er sonntags gerne im Wirthaus anklagte.
Katharina war scheinbar nicht gealtert, obwohl sie auf die vierzig zuging. Am schönsten war neben ihrem strahlenden Lächeln das volle, dunkelblonde Haar, das sie meist unter einfachen Hauben verbarg. Selbst das Tuch heute deutete ihre Haarpracht nur an. Aber Martin wusste, dass es ihr bis auf die Taille fiel, weil er es einmal offen gesehen hatte. Seitdem stellte er sich vor, seine Hände darin zu vergraben und Katharina die Freuden der Liebe zu zeigen. Mit einem jungen Ding konnte sie nicht mehr mithalten, aber da er ja selbst schon vierzig war, war sie ihm recht. Wenn sie nur nicht so abweisend wäre!
Donnernde Hufe und laute Rufe rissen Martin aus seiner Betrachtung. Der alte Reichsritter kam mit seinen