Transi Schraubenzieher
vergaß er, daß er noch an dem Kabel hing, stolperte darüber, zwei Leuchter fielen um, und in Sekundenschnelle brannten die Gardinen lichterloh.
Im Zimmer verbreitete sich Rauch. Transi konnte kaum noch sehen. Er hätte nie gedacht, daß ein Brand sich so schnell entwickeln konnte. Da sah er sein Kabel brennen. Er verspürte einen starken Schlag. Mit letzter Kraft begann er, das Feuer zu löschen, mit Händen und Füßen. Er riß die Tür auf und schrie: »Hilfe! Hilfeee!«
Fräulein Berg kam erschrocken angelaufen. Plötzlich war das ganze Haus voller Rauch.
»Mein Gott! Feuer!« schrie sie und lief weg. »Feuer! Feuer!«
»Wip! Wo bist du? Wiiip! Wiiiiiip!« schrie Transi.
Wip war nirgends zu sehen.
Er muß im Zimmer sein, dachte Transi. Vielleicht ist er schon tot. Er wird verbrennen!
Große Rauchwolken kamen aus dem Zimmer. Es war keine Zeit zu verlieren. Robi schaltete seine Augenscheinwerfer ein und lief noch einmal ins Zimmer zurück. Neben dem Fenster sah er Wip bewegungslos liegen. Er hob ihn auf, zerbrach mit einem Faustschlag das Fenster und sprang, den Dackel im Arm, auf die Straße.
Das letzte, an das er sich erinnern konnte, waren die heulenden Sirenen der Feuerwehrautos. Dann verlor der kleine Roboter das Bewußtsein.
Die Operation
Mit heulenden Sirenen hielten drei Feuerwehrautos vor dem Haus des Professors. Die Feuerwehrmänner sprangen heraus und begannen, das Feuer zu löschen. Ein Rettungswagen mit blinkendem Blaulicht hielt mit quietschenden Bremsen neben Transi an.
»Das Kind ist ohnmächtig! Bringen Sie ihn schnell in den Wagen«, gab der Arzt seine Anordnungen.
Die beiden Sanitäter faßten Transi an Armen und Beinen, aber sie konnten ihn kaum bewegen.
»Schnell! Schnell! Was machen Sie denn so lange?« rief der Arzt, der zum Wagen gelaufen war, um eine Spritze zu holen.
Die Sanitäter versuchten verzweifelt, Transi in den Wagen zu tragen.
»Was machen Sie denn da? Bringen Sie das Kind doch endlich her! Es braucht eine Spritze!«
»Wir können nicht. Es ist schwer wie Blei!« antworteten die Sanitäter.
»Lassen Sie doch den Unsinn!« sagte der Arzt und kam, um zu helfen.
Mit Verblüffung stellte er fest, daß das Kind wirklich kaum zu tragen war. Es war zu schwer. Man brauchte mindestens vier Menschen. Von den Zuschauern kam jemand zu Hilfe. Mit großer Mühe - jeder nahm einen Arm und ein Bein - schleppten sie Transi in den Krankenwagen.
Dort gab es noch eine Überraschung für den Arzt. Es war einfach unmöglich, dem ohnmächtigen Kind eine Spritze zu geben. Die Nadeln brachen ab wie Streichhölzer, eine nach der anderen.
»Das gibt es nicht!« stöhnte der Arzt. »Alle Nadeln sind abgebrochen. Ich habe nur noch eine einzige. Damit versuche ich es zum letztenmal. Das Ganze ist mir ein Rätsel.«
Auch die letzte Nadel brach ab, und das Rätsel löste ein Feuerwehrmann. Er brachte den bewußtlosen Dackel in den Rettungswagen und sagte, als er den Doktor sich abmühen sah: »Helfen Sie lieber dem Hund!«
»Lassen Sie mich in Ruhe!« schrie der völlig entnervte Arzt. »Sehen Sie nicht, daß ich ein verletztes Kind versorge? Alle Spritzen sind schon kaputtgegangen! Das Kind muß Arme aus Stahl haben!«
»Da haben Sie ganz recht«, sagte der Feuerwehrmann. »Seine Arme sind wirklich aus Stahl! Sehen Sie nicht, daß das kein gewöhnliches Kind ist? Es ist Transi, der kleine Roboter! Er ist aus dem Fenster gesprungen, um seinen Hund zu retten.«
»Ach so!« Der Arzt fiel aus allen Wolken. »Dann kann ich ihm ja gar nicht helfen. Warum habe ich nur alle Spritzen an ihm ruiniert? « Er ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken, um ein wenig auszuruhen.
»Darum war er auch so schwer!« sagten die beiden Sanitäter zueinander. »Gut, daß es nur diesen einen Roboter gibt. Wenn wir verletzte Roboter versorgen müßten, hätten wir es nicht leicht.«
Das Feuer war inzwischen gelöscht worden. Es hatte nicht auf andere Räume übergegriffen, nur Transis Zimmer mit all seinen Spielsachen war völlig ausgebrannt.
Drei Stunden später lag Transi auf einem Tisch im Labor des Professors. Der kleine Roboter mußte operiert werden. Professor Schraubenzieher operierte, Dr. Hammer, Eisen und Strom assistierten ihm.
Wip beobachtete alles sehr aufmerksam. Ihm ging es wieder gut. Er hatte sich schnell erholt und wollte sich von seinem Freund und Retter nicht mehr trennen. Er lief zwischen den Beinen des Professors und der Assistenten hin und her, und wenn er etwas
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