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Trauma

Trauma

Titel: Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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immer wieder. »Falls ihr meinen solltet, ich könnte euch nicht alle umbringen, dann seid ihr auf dem Holzweg. Wenn ihr zwei und der alte Bäcker samt seiner Frau tot zu meinen Füßen liegt, werde ich euch zerstückeln, eure Überreste mit Benzin tränken, sie verbrennen, auf die Asche pissen, die nasse Asche in einen Eimer schaufeln, sie auf eine hübsche Farm schaffen, die ich besitze, und sie in die schlammige Suhle in der Ecke des Schweinekobens streuen. Das habe ich schon einmal getan. Es gibt auf Erden keine Rache, die der von Virgilio Vivacemente gleichkommt.«
    Ohne den Blick von mir abzuwenden, flüsterte Jimmy: »Zusammen mit der richtigen Irren können Sie noch eine mordlüsterne kleine Ratte zeugen, die ebenso geisteskrank ist wie Ihr Erstgeborener.«

    Vivacemente legte den Kopf schief. »Was hast du da gesagt?«
    Ich erkannte Jimmys Worte. Er hatte wörtlich zitiert, was ich in jener Dezembernacht in unserer Küche zu Konrad Beezo gesagt hatte, kurz bevor ich von ihm angeschossen worden war.
    Damals hatte ich versucht, Beezo mit Verächtlichkeit und Beleidigungen aus dem Konzept zu bringen, und war damit auch mehr oder weniger erfolgreich gewesen. Er war unter meiner Kanonade zusammengezuckt und hatte den Blick von mir abgewandt, um Jimmy anzuschauen, wodurch ich die Chance hatte, mein Pfefferspray zu zücken und ihm eine Ladung mitten ins Gesicht zu verpassen.
    Offenbar schlug Jimmy vor, bei unserem aktuellen Gegner eine ähnliche Taktik anzuwenden.
    Er sah, dass ich begriff.
    Offenbar hatte der irre Patriarch kaum etwas von dem verstanden, was da geflüstert worden war, denn er setzte uns ungerührt weiter unter Druck: »Wenn ihr bloß noch in Urin getränkte Asche in einem Schweinekoben seid, werde ich eure drei Kinder auf mein Anwesen in Argentinien bringen. Dort werde ich Andy und Lucy zu den größten Trapezkünstlern ihrer Generation ausbilden, vielleicht auch Annie. Falls sie mit ihren sieben Jahren schon zu alt sein sollte … nun, es werden sich andere Verwendungsmöglichkeiten finden. Ihr könnt euer Leben und alle eure Kinder verlieren oder mir Andy verkaufen. Nur ein Clown wäre nicht in der Lage, zwischen den beiden Optionen die richtige Wahl zu treffen.«
    »Es ist eine Menge Geld«, sagte Jimmy zu mir. »Fast eine halbe Million, in bar und steuerfrei.«
    »Und wir behalten Annie und Lucy«, sagte ich.
    »Außerdem können wir ja noch einen anderen Sohn bekommen. «
    »Mit einem neuen Baby werden wir Andy rasch vergessen.«

    »Ich brauche wahrscheinlich bloß drei Monate dazu«, sagte Jimmy.
    »Ich vielleicht sechs.«
    »Wir sind noch jung. Selbst wenn wir acht Monate brauchen, um ihn zu vergessen, haben wir noch viele glückliche Jahre vor uns.«
    Vivacemente lächelte. Jedenfalls sah es so aus, obwohl wahrscheinlich nur einer seiner Chirurgen das richtig beurteilen konnte.
    Unglaublicherweise schien er die Farce, die wir ihm vorspielten, zu glauben. Seine Naivität überraschte mich allerdings nicht allzu sehr. Schließlich hatten Jimmy und ich mehr als genug Erfahrung darin, mit Wahnsinnigen in deren eigener Sprache zu verkehren.
    »Hey«, sagte Jimmy, »Menschenskind, da fällt mir noch was viel Besseres ein!«
    Ich setzte eine Maske aus glubschäugiger Neugier auf. »Was denn?«
    Jimmy sah Vivacemente an. »Würden Sie auch zwei kaufen?«
    »Zwei was?«
    »Zwei Jungen. Wenn wir noch einen bekommen, könnten Sie ihn noch früher kaufen, direkt nach der Geburt.«
    »Jimmy …«, begann ich.
    »Klappe, Süße«, sagte er. »Du hast noch nie ein Talent für die Finanzen gehabt. Überlass das mir.«
    Jimmy hatte mir noch nie gesagt, ich solle die Klappe halten. Offenbar wollte er mir damit mitteilen, dass er unseren Gegner ablenken würde, um mir die Gelegenheit zu verschaffen, die ich brauchte.
    »Wenn’s darum geht, Babys zu machen, bin ich ein wahrer Zuchtbulle«, teilte Jimmy dem irren Trapezkünstler mit, »und die kleine Süße da, die ist fruchtbar wie ein Kaninchen. Wenn sie
auch noch Hormone nimmt, können wir vielleicht gleich mehrere auf einmal kriegen.«
    Wir würden beide sterben, das war klar. Eigentlich waren wir schon so gut wie tot, denn angesichts der ganzen Schrotflinten im Zelt gab es keine Hoffnung zu entkommen. Aber wir konnten Vivacemente mit in den Tod reißen, und wenn dieses Scheusal tot am Boden lag, dann waren unsere Kinder gerettet. Bei Rudy und Maddy waren sie in Sicherheit.
    Jimmy trug seine Fantasien derart enthusiastisch vor, dass Vivacemente ihn

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